...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Tao Of The Dead
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. A. Introduction: "Let's Experiment"
2. B. Pure radio cosplay
3. C. Summer of all dead souls
4. D. Cover the days like a tidal wave
5. E. Fall of the Empire
6. F. The Wasteland
7. G. Spiral Jetty
8. H. Weight of the Sun (Or The post-modern Prometheus)
9. I. Pure radio cosplay (Reprise)
10. J. Ebb away
11. K. The Fairlight Pendant
12. Part Two: Strange News from a Strange Planet
Die Bloodchamber meint:
So anspruchsvoll und außergewöhnlich wie der Bandname erklingt, ist auch die Musik von …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD (kurz: TRAIL OF DEAD). Während die bisherigen Alben von der Fachpresse häufig als revolutionäre Prog Rock Highlights abgefeiert wurden, blieben die Texaner in der breiten Zuhörermasse zunächst eher ein Geheimtipp. Das könnte sich mit dem aktuellen Output „Tao of the Dead“ nun ändern, denn in Deutschland kletterte das Teil immerhin auf Platz 18 der Charts und für Rock am Ring ist die Band ebenfalls längst bestätigt…
Was erwartet den Hörer nun bei dieser Band? Herkömmlich ist hier nichts! Die Band vermischt sogar in der eigenen Biographie Wahrheit mit Lüge, lässt Einflüsse unterschiedlicher Volkskulturen (von den Mayas bis Polynesien) und mathematisch-physikalische Beziehungen in ihre Musik einfließen und gestaltet den Promozettel als sinnfreie Ansammlung stumpfer Antwortsätze auf Interviewfragen („Gibt es einen roten Faden in den Texten?“ – „Wenn die Antwort ‚Ja‘ bedeutet, dass du willst, dass ich dir davon erzähle, damit du es nicht selbst entdecken musst, dann ‚Nein‘“). Das ganze Drumherum sorgte bereits vorm Anhören der Promo-Cd dafür, dass ich das Gefühl hatte, hier etwas besonders Rätselhaftes und Geheimnisvolles ins Hirnzentrum gefeuert zu bekommen.
Das Album ist in zwei große Songblöcke eingeteilt, von denen der Erste in kleine Abschnitte unterteilt wurde. Nostalgischer Psychadelic Rock á la PINK FLOYD wird mit traditioneller Gitarrenarbeit im Stile von RUSH kombiniert und in ein modernes Prog Rock Gewand gepackt, das den Hörer schlussendlich staunend zurücklässt. Mal verfällt man während lang anhaltenden, fast an Post Rock erinnernden Instrumentalpassagen in träumerisches Schwelgen, dann packt einen die entschlossene Dynamik von TRAIL OF DEAD und versprüht Tanzflächen-Feeling. Es prasseln derart viele Elemente auf den Konsumenten hernieder, dass man das Zeitgefühl und den Sinn für das Geschehen irgendwie aus den Augen (oder besser: Ohren) verliert. So lauscht man interessiert dem quasi Opener „Pure Radio Cosplay“, lässt sich daraufhin von abwechslungsreich arrangierten Songfragmenten einlullen und schreckt dann plötzlich auf, als mit „Pure Radio Cosplay (Reprise)“ das gleiche musikalische Thema wieder aufgegriffen wird. TRAIL OF DEAD scheinen mit dem Hörer zu spielen. Sie schicken ihn auf eine reich bebilderte Abenteuerreise, einen Dschungel aus Emotionen und Wirrungen. Dabei erscheint das musikalische Konstrukt in seinen Einzelteilen gar nicht so spektakulär – erst das Gesamtbild trifft mit voller progressiver Wucht.
So entstehen für sich genommen sogar zugängliche Titel wie „Summer of all Dead Souls“ oder das verhaltene „Ebb Away“. Saucool kommt das mit zahlreichen Synthies aufgepeppte „Cover the Days Like a Tidal Wave“ daher, während „Weight of the Sun“ schon fast moshpitkompatibel erscheint. Das abschließende 16 minütige „Strange News from another Planet“ wütet sich durch alle musikalischen Bandfacetten und klingt phasenweise wie TOOL auf Inide-Kurs. Warum der Brocken nicht in drei bis vier Titel gepackt wurde, erschließt sich mir nicht ganz, denn genügend Sollbruchstellen hätte er geboten.
