Negligence - Coordinates Of Confusion

Negligence - Coordinates Of Confusion
Thrash Metal
erschienen am 08.10.2010 bei Metal Blade Records
dauert 45:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mind Decay
2. Screaming Fear
3. Addicted To Aggression
4. Disharmony
5. The Way To...
6. Insane Asylum
7. The Q Box
8. Sickened
9. Shark Attack
10. Coordinates Of Confusion

Die Bloodchamber meint:

Öfter mal was anderes, slowenischer Thrasheintopf nach NEGLIGENCE Art steht auf der Speisekarte. Ein zehn Jahre altes Rezept, das seit fünf Jahren nicht mehr nur auf dem heimischen Herd köchelt, sondern langsam aber stetig versucht, sich von den robusten Hausmannskostmägen in die Gourmetregionen vorzuarbeiten. Mit dem Partner Metal Blade beim neuen Werk „Coordinates Of Confusion“ könnte das funktionieren, wenn das Gericht hält, was es verspricht.

Auf der Basis von solidem, wenn auch unspektakulärem Drumming versuchen die beiden Gitarreros Jey und Aljo eine feurig scharfe eigene Note einzubringen. Beim Anschmecken von „Mind Decay“ fühlt sich das auch soweit ganz würzig an, Feuerwerke oder ähnliche Spektakel werden aber selbst ungeübte Gaumen im weiteren Verlauf nicht entdecken können, weil NEGLIGENCE ständig die gleiche Mischung oder zumindest einander sehr ähnelnde Varianten verwenden. Keine unerwartete Note, keine auf Dauer bei Laune haltenden Tempowechsel und keine abgefahrenen Soli sorgen für Überraschung, stattdessen stellt sich recht schnell Ernüchterung ein. Daran nicht unschuldig ist auch das vermeintliche Salz in der Suppe, der Gesang von Frontmann Alex. Man kann ihm nicht absprechen, dass er es nicht versuchen würde, etwa mit Wechseln im Gesangsstil von rau & thrashig zu melodisch & klar Reizpunkte zu setzen und mit Glück sogar mal einen der Instrumentalarbeit gänzlich fehlenden Hook zu erzeugen, aber allein die Mühe zahlt sich nicht aus. Dem thrashigen Gesang fehlt es an Kraft & Aggression und der Wiedererkennungswert der Stimme ist gering, was dem im Thrash nicht ganz unüblichen häufigen Verharren in einer Tonlage endgültig den Zahn zieht. Dagegen sind die melodischen Spitzen zwar ganz gut gelungen, lassen jedoch ebenfalls Durchschlagskraft vermissen.

Technisch nicht schlecht gespielt und nicht schlecht gesungen ist das im Ergebnis weder sonderlich fesselnd noch mitreißend. Da haben einige vermeintlich satte Opas des Genres deutlich weniger fade Gerichte im Angebot als diese hungrigen Burschen. Musik zum nebenbei hören, die vor allem für Thrash Alleskäufer und Länderpunktesammler, bei denen Slowenien noch ein weißer Fleck auf der Landkarte ist, interessant ist.
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