Wolfcry - Glorious

Wolfcry - Glorious
Power Metal
erschienen am 23.07.2010 bei Painkiller Records
dauert 43:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. God Of Deception
2. Fadin' Visions
3. Holocaust Of Nothing
4. Consequence Of Ignorance
5. The Golden Era
6. Payback Time
7. Vile Mind
8. Face The Fear
9. I, The Sinner

Die Bloodchamber meint:

Lange kein so scheußliches Cover mehr gesehen, war der erste Gedanke, den ich hatte, als ich „Glorious“ zum ersten Mal in Händen hielt. Dabei meinen es die Griechen, die bis zur ersten Auflösung 1999 zwei Demos eingespielt hatten und erst nach der Neugründung bis zur fünfjährigen Lücke zwischen dem letzten und diesem Album loslegten wie die Feuerwehr, bestimmt nur gut.

Als alte Mittelmeerer haben WOLFCRY natürlich ein Keyboard an Bord, preschen aber überraschend rau und ruppig aus den Startlöchern und erst der (etwas dünne) Heldentenor im Refrain bringt eine gewisse Cheesyness ins Spiel. Wie viel Rauheit wirklich intendiert war, ist dagegen schwieriger abzuschätzen, denn die Spuren klingen bei „Glorious“ nicht wirklich auf Augenhöhe nebeneinandergemischt. Bass und Schlagzeug rumpeln düster über das ziemlich saftlose, eh schon recht unauffällige Gitarrenspiel und der Gesang ist im Vergleich klar wie ein Bergsee. Das macht es nicht unbedingt leicht, einen sauberen Eindruck von den Kompositionen bzw. dem, was die Band erreichen wollte – und ich hoffe inständig, dass das so nicht beabsichtigt war – zu bekommen.

„Holocaust Of Nothing“ und das drückende „Payback Time“ überzeugen, auch weil Fronter Costas Hatzigeorgiou mal nichts versucht, was er mit seiner im Normalfall recht angenehm klingenden Stimme nicht unfallfrei hinbekommt (siehe Heldentenor weiter oben). Einige andere Lieder haben ebenfalls starke Momente, z.B. die endlich mal präsente Gitarre in „The Golden Era“, die die unnötige weibliche Gesangseinlage weit überstrahlt, aber insgesamt ist „Glorious“ doch nichts, was den anspruchsvollen Power Metaler vom Hocker haut.

Beim ersten Album einer jungen Band würde man wahrscheinlich von einem soliden, doch ausbaufähigen Start sprechen, aber bei der fast 20jährigen Geschichte, in der sich WOLFCRY schon einige Alben ans Revers heften können, ist das einfach zu wenig für mehr als ein „Ist ok“.
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