Soror Dolorosa - Blind Scenes
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Crystal Lane
2. Autumn Wounds
3. Damaged Dreamer
4. Low End
5. Soror Dolorosa
6. Scars of Crusade
7. In a Glance
8. Broken Wings
Die Bloodchamber meint:
Dieses Album eröffnet uns traumhafte Perspektiven. Wer hat Lust auf eine Zeitreise? SOROR DOLOROSA geben einen aus und nehmen uns mit in die Vergangenheit, ohne dabei allerdings in einem drögen "Früher war alles besser...." zu verharren. Hier dürfen wir noch einmal einen ausgiebigen Blick auf die 80er werfen und gemeinsam rekapitulieren, welch gute Musik in diesem ambivalenten Jahrzehnt gemacht wurde. Letztlich haben wir es bei "Blind Scenes" endlich mal wieder mit einem richtig guten Dark Wave-Album zu tun, das alle Trademarks aufweist, aber dabei doch so herrlich zeitgemäß klingt, dass es eine einzige Freude ist. Hat sich was, von wegen "Retro"! Diese Musiker haben verstanden, dass es Traditionen gibt, die von den Zeitläufen nahezu verschüttet wurden, bei denen es sich aber lohnt, sie wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurück zu holen und sie fortzuführen, statt nur sentimental zurück zu blicken.
Dieses kleine Wunderpaket kommt aus Frankreich zu uns und stellt allein aufgrund seiner Schöpfer schon eine mittlere Überraschung dar, da sie durch ihre Arbeit mit Bands wie PESTE NOIRE, MÜTIILATION oder FUNERAELL in schwarzmetallischen Zusammenhängen umtriebig sind bzw. waren. Ansonsten veröffentlichen sie als SOROR DOLOROSA traurige Rockmusik, hier inzwischen zum zweiten Mal, nachdem sie 2009 die Debut EP "Severance" rausbrachten. Und was sie auf diesem ersten Full Length-Album zaubern, begeistert direkt beim ersten Reinhören. Ein dominanter Bass, unverzerrt, mit leicht sphärischer Effektierung, der den Rythmus vorgibt, ein Schlagzeug im Hintergrund, auf das Notwendigste reduziert, dann eine Gitarre, die zumeist traumverlorene Akzente setzt und endlich die Vocals, die jeden einzelnen Song krönen. Andy Julias Stimme ist so pointiert eingesetzt, hier wird Melancholie nicht einfach inszeniert, sondern hier wird sie gelebt, sie findet eine vielgesichtige Inkarnation. Die einzelnen Songs bieten eine Menge Abwechslung, sie pendeln zwischen unterschiedlichen Tempi, mal zutiefst verträumt und traurig, mal rockiger und gitarrenlastiger. Insgesamt wird nicht dick aufgetragen, sondern SOROR DOLOROSA pflegen einen ans Minimalistische gemahnenden Zugang zu ihrer Musik, der von der absolut kristallinen Produktion perfekt in Szene gesetzt wird. Hier ist kein Ton zu viel, jeder einzelne sitzt dafür perfekt. Neben der klassischen Gitarre-Schlagzeug-Bass-Besetzung gibt es noch vereinzelte Synthie-Einsprengsel, die sich perfekt und dezent ins Gesamtbild fügen. Einfach nur geschmackvoll!
Die Tage solcher Bands wie THE SISTERS OF MERCY, THE CURE, BAUHAUS oder JOY DIVISION sind gezählt, doch mit diesem Album wird ein eventueller Entzug nicht nur schnell überwunden, sondern eine ganz neue Droge entfaltet ihre unglaubliche Wirkung. Ungezählte Rotationen haben dieses Album immer weiter wachsen lassen und offenbarten keine bemerkenswerten Schwachpunkte. Das Jahr ist noch lang, das ist mir klar, lieber Leser. Doch ich wage schon mal eine Behauptung: Beim Rückblick auf das Jahr 2011 werden SOROR DOLOROSA meine Erwähnung finden und zwar irgendwo bei den Highlights.
Dieses kleine Wunderpaket kommt aus Frankreich zu uns und stellt allein aufgrund seiner Schöpfer schon eine mittlere Überraschung dar, da sie durch ihre Arbeit mit Bands wie PESTE NOIRE, MÜTIILATION oder FUNERAELL in schwarzmetallischen Zusammenhängen umtriebig sind bzw. waren. Ansonsten veröffentlichen sie als SOROR DOLOROSA traurige Rockmusik, hier inzwischen zum zweiten Mal, nachdem sie 2009 die Debut EP "Severance" rausbrachten. Und was sie auf diesem ersten Full Length-Album zaubern, begeistert direkt beim ersten Reinhören. Ein dominanter Bass, unverzerrt, mit leicht sphärischer Effektierung, der den Rythmus vorgibt, ein Schlagzeug im Hintergrund, auf das Notwendigste reduziert, dann eine Gitarre, die zumeist traumverlorene Akzente setzt und endlich die Vocals, die jeden einzelnen Song krönen. Andy Julias Stimme ist so pointiert eingesetzt, hier wird Melancholie nicht einfach inszeniert, sondern hier wird sie gelebt, sie findet eine vielgesichtige Inkarnation. Die einzelnen Songs bieten eine Menge Abwechslung, sie pendeln zwischen unterschiedlichen Tempi, mal zutiefst verträumt und traurig, mal rockiger und gitarrenlastiger. Insgesamt wird nicht dick aufgetragen, sondern SOROR DOLOROSA pflegen einen ans Minimalistische gemahnenden Zugang zu ihrer Musik, der von der absolut kristallinen Produktion perfekt in Szene gesetzt wird. Hier ist kein Ton zu viel, jeder einzelne sitzt dafür perfekt. Neben der klassischen Gitarre-Schlagzeug-Bass-Besetzung gibt es noch vereinzelte Synthie-Einsprengsel, die sich perfekt und dezent ins Gesamtbild fügen. Einfach nur geschmackvoll!
Die Tage solcher Bands wie THE SISTERS OF MERCY, THE CURE, BAUHAUS oder JOY DIVISION sind gezählt, doch mit diesem Album wird ein eventueller Entzug nicht nur schnell überwunden, sondern eine ganz neue Droge entfaltet ihre unglaubliche Wirkung. Ungezählte Rotationen haben dieses Album immer weiter wachsen lassen und offenbarten keine bemerkenswerten Schwachpunkte. Das Jahr ist noch lang, das ist mir klar, lieber Leser. Doch ich wage schon mal eine Behauptung: Beim Rückblick auf das Jahr 2011 werden SOROR DOLOROSA meine Erwähnung finden und zwar irgendwo bei den Highlights.