Sorrows Path - The Rough Path Of Nihilism

Sorrows Path - The Rough Path Of Nihilism
Heavy Doom Metal
erschienen am 14.01.2011 bei Rock It Up Records
dauert 59:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All Love Is Lost
2. The Beast (S.P.R.)
3. Honestly...
4. Fetish
5. Dirty Game
6. Mr. Holy
7. Getting Closer
8. Queen Of Doom
9. Prostitute
10. Hymn Of Differentiation
11. Empty Eyes And Blackened Hearts
12. Nihilism

Die Bloodchamber meint:

Die Griechen müssen den Gürtel enger schnallen, dieser Umstand dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Was macht man nun, um einerseits die Wirtschaft wieder anzukurbeln und am Ende des Monats selbst mehr in der Geldbörse übrig zu haben? Man reaktiviert eine lange pausierende Band und hofft, mit dieser beide Punkte annähernd zu erfüllen. So, oder aber auch ganz anders, könnte die Geschichte der Athener SORROWS PATH lauten, die bereits 1993 gegründet wurden, 2 Demos aufnahmen und dann von 1998 bis 2005 in der Versenkung verschwanden. Nun hat man sich berappelt und legt das vollwertige Debüt "The Rough Path Of Nihilism" vor.

Nimmt man das düstere Cover und den ebenso eindeutig für sich sprechenden Titel in Augenschein, so erwartet man ein ziemlich pessimistisches Album in der Schnittmenge von etwa Black Metal und Funeral Doom. Aber man soll ja ein Produkt nicht auf Grund seines Äußerem bewerten, so beginnt der Opener "All Love Is Lost" mit luftigen Akustikgitarren und verwandelt sich danach in einen lockeren Rocker. SORROWS PATH setzen sich mit Leichtigkeit zwischen alle Stühle, "The Rough Path Of Nihilism" bedient sich zu gleichen Teilen an verschiedenen Näpfen: es gibt klassische Metalstrukturen und symphonische Anleihen, man galoppiert ins Power Milieu und verschleppt mitunter in alter Doom Manier das Tempo. Gegen eine solche Vielfalt ist per se nichts einzuwenden, jedoch sollte man all dies zu einer schlüssigen Mixtur verbinden. Und genau hieran krankt das Debüt von SORROWS PATH. Man kann oder will sich nicht festlegen, je nach Stimmung geht es in die eine oder andere Richtung. "The Rough Path Of Nihilism" klingt zwar nicht überbordend und anstrengend, die Songs an sich klingen aber zu zügellos, zu unentschlossen, zu unstrukturiert.

Die durchaus guten Ideen der Griechen verpuffen somit relativ schnell in der Leere. Man schafft es nicht, die durchaus vorhandene Qualität in knackige und nachvollziehbare Epen zu gießen. Nur in wenigen Momenten erschaffen SORROWS PATH ein kleines Aha-Erlebnis und bleiben damit wenigstens stellenweise in Erinnerung. Ein weiterer Makel ist Sänger Angelos, der ziemlich schwachbrüstig daherkommt und keinerlei Esprit versprüht. Die Texte wirken mitunter auch arg albern, was sich stellenweise bereits an den Titel wie etwa "Dirty Game" oder "Fetish" erahnen lässt. Auch wenn Musik mitunter solche Themen ansprechen soll und sich selbst dabei nicht zu ernst nehmen sollte, so passt das Ganze irgendwie nicht zu dem selbst gewähltem Image und äußerem Auftreten von SORROWS PATH.

Was bleibt? SORROWS PATH sind eine versierte und ambitionierte Band, die es jedoch nicht schafft, ihre Ideen und Visionen in ein tolles Songwriting um zu münzen. Viele gute Ideen versanden, man will einfach zu viel und findet dabei kein Ende. Aber wer weiß, wozu die Jungs auf dem nächsten Album fähig sind. In dieser Form sind SORROWS PATH mit "The Rough Path To Nihilism" leider noch ziemlich verzichtbar.
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