Um hier gleich mal ehrlich zu sein: Grundsätzlich halte ich von Ein-Mann-Projekten überhaupt nichts. Nun habe ich wieder einmal solch ein Projekt eines Egomanen, das von der einzig real existierenden Person Unholy Matrimony getauft wurde vor mir liegen und dieses Mal wird mir schon beim Lesen des Promoschreibens ganz anders. Dass die Songs innerhalb nur eines Monats komponiert und aufgenommen worden sind, dass ist ja noch nicht das schlimmste. Nun kommt es: 'Vladimir took care of the recording which took place in his bedroom and on his own little material'. Ich habe bewusst auf die Übersetzung ins Deutsche verzichtet, da ich möchte, dass dieser Satz unverfälscht auf Euch wirkt.

Sicherlich gibt es das ein oder andere Geräusch, das man gerne selbst im heimischen Schlafzimmer produziert, aber auch dafür gehören im Idealfall zwei Personen. Wäre das Ganze zu Hause auf Klo aufgenommen worden, wäre mir auch klar, warum der Sound so mies und gequält ist. Ein Drumcomputer sorgt für die nötige rumpelnde Untermalung, das Instrument, welches sich Bass nennt, ist bei unserem Schweizer Freund wohl nicht wirklich bekannt und die Gitarre sägt schreiend die Bettpfosten in handliche Teile. Von vernünftigen Klängen kann man bei dieser Aufnahme nur dann sprechen, wenn die Instrumente ruhig und möglichst alleine arbeiten.

Mir ist nicht klar, wie die von Melancholia Records auf die Idee kommen, so einen Mist in ihr Programm aufzunehmen. Da gibt es mit Bestimmtheit tausende Undergroundbands, die auf ihren selbstproduzierten Demos eine bessere Arbeit abliefern. Dennoch gebe ich hier zwei Punkte, da die einzelnen Songs durchaus Potential besitzen. Sie müssten eben nur besser produziert werden und auf jeden Fall von einer Band eingespielt werden. Und jetzt habe ich genug Worte über eine CD verloren, die mir den Sonntagmorgen versaut hat.