Nicht mehr Amerika und Skandinavien sind die Geburtstätten guten Grindes, sondern von nun an auch Bielefeld. Ob von Minderwertigkeitskomplexen geschüttelt, da von der Damenwelt (selbst von den hässlichsten Bratzen) ignoriert, oder ob des sich Klarwerdens der Tatsache, in der unbedeutensten Stadt der Welt sein blasses Dasein fristen zu müssen, die Typen, namentlich David Rambeck (Vaginal Incest, Dirty Playground), Rainer Düsing (Embedded) und Stefan Neumann (u.a. Dirty Playground) haben ordentlich Analkugeln und ne Menge Wut im Arsch. Bei ihrem Problem mit allen Lebewesen, die ein paar mehr Löcher haben als andere, kann ich den netten Herren nun nicht helfen, aber ich höre mir gerne ihr Wehklagen über die Damenwelt und ihre versifften Schwanz- und Blähfantasien an.
Musikalisch bewegt man sich dabei zum Glück nicht auf dem amerikanischen Holzweg, d.h., man verzichtet auf überflüssigen Drumcomputer Krach und völlig unverständliche Vocals. Zwar hat man an dieser Stelle sicherlich den Harmonizer angeworfen, aber das Ergebnis klingt dann doch noch soweit hörbar, so dass die Geschichte nicht sofort zu nerven beginnt. Ansonsten muss ich ein großes Lob für die gute Produktion und das solide Handwerk aussprechen. „Recocknize“ ist einfach eine Platte, die beim Anhören viel Spaß macht, aber leider zu kurz geraten ist. Ich erwarte für demnächst ein Album!! Zu mäkeln habe ich natürlich auch noch etwas: Die Songs dürften besten Gewissens noch eine Ecke kürzer, maximal 2 Minuten wäre für diese Spielart im Schnitt etwas angenehmer, ansonsten müssten die Arrangements halt ein wenig vielfältiger werden. Aber ich möchte nicht unnötig viel kritisieren, Scid haben eine gute EP eingezockt, die sich jeder Liebhaber von Grind in den Schrank stellen kann. Just Cunt Wait Until Tonight!