Zeno Morf - Wings Of Madness
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Northern Rage
2. Riding The Tundra
3. Wings Of Madness
4. Requiem
5. World Of Sorrow
6. Into The Fire
7. Back On Your Feet
8. Badgers In The Attic
9. Suburban Warrior
10. Tyrant Of Extinction
11. System Of Arrogance
12. Pleasure And Pain
Die Bloodchamber meint:
Satte 22 Jahre haben ZENO MORF von der Bandgründung bis zum gleichnamigen Debüt 2009 gebraucht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen in einer Zeit, in der viele Teenagerbands Album um Album raushauen und der BVB sehr wahrscheinlich Deutscher Meister werden wird mit einer ersten Elf mit einem kaum höheren Durchschnittsalter. Wie gut für ZENO MORF, dass sie sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben haben, der bekanntlich zeitlos ist, und nach nur einem Jahr gleich „Wings Of Madness“ nachlegen.
Die fünf Norweger setzen dabei eher auf die staatstragende amerikanische Schule als die im Verhältnis leichtfüßige britische oder bissige deutsche Machart. Während eine Gitarre ein Riff wie ein blinkendes Schild vor sich her trägt, kümmert die andere sich zusammen mit dem Bass und dem Schlagzeug öfters eher darum, die Atmosphäre im Zaum zu halten. Zusammen mit dem leicht näselnden Gesang, der sich ständig mit oft ziemlich aufgesetzt wirkendem Pathos in einen Rausch aus Hysterie und Höhe stürzt, wäre „Wings Of Madness“ sonst extrem schwer verdauliche Kost geworden.
Ich selbst gehöre zu den letzten, die sich über zu viel Pathos im Heavy oder Power Metal beschweren, aber wenn sich bei ZENO MORF zum wiederholten Mal die Instrumentalfraktion klanglich zurückzieht und der Klage, dem Leid, der Weltenschwere des Gesangs das Rampenlicht überlässt, schaudert es selbst mich manchmal ganz schön, weil es einfach zu viel des Guten ist. Eine gewisse Mitschuld daran trägt sicher der sehr basische, unverfälscht wirkende Sound, der den Gesang immer mehr nach vorne stellt, als er es live mit großer Wahrscheinlichkeit ist. Selbst der Versuch, im zackigen Haudrauf-Lied „Into The Fire“ die musikalische Aggression in stimmliche Wucht umzusetzen, klingt einfach unplausibel, weil der Kontrast zwischen grundehrlicher Musik und theatralischem Gesang viel zu groß ist, um ein stimmiges Gesamtbild abzugeben.
Wem es unfair oder lückenhaft erscheint, wie viel ich bei ZENO MORF am Gesang festmache, der ist gerne dazu aufgerufen, sich selbst hier ein Bild davon zu machen, aber bei einem polarisierenden Sänger, als Beispiel sei auf den mal geliebten, mal verdammten Gerrit Mutz von SACRED STEEL verwiesen, besteht eben die Gefahr, etwas zu sehr darauf reduziert zu werden. Sonst kann man den Norwegern eigentlich nicht viel vorwerfen, weil die Lieder prinzipiell ganz gefällig sind. Aber die Kombination ist eben doch eher unrund.
Die fünf Norweger setzen dabei eher auf die staatstragende amerikanische Schule als die im Verhältnis leichtfüßige britische oder bissige deutsche Machart. Während eine Gitarre ein Riff wie ein blinkendes Schild vor sich her trägt, kümmert die andere sich zusammen mit dem Bass und dem Schlagzeug öfters eher darum, die Atmosphäre im Zaum zu halten. Zusammen mit dem leicht näselnden Gesang, der sich ständig mit oft ziemlich aufgesetzt wirkendem Pathos in einen Rausch aus Hysterie und Höhe stürzt, wäre „Wings Of Madness“ sonst extrem schwer verdauliche Kost geworden.
Ich selbst gehöre zu den letzten, die sich über zu viel Pathos im Heavy oder Power Metal beschweren, aber wenn sich bei ZENO MORF zum wiederholten Mal die Instrumentalfraktion klanglich zurückzieht und der Klage, dem Leid, der Weltenschwere des Gesangs das Rampenlicht überlässt, schaudert es selbst mich manchmal ganz schön, weil es einfach zu viel des Guten ist. Eine gewisse Mitschuld daran trägt sicher der sehr basische, unverfälscht wirkende Sound, der den Gesang immer mehr nach vorne stellt, als er es live mit großer Wahrscheinlichkeit ist. Selbst der Versuch, im zackigen Haudrauf-Lied „Into The Fire“ die musikalische Aggression in stimmliche Wucht umzusetzen, klingt einfach unplausibel, weil der Kontrast zwischen grundehrlicher Musik und theatralischem Gesang viel zu groß ist, um ein stimmiges Gesamtbild abzugeben.
Wem es unfair oder lückenhaft erscheint, wie viel ich bei ZENO MORF am Gesang festmache, der ist gerne dazu aufgerufen, sich selbst hier ein Bild davon zu machen, aber bei einem polarisierenden Sänger, als Beispiel sei auf den mal geliebten, mal verdammten Gerrit Mutz von SACRED STEEL verwiesen, besteht eben die Gefahr, etwas zu sehr darauf reduziert zu werden. Sonst kann man den Norwegern eigentlich nicht viel vorwerfen, weil die Lieder prinzipiell ganz gefällig sind. Aber die Kombination ist eben doch eher unrund.