Cold Empire - From The Ashes Of The Empire (EP)

Cold Empire - From The Ashes Of The Empire (EP)
Black Metal
erschienen am 30.08.2010 bei Naturmacht Productions
dauert 37:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wasteland
2. Nocturnal Sea
3. Towards the Eternal Silence
4. Of Woods and Trees
5. Storms will rise
6. Forest of Hate

Die Bloodchamber meint:

Aller Anfang ist schwer, sagt der Volksmund. Auch bei diesem Debüt des ambitionierten Zwei-Mann-Schwarzmetall-Projektes habe ich mich anfangs schwer getan, nach etwa einem Dutzend Durchläufen hat sich die Scheibe aber auch mir offenbart. Doch lest selbst, wen sich Naturmacht Productions da vor Kurzem geangelt hat.

Der Beginn der Scheibe stellt das dar, was sich durch die gesamte Scheibe zieht. Für Black Metal-Verhältnisse sehr technisches und variables High-Speed-Drumming prescht in erdigem Old School-Sound einhergehend mit ausgereiftem und düster-frostigem Gitarren-Riffing voran, welches anscheinend zum Teil gar die Dunkelheit der Musik erhellende Melodien aufblitzen lässt und in keiner Sekunde von den vielen auf diesem Album an Härte und Konsequenz verliert.
Anscheinend?
Richtig, anscheinend. Leider kann man die Gitarren-Riffs gerade an den Stellen, in denen man es mit durchgehenden Blasts und Screams zu tun hat eher weniger heraushören, was das fließende Hörverständnis ein wenig einschränkt.
Doch fahren wir fort: Durch das ganze Album zieht sich wie bereits eingangs genannt ein starkes und technisches Schlagzeug-Spiel (schönes Beispiel: Beginn von „Towards the Eternal Silence“), das zu jedem Zeitpunkt stimmig zur Musik eingesetzt wird und immer wieder Akzente setzen kann, wobei der laut Myspace-Seite für die Musik zuständige Valker selbst in absolut rasenden Geschwindigkeiten (gegen Ende von „Wasteland“ z.B.) keine Ermüdungserscheinungen zeigt. Übrigens werden von der selben Person auch noch E-Bass und E-Gitarre eingespielt, sodass man nicht umhin kann, Valker ein großes Lob und eine Bestätigung seines Könnens bei der Bedienung der Instrumente auszusprechen.
Trotz des gefühlten Mono-Gitarrensounds ist eben jener dennoch der im Großen und Ganzen eher kalten Grundstimmung der CD zuträglich und verschafft ihr etwas Hintergründiges, Tiefsinniges. So tiefsinnig und hintergründig wie der Sound einer tiefsinnigerweise in den Hintergrund gemischten Gitarre nun mal wirken kann.
Doch auch auf dieser CD finden sich in manchen Liedern melancholische, zum Teil auch getragene Abschnitte, die sich sehr gut in das Gesamtgerüst dieser CD einfügen und sie unter anderem um das aufwerten, was COLD EMPIRE vom Durchschnitt abhebt und ihnen Eigenständigkeit verleiht. Letztendlich schlagen sich diese Merkmale, wie beispielsweise das variable Drumming, die eigenständigen Gitarren-Riffs und die verwendeten Melodien in der Authentizität der Band wieder, die ihnen in jedem Fall zu bescheinigen ist. In „Forest of Hate“ zeigt sich gegen Ende sogar kurz eine sanfte Keyboard-Melodie, die dem ansonsten eher sehr kalten, rauen und zum Teil wehmütigen Rausschmeißer eine Art von Beruhigung und Frieden in diesem inbrünstigen Sturm des Klagens und Wütens ausstrahlt. Ein amtliches Lied zum Rauswerfen.

Zwei Ohren riskieren sollte hier jeder, der was mit norwegischem Schwarzstahl der zweiten Welle und seinem schwedischen Verwandten am Hut hat und sich nicht an gefühlt auf Mono abgemischten Gitarren stört, die man mit der Zeit zwar akzeptieren kann, am Anfang dennoch aber stressen können. Abgesehen davon ist der Sound absolut in Ordnung und geht für ein Black Metal-Debüt vollkommen durch.
Informationen zur Band und die Vollversionen der Lieder „Wasteland“ und „Towards the Eternal Silence“, wobei ich einem gerade das Reinhören in Zweitgenanntes empfehle, gibt es hier: http://www.myspace.com/coldempire
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