Oskryf - Oskryf
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. In Tystnaden, Kylan Och Ensamheten
2. Inuti Mig Ar Det Alltid Morkt
3. Nar Kroppen Lider, Blomstrar Sjalen
4. Allt Kott Ar Ho
5. Gladjen Over Att Vara Kvitt Sig Sjalv
6. Och Sen Blev Allting Svart
Die Bloodchamber meint:
Was ist es eigentlich, das das Herz des Kritikers in Wahrheit höher schlagen lässt? Ist es die Freude, die man empfindet, wenn jemand es wieder geschafft hat, ein kleines Meisterwerk zu kreieren, welches das Herz höher schlägen lässt, auf dass alle in den Chor der Lobpreisungen einstimmen? Oder ist es vielmehr die stille Freude, die man empfindet, wenn man in Anbetracht totalen künstlerischen Versagens endlich mal wieder tief in die Kiste eigener Boshaftigkeiten greifen darf, um das zu tun, was uns das bürgerliche Leben nur zu selten vergönnt: Jemanden mal verdientermaßen so richtig runter zu machen? Naja, meine persönliche Einschätzung des Menschengeschlechts ist nicht so eindimensional, dass hier eine klare schwarz-weiß-gefärbte Antwort möglich wäre, doch eines weiß ich ganz sicher: Nach den vielen Lobhudeleien der letzten Zeit oder zumindest anständigen Alben habe ich mich auf so etwas wie OSKRYF gefreut. Und nun sind sie da. Ein Verriss, mein Königreich für einen Verriss!
Also lehnen wir uns zurück und genießen. Das letzte Jahr hatte HASSMORD und FURZE. 2011 hat OSKRYF. Na gut, musikalisch ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, aber was solls, wenn beide madig sind, muss man sich auch darüber unterhalten. Manche Tiere stellen sich tot, um sich vor Fressfeinden zu schützen und irgendwie so müssen diese Jungs an ihren Plattenvertrag gekommen sein. Wenn man schon nicht dazu in der Lage ist, einem Instrument einigermaßen interessante Töne zu entlocken, dann nennt man es eben Avantgarde oder Drone oder Ambient-Industrial oder was auch immer. Viel zu oft tritt die totale Unfähigkeit eben im Gewand des Minimalistischen oder Experimentellen auf. Naja, dronig und minimal ist das alles schon irgendwie, weil halt nix passiert, außer dass hier jemand alles an Verzerrung rausholt, was aus Verstärker und Effekten so rauszuholen war und nun die ersten drei Akkorde aus Peter Burschs Gitarrenbuch für Einsteiger herunterleiert. Eben diese werden maßgeblich durch elektronische Elemente untermalt, die den weitaus interessanteren Teil der Musik abliefern. Es gibt Beats, die manchmal recht effektvoll und manchmal unsäglich billig daherkommen und bassige, finstere Dark-Ambient-Teppiche. Die sind gar nicht mal so schlecht geraten, doch im Vergleich zu Acts wie RAISON D'ÊTRE oder HERBST9 leider nur ein Trauerspiel. Erst beim letzten Stück kommt tatsächlich mal so etwas wie eine hypnotische Atmosphäre auf, aber leider zu spät, denn es ist schon ein echter Kraftakt, bis hierhin durchzuhalten.
Das ansprechende Cover kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das alte Punk-Motto "Here are three chords. Now form a band!" vielleicht für Punk funktionieren mag, doch ein Instrumentalalbum auf diese Weise zusammenschrauben zu wollen, ist einfach eine beschissene Idee. Ich halte mich ja selbst musikalisch für einen recht offenen Menschen, aber diese Lachnummer ist einfach zu viel und diese weitgehend atmosphärefreie Klangkulisse, die niemals darüber hinwegtäuschen kann, dass sie das Ergebnis nicht zu verleugnender künstlerischer Inspirationslosigkeit und eines offen präsentierten spielerischen Dilettantismus darstellt, ist kaum am Stück durchzuhören, ohne dass man sich über diese Verschwendung von Lebenszeit ärgert. Wer dennoch vom Gefühl geplagt wird, von eben jener einfach zu viel zur Verfügung zu haben, führe sich zunächst Herrn Krauses Tipps zur Freizeitgestaltung zur Gemüte: Wie wäre es zum Beispiel, mal wieder zum Dermatologen zu gehen und sich alles rausschnippeln zu lassen, was dunkler aussieht als Schneewittchen? Oder mal wieder zu zählen, wie viele Reiskörner man eigentlich noch im Haus hat, falls schlechte Zeiten kommen und der Russe vor der Tür steht? Oder auch nur mal zu versuchen, einen Marmorkuchen aus Sägemehl und dem, was sich unter dem Nagel von Omas großen Zeh festgesetzt hat, zu backen? Und wenn ihr dies alles durch habt und euch dann immer noch langweilig sein sollte, ja, dann könnt ihr ja mal ein paar Minuten in das aktuelle Album von OSKRYF reinhören.