Über die instrumentale Qualität von „Tao of the Dead“ lässt sich nicht streiten. Das Songwriting ist schlicht beeindruckend. Dass wir es hier nicht unbedingt mit Easy Listening zu tun haben, sollte allerdings klar sein und es ist absolut nachvollziehbar, wenn man als Hörer dem Dargebotenen nicht mehr folgen kann. TRAIL OF DEAD machen – wie sie schon häufig in ihrer Biographie bewiesen haben – ihr Ding. Ob das nun für Jedermann interessant ist, steht auf einem ganz anderen Papier. „Tao of the Dead“ bleibt eine facettenreiche Fantasiereise, auf der es viel zu entdecken gilt und auf die man sich erst einmal einlassen muss, um nicht darin verloren zu gehen.
Was erwartet den Hörer nun bei dieser Band? Herkömmlich ist hier nichts! Die Band vermischt sogar in der eigenen Biographie Wahrheit mit Lüge, lässt Einflüsse unterschiedlicher Volkskulturen (von den Mayas bis Polynesien) und mathematisch-physikalische Beziehungen in ihre Musik einfließen und gestaltet den Promozettel als sinnfreie Ansammlung stumpfer Antwortsätze auf Interviewfragen („Gibt es einen roten Faden in den Texten?“ – „Wenn die Antwort ‚Ja‘ bedeutet, dass du willst, dass ich dir davon erzähle, damit du es nicht selbst entdecken musst, dann ‚Nein‘“). Das ganze Drumherum sorgte bereits vorm Anhören der Promo-Cd dafür, dass ich das Gefühl hatte, hier etwas besonders Rätselhaftes und Geheimnisvolles ins Hirnzentrum gefeuert zu bekommen.
Das Album ist in zwei große Songblöcke eingeteilt, von denen der Erste in kleine Abschnitte unterteilt wurde. Nostalgischer Psychadelic Rock á la PINK FLOYD wird mit traditioneller Gitarrenarbeit im Stile von RUSH kombiniert und in ein modernes Prog Rock Gewand gepackt, das den Hörer schlussendlich staunend zurücklässt. Mal verfällt man während lang anhaltenden, fast an Post Rock erinnernden Instrumentalpassagen in träumerisches Schwelgen, dann packt einen die entschlossene Dynamik von TRAIL OF DEAD und versprüht Tanzflächen-Feeling. Es prasseln derart viele Elemente auf den Konsumenten hernieder, dass man das Zeitgefühl und den Sinn für das Geschehen irgendwie aus den Augen (oder besser: Ohren) verliert. So lauscht man interessiert dem quasi Opener „Pure Radio Cosplay“, lässt sich daraufhin von abwechslungsreich arrangierten Songfragmenten einlullen und schreckt dann plötzlich auf, als mit „Pure Radio Cosplay (Reprise)“ das gleiche musikalische Thema wieder aufgegriffen wird. TRAIL OF DEAD scheinen mit dem Hörer zu spielen. Sie schicken ihn auf eine reich bebilderte Abenteuerreise, einen Dschungel aus Emotionen und Wirrungen. Dabei erscheint das musikalische Konstrukt in seinen Einzelteilen gar nicht so spektakulär – erst das Gesamtbild trifft mit voller progressiver Wucht.
So entstehen für sich genommen sogar zugängliche Titel wie „Summer of all Dead Souls“ oder das verhaltene „Ebb Away“. Saucool kommt das mit zahlreichen Synthies aufgepeppte „Cover the Days Like a Tidal Wave“ daher, während „Weight of the Sun“ schon fast moshpitkompatibel erscheint. Das abschließende 16 minütige „Strange News from another Planet“ wütet sich durch alle musikalischen Bandfacetten und klingt phasenweise wie TOOL auf Inide-Kurs. Warum der Brocken nicht in drei bis vier Titel gepackt wurde, erschließt sich mir nicht ganz, denn genügend Sollbruchstellen hätte er geboten.
Über die instrumentale Qualität von „Tao of the Dead“ lässt sich nicht streiten. Das Songwriting ist schlicht beeindruckend. Dass wir es hier nicht unbedingt mit Easy Listening zu tun haben, sollte allerdings klar sein und es ist absolut nachvollziehbar, wenn man als Hörer dem Dargebotenen nicht mehr folgen kann. TRAIL OF DEAD machen – wie sie schon häufig in ihrer Biographie bewiesen haben – ihr Ding. Ob das nun für Jedermann interessant ist, steht auf einem ganz anderen Papier. „Tao of the Dead“ bleibt eine facettenreiche Fantasiereise, auf der es viel zu entdecken gilt und auf die man sich erst einmal einlassen muss, um nicht darin verloren zu gehen.