Downslide - Downslide

Downslide - Downslide
Rock
erschienen am 05.11.2010 bei Rising Records
dauert 42:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Can You Hear Me
2. Call Me
3. Caught Out (Never Gunna Be)
4. Seite It (feat. Coco)
5. Lifeline
6. Blood of Mine
7. Fuck Paradise, Plead Innocence
8. No More Pain
9. Hatred
10. Bring Back the Rythm
11. In the Eye

Die Bloodchamber meint:

In England ticken die Uhren wohl etwas anders, oder zumindest später. Wie kommt es sonst, dass vier junge Engländer ihre Melodien über den Kanal schicken, der doch mit seinen Mischungen aus Metal, Rock, Elektro, Dub etc. eher in das Jahr 2000 gepasst hätte. Gewagte Kombinationen, in einer Zeit, in der eher Metalcore, Deathcore und Haste-nicht-gesehen-core angesagt ist.

Anfangs noch relativ straight, mit eher langsamen und deftigen Rock Melodien, gewürzt mit einem eher als standardisiert anzusehenden Gesang, mausert sich DOWNSLIDE langsam weiter zu Stil-Potpourris aus Rock, Techno, R'n'B und Rap. Oder kurz gesagt: New Metal. Es wird eben schnell deutlich gemacht, dass die Engländer in keine Schublade gesteckt werden möchten, noch vorschnell verurteilt werden möchten. Und so gibt es eben amplitudenstarke Elektro Bässe bei „Fuck Paradise, Plead Innocence“ oder einen melancholischen Sprechgesang bei „Seize It“ (feat. Coco). Eine gewagte Mischung, wenn man bedenkt, dass sich die Rock Hörerschaft für gewöhnlich nicht an „Jooooooooo, Check Check Check“ erfreuen kann.
Ich tue das genauso wenig, doch trotzdem gestehe ich DOWNSLIDE zu, dass sie diese verschiedenen Elemente professionell und mit viel Gespür im Songwriting miteinander verbunden haben. Es mischt sich bestens unter das Grundgerüst aus E-Bass, Gitarre und Schlagzeug. Hier ein eindeutiger Pluspunkt an die Produktion!
Jedoch gibt es einen riesigen Unterschied zwischen „passt sich gut an“ und „gefällt mir“. Wer nämlich kein Freund von Elektro und Rap ist, der wird auch keinen dieser Songs für gut abstempeln.

„Downslide“ scheitert aber im wesentlichen an einem anderem Problem: Die Songs im einzelnen sind durchaus akzeptabel, aber das Album im ganzen wirkt zu experimentell und zu verspielt. Eher wie ein Demotape um alle Facetten der Band vorzuzeigen. Für den häuslichen Hörgenuss viel zu kompliziert und unausgereift.
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