Dementia - Beyond The Pale
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Stream
2. Reveries In Abhorrence
3. To Decay
4. Your Antecedence
5. Symmetrical Life Criticism
6. A Bunch Of Laments
7. The Scorn In Me
8. Affliction Curse
Die Bloodchamber meint:
Einige Bands tun sich selbst keinen Gefallen, wenn sie einen Bandnamen wählen, dessen Eingabe in einer handelsüblichen Suchmaschine zu einem unüberschaubaren Chaos an Ergebnissen führt. Leider speisen sich diese hauptsächlich aus dem Feld der Geriatrie und nicht der von uns gewünschten Metallurgie. Es ist allerdings fraglich, ob der nicht gerade opulente Bekanntheitsgrad dieser seit 1989 existierenden Band ausschließlich damit zusammenhängt. Immerhin haben sie seitdem ein Demo und drei selbstproduzierte Alben rausgebracht, nun veröffentlichen sie bei MDD ihr erstes Album auf einem Label.
Übersehen sollte man sie aber keinesfalls, hier spielen Musiker auf, die über einiges an Talent verfügen. Und sie liefern uns einen Silberling, der vollgepackt ist mit progressivem Death Metal. Wie es sich für diese Sparte gehört, verbinden sie ihre Performance mit einer Menge Spielfreude, und von der rein spielerischen Qualität ist das Ergebnis auch mehr als hörenswert. Es finden sich massenhaft Breaks, ausschweifende Gitarrensoli und immer wieder Instrumente, die den Rahmen der klassischen Metalcombo sprengen. Die Vocals wechseln zwischen den überwiegenden Growls und clean gesungenen Passagen. Ähnlichkeiten mit der großen Referenzband OPETH sind wohl keineswegs nur zufälliger Natur. So manches Mal scheinen bei der Gitarrenarbeit auch deutliche Anklänge an klassischen Heavy Metal der 80er durch.
So weit, so gut, könnte man nun resümieren, doch ganz so einfach ist es nicht. Betrachten wir zunächst den Sound, in dem alles daherkommt: Der ist differenziert und transparent abgemischt, doch nicht alle Instrumente können auf ganzer Linie überzeugen. Besonders die Drums klingen ein wenig hölzern und haben zu wenig klanglichen Raum. Ganz besonders gilt dies für die Bassdrum, die auf Dauer einfach nervt. Auch die Vokalkünste von Stephan Nowotny können noch ein wenig nachreifen. Die Growls passen grundsätzlich schon, aber sie klingen bisweilen ein wenig heiser und im Kontrast zu der abwechslungsreichen Musik zu eindimensional. Wenn es dann in den klaren Bereich geht, dann ist auch hier erst mal alles grundsätzlich okay, aber auch nicht so richtig vom Hocker reißend. Etwas mehr Emotionalität wäre schön.
Kompositorisch erleben wir, genau wie es zu erwarten ist, eine riesige Bandbreite an Elementen, die zumeist sehr stimmig miteinander verbunden werden. Absolut überwältigend wäre es nur noch, wenn es DEMENTIA in Zukunft gelänge, durchweg Stücke zu schreiben, die sich auf einem gleichmäßigen Niveau befinden. Und zu oft entsteht der Eindruck, dass dort, wo sich die Instrumentalfraktion primär auf die unterstützende Rolle besinnen sollte, weil die Vocals im Vordergrund stehen, die Riffs auch nur noch halb so gut sind wie sonst. Hier bekommen wir dann doch manchmal ziemliche Durchschnittsware geliefert, die allerdings nie lange bleibt. Ein Beispiel hierfür ist der Song "A Bunch of Laments", bei dem Anfang und Ende mit in eine wabernde Klangfläche eingearbeiteten Vocals einfach nicht so recht zünden wollen, dafür entwickeln sich im Mittelteil ganz wunderbare progressive Momente mit einigem 70's Charme.
