FireForce - March On

FireForce - March On
Power Heavy Metal
erschienen am 25.03.2011 bei 7Hard
dauert 50:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Coastal Battery
2. The Only Way
3. Firestorm
4. Horus (Bringer Of Order)
5. 1302 - Battle For Freedom
6. Moonlight Lady
7. Annihilation
8. Fly Arrow Fly (Crecy 1346)
9. Mona Lisa
10. Hold Your Ground
11. Born To Play Metal
12. Metal Rages On

Die Bloodchamber meint:

Von dem Einfluss der Kirche in Polen bis zur Bush Regierung in den USA waren und sind gesellschaftliche Ungleichgewichte, politische Fehlentwicklungen oder etwas so Empfundenes schon oft eine wichtige Antriebsfeder für wütende Musik, vom Metal über Hardcore bis zum frühen, damals noch ernstzunehmenden Hip-Hop bzw. Rap. Von dieser Warte aus gesehen kann es schon ein wenig verwundern, dass aus dem chaotischsten zentraleuropäischen Land Belgien in den letzten Jahren vergleichsweise wenig zu hören war, aber vielleicht ist trotz aller Schulden, Unfähigkeit, eine Regierung zu bilden, und Flamen vs. Wallonen Diskussionen die Situation einfach noch nicht unkomfortabel genug.

So können FIREFORCE auch schon beim Debüt im Promoschreiben als belgische Heavy Metal Band Nr. 1 bezeichnet werden, ohne dass großer Widerspruch gefürchtet werden muss. Und wahrlich, mit breiter Brust und lautem Getöse beginnen die Antwerpener das von MYSTIC PROPHECY Frontmann R.D. Liapakis produzierte, kriegerische Abenteuer „March On“ mit dem Kracher „Coastal Battery“, der im Refrain das recht forsche Tempo soweit zurück nimmt, dass vor dem geistigen Auge tatsächlich ein Anflug vom Laden und Abfeuern der Kanonenbatterien einer Küstenfestung entsteht. Ganz so stark geht es leider nicht weiter, weil FIREFORCE zum einen ein bisschen viel im Midtempo rumrühren und sich zu sehr auf Knackigkeit der Riffs und Kompaktheit der Lieder verlassen, obwohl Frontmann Flype seine Stärken eher ausspielen kann, wenn er Gas geben darf, als sich in hymnischen Mitsinganwandlungen zu üben („Firestorm“). Zum anderen sind sie wie so mancher Koch davon überzeugt, dass man ein gutes Rezept nicht oft genug anwenden kann. So funktioniert die Kiste aber nicht und spätestens beim vierten oder fünften Lied, das wieder vor allem auf einen effektvollen Refrain setzt, geht die Spannung etwas verloren. Eingeflochtene, weniger kraftstrotzende Lieder helfen dabei auch nur sehr bedingt, wenn sie ebenso refrainzentriert sind.

Selbst wenn es der von „Coastal Battery“ ausgelösten Anfangseuphorie nicht gerecht wird, überzeugt „March On“ dennoch als kompaktes und gutklassiges „mit der Faust auf die Brust schlag“-Album. Trotz der Kriegsthematik gehen FIREFORCE übrigens wesentlich unpathetischer (und mit mehr Geschwindigkeit) ans Werk als SABATON, selbst bei dem erstaunlich wenig augenzwinkernden, mitreißenden „Born To Play Metal“. Einzig „Hold Your Ground“ treibt es nicht nur beim Gesang eine Spur zu weit.
Raise your beers – eh, fists for FIREFORCE!
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