Joyless - Without Support
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Have A Nice Fight
2. Puberty And Dreams
3. The Adorn Japetus
4. The Soft Addiction
5. Better
6. De Profundis Domine
7. Shadow Spree
8. Trilobite
9. Shimmer And Shine
10. Velvet Willows
11. Journey
Die Bloodchamber meint:
Dieses Album hat eindeutig eine Anwärterschaft auf den Titel "Kuriosestes Machwerk des Jahres" verdient. Ob das eine gute Sache ist? Ich wäre da vorsichtig! Immerhin vertreibt es die Langeweile und stellt eine massive Herausforderung an den Hörer dar. Gut, nun könnte man auch einwenden, dass die Durchführung einer peinlichen Befragung unter Einsatz von glühenden Eisen und Kneifzangen beim Gepiesackten ebenfalls keine Langeweile aufkommen lässt und durchaus eine herausfordernde Erfahrung für ihn darstellen dürfte, aber das wäre dann wohl doch eher polemisch als sachdienlich. Kann man dieses Album besprechen, ohne dabei in Polemik abzudriften? Einer Reihe von Rezensenten sollte das wohl gelingen, aber vielleicht haben die auch dasselbe Zeug eingeworfen wie die Damen und Herren von JOYLESS. Und schon wieder Polemik...
Wenden wir uns also einfach mal der Sache zu. JOYLESS ist die Nachfolgeband der norwegischen Black Metal Urgesteine FORGOTTEN WOODS. Bei der Erwähnung dieses Namens werden sich vielleicht dem einen oder anderen die Fußnägel hochrollen, da diese Band für ihre im höchsten Maße untechnische Herangehensweise berüchtigt war, wobei allerdings einige wirklich stimmungsvolle Songs abgefallen sind. Ihren bekannteren Landsleuten, die Mitte der 90er groß geworden sind, konnten sie allerdings nie das Wasser reichen. "Without Support" ist ihr mittlerweile drittes Album, das seit der letzten Veröffentlichung immerhin über zehn Jahre auf sich warten ließ.
Von den Schwarzmetallern aus den vergessenen Wäldern gibt es eine klare Traditionslinie, die zu dieser freudlosen Veranstaltung namens "Without Support" führt. Technisch ansprechend ist das Ganze immer noch nicht, ganz im Gegenteil, es gibt eine Reihe Momente auf diesem Album, von denen ich mit Fug und Recht behaupten kann, dass ich selten eine so grauenvolle Umsetzung unschuldiger Songs gehört habe, die nicht von einer Schülerband verbrochen wurde. Hier rumpelt und poltert es an allen Ecken, es werden Einsätze verkackt, der Rhythmus wird nicht gehalten, die Stimme versagt und liegt mehr als nur eine Nuance daneben. Und das tut weh! Allein aus diesem Grunde gestaltet sich das Hören des aktuellen JOYLESS-Releases als echte Herausforderung und gemessen an der Tatsache, wie viele versierte Bands es gibt, die trotz ansprechender Demos und großartigen Fähigkeiten kein Label haben, darf man hier schon ein wenig beleidigt sein.
Über die Produktion brauchen wir uns hier nicht lange auszulassen, die ist dem eben beschriebenen angemessen und lässt Assoziationen an die eigene Garage oder Onkel Siggis Hobbykeller aufkommen – mit Fototapete natürlich! Die Gitarren klingen flohmarktig, das Schlagzeug schrottig und den Bass hätte man besser ganz weggelassen, um sich die Peinlichkeit zu ersparen.
Aber neben der im besten Fall mangelhaften Form gibt es auch einen Inhalt und der gestaltet sich durchaus interessanter. JOYLESS orientieren sich ganz klar an den 60er und 70er-Jahren und der psychedelischen Rockmusik dieser Zeit. Im Gegensatz zu THE DEVIL'S BLOOD geht man aber deutlich minimalistischer zu Werke und vermeidet auch alle erkennbaren Anleihen an die eigene metallische Vergangenheit. Sie haben eine Sängerin, die zumeist auf mehreren Spuren die Texte dahinhaucht und dabei mindestens ebenso verstrahlt klingt, wie die Songs selbst angelegt sind. Hier hatte ich des öfteren die New Yorker BLONDE REDHEAD im Kopf, die teils eine ähnliche Stimmung verbreiten, dies allerdings um Klassen besser tun. Die klassische Rockbesetzung wird bei der Umsetzung von exotischeren Instrumenten wie Banjo oder Mundharmonika unterstützt und alles zusammen produziert eine völlig schräge und latent wahnsinnige Stimmung.
Gemessen an dieser Gesamtatmosphäre wäre es natürlich möglich, die Umsetzung zu rechtfertigen und ich höre schon förmlich die Apologeten auf die Barrikaden gehen, die uns mitteilen wollen, dass es sich hierbei um ein durchdachtes künstlerisches Konzept handelt und alles genau so sein muss, wie es ist und dass es genau deshalb schier genial ist, was die Norweger machen. Dem gegenüber gibt es nur eine Antwort: Nein! Auf keinen Fall! Wenn jemand einfach zu sehr drauf is, um seine Gitarre noch gerade halten zu können, ist das keine Kunst, und wenn er denkt, Traurigkeit und Trostlosigkeit müssen zwangsläufig zu Lo-Fi-Exzessen führen, die Zahnschmerzen verursachen, dann ist ihm auch nicht mehr zu helfen.