Die Kritikpunkte hier sind notwendig, sollen aber keinen zu finsteren Gesamteindruck hinterlassen. DEMENTIA haben sich die Latte irrsinnig hoch gehängt und wir bewegen uns hier in einem Genre, in dem der Anspruch an alle Fähigkeiten der Musiker einfach gigantisch ist. Dafür schlagen sie sich mehr als wacker. Letztlich sind die entscheidenden Punkte für die Zukunft ein noch etwas aufgehübschter Sound und etwas Feinschliff am Songwriting. Ich hoffe für die Jungs aus Rottweil, dass ihre Zukunft genau so traumhaft werden möge, wie sie dieses Album enden lassen. "Affliction Curse" weist den Weg in eine bezaubernde Zukunft und genau so muss es weitergehen!
Übersehen sollte man sie aber keinesfalls, hier spielen Musiker auf, die über einiges an Talent verfügen. Und sie liefern uns einen Silberling, der vollgepackt ist mit progressivem Death Metal. Wie es sich für diese Sparte gehört, verbinden sie ihre Performance mit einer Menge Spielfreude, und von der rein spielerischen Qualität ist das Ergebnis auch mehr als hörenswert. Es finden sich massenhaft Breaks, ausschweifende Gitarrensoli und immer wieder Instrumente, die den Rahmen der klassischen Metalcombo sprengen. Die Vocals wechseln zwischen den überwiegenden Growls und clean gesungenen Passagen. Ähnlichkeiten mit der großen Referenzband OPETH sind wohl keineswegs nur zufälliger Natur. So manches Mal scheinen bei der Gitarrenarbeit auch deutliche Anklänge an klassischen Heavy Metal der 80er durch.
So weit, so gut, könnte man nun resümieren, doch ganz so einfach ist es nicht. Betrachten wir zunächst den Sound, in dem alles daherkommt: Der ist differenziert und transparent abgemischt, doch nicht alle Instrumente können auf ganzer Linie überzeugen. Besonders die Drums klingen ein wenig hölzern und haben zu wenig klanglichen Raum. Ganz besonders gilt dies für die Bassdrum, die auf Dauer einfach nervt. Auch die Vokalkünste von Stephan Nowotny können noch ein wenig nachreifen. Die Growls passen grundsätzlich schon, aber sie klingen bisweilen ein wenig heiser und im Kontrast zu der abwechslungsreichen Musik zu eindimensional. Wenn es dann in den klaren Bereich geht, dann ist auch hier erst mal alles grundsätzlich okay, aber auch nicht so richtig vom Hocker reißend. Etwas mehr Emotionalität wäre schön.
Kompositorisch erleben wir, genau wie es zu erwarten ist, eine riesige Bandbreite an Elementen, die zumeist sehr stimmig miteinander verbunden werden. Absolut überwältigend wäre es nur noch, wenn es DEMENTIA in Zukunft gelänge, durchweg Stücke zu schreiben, die sich auf einem gleichmäßigen Niveau befinden. Und zu oft entsteht der Eindruck, dass dort, wo sich die Instrumentalfraktion primär auf die unterstützende Rolle besinnen sollte, weil die Vocals im Vordergrund stehen, die Riffs auch nur noch halb so gut sind wie sonst. Hier bekommen wir dann doch manchmal ziemliche Durchschnittsware geliefert, die allerdings nie lange bleibt. Ein Beispiel hierfür ist der Song "A Bunch of Laments", bei dem Anfang und Ende mit in eine wabernde Klangfläche eingearbeiteten Vocals einfach nicht so recht zünden wollen, dafür entwickeln sich im Mittelteil ganz wunderbare progressive Momente mit einigem 70's Charme.
Die Kritikpunkte hier sind notwendig, sollen aber keinen zu finsteren Gesamteindruck hinterlassen. DEMENTIA haben sich die Latte irrsinnig hoch gehängt und wir bewegen uns hier in einem Genre, in dem der Anspruch an alle Fähigkeiten der Musiker einfach gigantisch ist. Dafür schlagen sie sich mehr als wacker. Letztlich sind die entscheidenden Punkte für die Zukunft ein noch etwas aufgehübschter Sound und etwas Feinschliff am Songwriting. Ich hoffe für die Jungs aus Rottweil, dass ihre Zukunft genau so traumhaft werden möge, wie sie dieses Album enden lassen. "Affliction Curse" weist den Weg in eine bezaubernde Zukunft und genau so muss es weitergehen!