Also lehnen wir uns zurück und genießen. Das letzte Jahr hatte HASSMORD und FURZE. 2011 hat OSKRYF. Na gut, musikalisch ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, aber was solls, wenn beide madig sind, muss man sich auch darüber unterhalten. Manche Tiere stellen sich tot, um sich vor Fressfeinden zu schützen und irgendwie so müssen diese Jungs an ihren Plattenvertrag gekommen sein. Wenn man schon nicht dazu in der Lage ist, einem Instrument einigermaßen interessante Töne zu entlocken, dann nennt man es eben Avantgarde oder Drone oder Ambient-Industrial oder was auch immer. Viel zu oft tritt die totale Unfähigkeit eben im Gewand des Minimalistischen oder Experimentellen auf. Naja, dronig und minimal ist das alles schon irgendwie, weil halt nix passiert, außer dass hier jemand alles an Verzerrung rausholt, was aus Verstärker und Effekten so rauszuholen war und nun die ersten drei Akkorde aus Peter Burschs Gitarrenbuch für Einsteiger herunterleiert. Eben diese werden maßgeblich durch elektronische Elemente untermalt, die den weitaus interessanteren Teil der Musik abliefern. Es gibt Beats, die manchmal recht effektvoll und manchmal unsäglich billig daherkommen und bassige, finstere Dark-Ambient-Teppiche. Die sind gar nicht mal so schlecht geraten, doch im Vergleich zu Acts wie RAISON D'ÊTRE oder HERBST9 leider nur ein Trauerspiel. Erst beim letzten Stück kommt tatsächlich mal so etwas wie eine hypnotische Atmosphäre auf, aber leider zu spät, denn es ist schon ein echter Kraftakt, bis hierhin durchzuhalten.
Das ansprechende Cover kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das alte Punk-Motto "Here are three chords. Now form a band!" vielleicht für Punk funktionieren mag, doch ein Instrumentalalbum auf diese Weise zusammenschrauben zu wollen, ist einfach eine beschissene Idee. Ich halte mich ja selbst musikalisch für einen recht offenen Menschen, aber diese Lachnummer ist einfach zu viel und diese weitgehend atmosphärefreie Klangkulisse, die niemals darüber hinwegtäuschen kann, dass sie das Ergebnis nicht zu verleugnender künstlerischer Inspirationslosigkeit und eines offen präsentierten spielerischen Dilettantismus darstellt, ist kaum am Stück durchzuhören, ohne dass man sich über diese Verschwendung von Lebenszeit ärgert. Wer dennoch vom Gefühl geplagt wird, von eben jener einfach zu viel zur Verfügung zu haben, führe sich zunächst Herrn Krauses Tipps zur Freizeitgestaltung zur Gemüte: Wie wäre es zum Beispiel, mal wieder zum Dermatologen zu gehen und sich alles rausschnippeln zu lassen, was dunkler aussieht als Schneewittchen? Oder mal wieder zu zählen, wie viele Reiskörner man eigentlich noch im Haus hat, falls schlechte Zeiten kommen und der Russe vor der Tür steht? Oder auch nur mal zu versuchen, einen Marmorkuchen aus Sägemehl und dem, was sich unter dem Nagel von Omas großen Zeh festgesetzt hat, zu backen? Und wenn ihr dies alles durch habt und euch dann immer noch langweilig sein sollte, ja, dann könnt ihr ja mal ein paar Minuten in das aktuelle Album von OSKRYF reinhören.