Draugnim - Horizons Low
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Last of the Kin
2. Fear and Fey
3. One of Lost
4. Shunned Wanderer
5. Cursed the One
6. The Weeper's Way
7. Bastion
Die Bloodchamber meint:
Eine CD, in deren Labelschreiben Vergleiche mit ULVER, WINDIR und anderen Schwergewichten der melancholischen Black Metal-Sparte des Nordens angestellt werden, bekommt schon mal gleich meine besondere Aufmerksamkeit. Wenn diese Vergleiche dann auch noch gar nicht mal so weit hergeholt sind, wird das Ganze richtig interessant! „Horizons Low“ heißt also die Neue der Finnen von DRAUGNIM. Eine Band, die mir immer mal wieder über den Weg gelaufen, aber nie richtig im Kopf geblieben ist. Bis ich mich ans Rezensieren des mittlerweile sechsten Studioalbums innerhalb von elf Jahren Bandgeschichte gemacht habe. Schande über mein Haupt für die Nichtbeachtung dieser Band, muss ich nach intensivem Befassen mit diesem Werk sagen. Denn was hier geleistet wird, ist auf dem besten Wege, sich auf die Liste meiner Lieblingsalben zu spielen.
Bereits der Opener „The Last of the Kin“ weist darauf hin, in welche Richtung die Reise geht. Zugleich werden hier auch erste vergleichbare Bands deutlich. Blechbläserensembles und Chöre, die spontan an SUMMONING erinnern, bilden in Verbindung mit an ULVER („Bergtatt“) und ältere WINDIR angelehnten Gitarrenakkorden das Grundgerüst dieses Albums. Besonders genial wird es allerdings, wenn die epischen Gitarrenleads á la FALKENBACH erst einmal hinzukommen und das Geschehen dominieren. Nimmt man den beabsichtigt leicht verwaschenen Sound (made by Ville Sorvali von MOONSORROW) hinzu, erhält man genau jene Essenz, die die Musik DRAUGNIMs zu dem macht, was sie ist – ein unendliches, verträumtes Märchen voller Melancholie, das sich anschickt, einen in seine Welt zu ziehen.
So braucht man sich bloß einmal das letzte und zugleich längste Stück „Bastion“ anhören. Ein bitter trauriges Streicherensemble ertönt und gibt sogleich an beinahe hypnotisierend melancholische Gitarren in Verbindung mit treibenden Doublebass-Läufen ab, die sich letztendlich mit wunderschönen und stark angehallten Klampfenmelodien paaren. Bei den Melodien hier scheinen manchmal sogar ältere WINDIR durch.
Man verliert sich zwar schnell in jenen Klanglandschaften, die die drei Nordmänner erschaffen, doch gibt es auch Schattenseiten. Der Gesang beispielsweise ist erstens Geschmackssache, da er wirklich sehr kratzig und heiser ist (erinnert stark an KALMAH), zweitens ist er schlicht und ergreifend einfach zu laut, zumindest an einigen Stellen. Leider sind dies oft genau die Stellen, an denen es atmosphärisch zugeht. Mich persönlich stört es selten, manch anderer mag damit aber Probleme bekommen. Außerdem finden sich mit „Shunned Wanderer“ und dem doomig angehauchten „The Weepers Way“ zwei Lieder an, die auch nach mannigfaltigen Durchläufen einfach nicht im Ohr hängen bleiben, auch wenn sie beileibe nicht schlecht sind. Im Gegenteil. Sie sind durchaus gut, doch plätschern sie trotz aller Ambitionen, sich in sie einzuhören, leider einfach an einem vorbei.
Und nun sitze ich hier und überlege, was dieses Werk für eine Note von mir erhält.
Gibt es eine 9 unter der Bedingung, dass ich die angesprochenen Kritikpunkte als verschmerzbar betrachte? Gibt es eine 8 unter der Bedingung, dass jene aufgezählten Kritikpunkte den Hörfluss spürbar mindern?
Ich denke, ich wähle den Mittelweg und gebe DRAUGNIM eine 8,5 auf den Weg für dieses bärenstarke Album mit Tendenz nach oben. Die Spannung auf das nächste Werk obendrauf!
Bereits der Opener „The Last of the Kin“ weist darauf hin, in welche Richtung die Reise geht. Zugleich werden hier auch erste vergleichbare Bands deutlich. Blechbläserensembles und Chöre, die spontan an SUMMONING erinnern, bilden in Verbindung mit an ULVER („Bergtatt“) und ältere WINDIR angelehnten Gitarrenakkorden das Grundgerüst dieses Albums. Besonders genial wird es allerdings, wenn die epischen Gitarrenleads á la FALKENBACH erst einmal hinzukommen und das Geschehen dominieren. Nimmt man den beabsichtigt leicht verwaschenen Sound (made by Ville Sorvali von MOONSORROW) hinzu, erhält man genau jene Essenz, die die Musik DRAUGNIMs zu dem macht, was sie ist – ein unendliches, verträumtes Märchen voller Melancholie, das sich anschickt, einen in seine Welt zu ziehen.
So braucht man sich bloß einmal das letzte und zugleich längste Stück „Bastion“ anhören. Ein bitter trauriges Streicherensemble ertönt und gibt sogleich an beinahe hypnotisierend melancholische Gitarren in Verbindung mit treibenden Doublebass-Läufen ab, die sich letztendlich mit wunderschönen und stark angehallten Klampfenmelodien paaren. Bei den Melodien hier scheinen manchmal sogar ältere WINDIR durch.
Man verliert sich zwar schnell in jenen Klanglandschaften, die die drei Nordmänner erschaffen, doch gibt es auch Schattenseiten. Der Gesang beispielsweise ist erstens Geschmackssache, da er wirklich sehr kratzig und heiser ist (erinnert stark an KALMAH), zweitens ist er schlicht und ergreifend einfach zu laut, zumindest an einigen Stellen. Leider sind dies oft genau die Stellen, an denen es atmosphärisch zugeht. Mich persönlich stört es selten, manch anderer mag damit aber Probleme bekommen. Außerdem finden sich mit „Shunned Wanderer“ und dem doomig angehauchten „The Weepers Way“ zwei Lieder an, die auch nach mannigfaltigen Durchläufen einfach nicht im Ohr hängen bleiben, auch wenn sie beileibe nicht schlecht sind. Im Gegenteil. Sie sind durchaus gut, doch plätschern sie trotz aller Ambitionen, sich in sie einzuhören, leider einfach an einem vorbei.
Und nun sitze ich hier und überlege, was dieses Werk für eine Note von mir erhält.
Gibt es eine 9 unter der Bedingung, dass ich die angesprochenen Kritikpunkte als verschmerzbar betrachte? Gibt es eine 8 unter der Bedingung, dass jene aufgezählten Kritikpunkte den Hörfluss spürbar mindern?
Ich denke, ich wähle den Mittelweg und gebe DRAUGNIM eine 8,5 auf den Weg für dieses bärenstarke Album mit Tendenz nach oben. Die Spannung auf das nächste Werk obendrauf!