Wir können sicher davon ausgehen, dass "Without Support" ein paar Unterstützer finden wird, die JOYLESS für Genies halten. Wer sich von der massiven Kritik bezüglich der Umsetzung nicht abgestoßen fühlt, sollte vielleicht doch mal reinhören, denn interessant und verstörend ist es allemal, was wir hier zu hören bekommen. Aus Respekt vor der Musik als solcher sollte allerdings Einverständnis darüber herrschen, dass deren Umsetzung so einfach nicht klingen darf.
Wenden wir uns also einfach mal der Sache zu. JOYLESS ist die Nachfolgeband der norwegischen Black Metal Urgesteine FORGOTTEN WOODS. Bei der Erwähnung dieses Namens werden sich vielleicht dem einen oder anderen die Fußnägel hochrollen, da diese Band für ihre im höchsten Maße untechnische Herangehensweise berüchtigt war, wobei allerdings einige wirklich stimmungsvolle Songs abgefallen sind. Ihren bekannteren Landsleuten, die Mitte der 90er groß geworden sind, konnten sie allerdings nie das Wasser reichen. "Without Support" ist ihr mittlerweile drittes Album, das seit der letzten Veröffentlichung immerhin über zehn Jahre auf sich warten ließ.
Von den Schwarzmetallern aus den vergessenen Wäldern gibt es eine klare Traditionslinie, die zu dieser freudlosen Veranstaltung namens "Without Support" führt. Technisch ansprechend ist das Ganze immer noch nicht, ganz im Gegenteil, es gibt eine Reihe Momente auf diesem Album, von denen ich mit Fug und Recht behaupten kann, dass ich selten eine so grauenvolle Umsetzung unschuldiger Songs gehört habe, die nicht von einer Schülerband verbrochen wurde. Hier rumpelt und poltert es an allen Ecken, es werden Einsätze verkackt, der Rhythmus wird nicht gehalten, die Stimme versagt und liegt mehr als nur eine Nuance daneben. Und das tut weh! Allein aus diesem Grunde gestaltet sich das Hören des aktuellen JOYLESS-Releases als echte Herausforderung und gemessen an der Tatsache, wie viele versierte Bands es gibt, die trotz ansprechender Demos und großartigen Fähigkeiten kein Label haben, darf man hier schon ein wenig beleidigt sein.
Über die Produktion brauchen wir uns hier nicht lange auszulassen, die ist dem eben beschriebenen angemessen und lässt Assoziationen an die eigene Garage oder Onkel Siggis Hobbykeller aufkommen – mit Fototapete natürlich! Die Gitarren klingen flohmarktig, das Schlagzeug schrottig und den Bass hätte man besser ganz weggelassen, um sich die Peinlichkeit zu ersparen.
Aber neben der im besten Fall mangelhaften Form gibt es auch einen Inhalt und der gestaltet sich durchaus interessanter. JOYLESS orientieren sich ganz klar an den 60er und 70er-Jahren und der psychedelischen Rockmusik dieser Zeit. Im Gegensatz zu THE DEVIL'S BLOOD geht man aber deutlich minimalistischer zu Werke und vermeidet auch alle erkennbaren Anleihen an die eigene metallische Vergangenheit. Sie haben eine Sängerin, die zumeist auf mehreren Spuren die Texte dahinhaucht und dabei mindestens ebenso verstrahlt klingt, wie die Songs selbst angelegt sind. Hier hatte ich des öfteren die New Yorker BLONDE REDHEAD im Kopf, die teils eine ähnliche Stimmung verbreiten, dies allerdings um Klassen besser tun. Die klassische Rockbesetzung wird bei der Umsetzung von exotischeren Instrumenten wie Banjo oder Mundharmonika unterstützt und alles zusammen produziert eine völlig schräge und latent wahnsinnige Stimmung.
Gemessen an dieser Gesamtatmosphäre wäre es natürlich möglich, die Umsetzung zu rechtfertigen und ich höre schon förmlich die Apologeten auf die Barrikaden gehen, die uns mitteilen wollen, dass es sich hierbei um ein durchdachtes künstlerisches Konzept handelt und alles genau so sein muss, wie es ist und dass es genau deshalb schier genial ist, was die Norweger machen. Dem gegenüber gibt es nur eine Antwort: Nein! Auf keinen Fall! Wenn jemand einfach zu sehr drauf is, um seine Gitarre noch gerade halten zu können, ist das keine Kunst, und wenn er denkt, Traurigkeit und Trostlosigkeit müssen zwangsläufig zu Lo-Fi-Exzessen führen, die Zahnschmerzen verursachen, dann ist ihm auch nicht mehr zu helfen.
Wir können sicher davon ausgehen, dass "Without Support" ein paar Unterstützer finden wird, die JOYLESS für Genies halten. Wer sich von der massiven Kritik bezüglich der Umsetzung nicht abgestoßen fühlt, sollte vielleicht doch mal reinhören, denn interessant und verstörend ist es allemal, was wir hier zu hören bekommen. Aus Respekt vor der Musik als solcher sollte allerdings Einverständnis darüber herrschen, dass deren Umsetzung so einfach nicht klingen darf.