Helengard - Helengard
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Intro
2. Wreath
3. Blizzard sweeps the Traces
4. Snowstorm Call
5. The Spindle
6. Smoke of War
7. Arrow
8. Whisper of dry Foliage
Die Bloodchamber meint:
Die russische Folk Metal-Szene ist sehr belebt, wie man anhand mannigfaltiger Beispiele der Marke ARKONA, NOMANS LAND, ALKONOST und anderen, die besser ungenannt bleiben, gut erkennen kann. 2004 gesellten sich auch die eher im Folk Rock mit Metal-Anleihen einzuordnenden HELENGARD dazu, die aus Sängerin Witch_A. und dem alle Instrumente spielenden Hvar bestehen. Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum schicken die zwei sich nun an, sich einen Platz in der oberen Riege russischer Folkbands zu erspielen.
Ein typisch theatralisches Intro mit einem Orchester und einer hübsch klingenden Flöte eröffnet die Scheibe, danach geht es mit dem ersten richtigen Song los. Schnell hört man filigran eingeflochtene russische Melodik in dem soliden, im Midtempo gehaltenen Song heraus. Für mich positiv anzumerken ist der komplett in der russischen Sprache gehaltene Gesang. Hier und da kommen auch Erinnerungen an die Landsleute ARKONA auf, wobei es bei HELENGARD wesentlich ruhiger zugeht als bei Mascha Screams aufgedrehter Truppe. Manchmal schleichen sich zeitweise gar Momente von ENSIFERUMs Debütalbum in den Sinn. Der Vergleich, der wohl am meisten zutreffen sollte, ist jedoch der mit FALKENBACH. Es mag weit hergeholt klingen, aber die beiden Musikprojekte weisen einige Ähnlichkeiten auf. Allen voran wohl das recht variantenarme und auf das Nötigste beschränkte Schlagzeug, das eigentlich nicht zu mehr da ist als „nach vorne zu gehen“; die oft recht einfachen aber dennoch wirksamen Melodien und Klangwände, wie sie gerade im Lied „Snowstorm Call“ vorkommen, welches ein wenig nach einer Ode an die Heimat klingt und der oft sehr stimmig eingesetzte Klargesang gesellen sich dazu. Selbiges Lied ist zudem als Höhepunkt auf dem Erstling der Russen zu bezeichnen, in dem sich zugleich ihre Stärken bündeln: Gerade der Anfang kann einem in seiner majestätischen Erhabenheit beinahe ein wenig Ehrfurcht vor dem Land des ewigen Eises abringen, die weiblichen, teils mehrstimmigen Klargesänge in den Versen sind außerdem mindestens als wunderschön zu bezeichnen.
Momente, die einen aufhorchen lassen, sind ansonsten leider eher rar gesät und auf vereinzelte Lieder verstreut. Oft genug verlieren sich HELENGARD in der Belanglosigkeit und dem Durchschnitt, in denen dann auch das unvariable Schlagzeugspiel negativ auffällt. Den episch gehaltenen Strecken in „Whisper of dry Foliage“ beispielsweise käme es sehr zugute, würde das Schlagzeug nicht einfach durchgängig das Tempo halten, sondern auch mal in der Geschwindigkeit zurückfahren. Immerhin ist der Sound für ein Debüt aber absolut in Ordnung, wenngleich dieser auch nicht besonders herausstechend ist.
So bleiben einige positive Eindrücke, die allerdings von Langeweile überwogen werden. Es lassen sich durchaus interessante Ansätze vernehmen auf „Helengard“, vielleicht sollten sich die Zwei erstmal daran versuchen, ARKONA und FALKENBACH zu vermischen und nach und nach mehr Eigenes hinzu zu geben. Das Potenzial zu russischen Epen ist jedenfalls vorhanden, nun muss nur noch massiv rangeklotzt werden. Bevor das geschafft ist, verbleiben HELENGARD im knapp überdurchschnittlichen Bereich.
Ein typisch theatralisches Intro mit einem Orchester und einer hübsch klingenden Flöte eröffnet die Scheibe, danach geht es mit dem ersten richtigen Song los. Schnell hört man filigran eingeflochtene russische Melodik in dem soliden, im Midtempo gehaltenen Song heraus. Für mich positiv anzumerken ist der komplett in der russischen Sprache gehaltene Gesang. Hier und da kommen auch Erinnerungen an die Landsleute ARKONA auf, wobei es bei HELENGARD wesentlich ruhiger zugeht als bei Mascha Screams aufgedrehter Truppe. Manchmal schleichen sich zeitweise gar Momente von ENSIFERUMs Debütalbum in den Sinn. Der Vergleich, der wohl am meisten zutreffen sollte, ist jedoch der mit FALKENBACH. Es mag weit hergeholt klingen, aber die beiden Musikprojekte weisen einige Ähnlichkeiten auf. Allen voran wohl das recht variantenarme und auf das Nötigste beschränkte Schlagzeug, das eigentlich nicht zu mehr da ist als „nach vorne zu gehen“; die oft recht einfachen aber dennoch wirksamen Melodien und Klangwände, wie sie gerade im Lied „Snowstorm Call“ vorkommen, welches ein wenig nach einer Ode an die Heimat klingt und der oft sehr stimmig eingesetzte Klargesang gesellen sich dazu. Selbiges Lied ist zudem als Höhepunkt auf dem Erstling der Russen zu bezeichnen, in dem sich zugleich ihre Stärken bündeln: Gerade der Anfang kann einem in seiner majestätischen Erhabenheit beinahe ein wenig Ehrfurcht vor dem Land des ewigen Eises abringen, die weiblichen, teils mehrstimmigen Klargesänge in den Versen sind außerdem mindestens als wunderschön zu bezeichnen.
Momente, die einen aufhorchen lassen, sind ansonsten leider eher rar gesät und auf vereinzelte Lieder verstreut. Oft genug verlieren sich HELENGARD in der Belanglosigkeit und dem Durchschnitt, in denen dann auch das unvariable Schlagzeugspiel negativ auffällt. Den episch gehaltenen Strecken in „Whisper of dry Foliage“ beispielsweise käme es sehr zugute, würde das Schlagzeug nicht einfach durchgängig das Tempo halten, sondern auch mal in der Geschwindigkeit zurückfahren. Immerhin ist der Sound für ein Debüt aber absolut in Ordnung, wenngleich dieser auch nicht besonders herausstechend ist.
So bleiben einige positive Eindrücke, die allerdings von Langeweile überwogen werden. Es lassen sich durchaus interessante Ansätze vernehmen auf „Helengard“, vielleicht sollten sich die Zwei erstmal daran versuchen, ARKONA und FALKENBACH zu vermischen und nach und nach mehr Eigenes hinzu zu geben. Das Potenzial zu russischen Epen ist jedenfalls vorhanden, nun muss nur noch massiv rangeklotzt werden. Bevor das geschafft ist, verbleiben HELENGARD im knapp überdurchschnittlichen Bereich.