Gezeiten - Promo CD 2003 (EP)

Gezeiten - Promo CD 2003 (EP)
Elektro
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert 34:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ked Somisiel
2. Kreative Träume
3. Moderne Sklaven
4. Halle Der Könige
5. Demenzia
6. Halle Der Könige (alternative Version)

Die Bloodchamber meint:

Soso, GEZEITEN machen also Dark Electronic Gothic Metal und kommen zudem noch aus der Schweiz. Tja, da kommen mir doch so einige andere Vertreter aus dieser Richtung in den Sinn. Aber wo ebenjene einen mehr oder weniger guten Eindruck hinterlassen haben, setzt die Promo-CD unserer Protagonisten ihren virtuellen Stempel unter meine Gedächtnisliste für nur schwer an einem Stück hörbare Alben.
Bei einer knappen halbe Stunde Laufzeit ist das schon eine nicht zu verachtende Leistung, aber lasst mich erst mal erklären, wie es denn dazu kam. Zuallererst sollte erwähnt werden, dass die instrumentale Basis ja gar nicht mal so ungelungen ist. Zu einem reellen Schlagzeug gesellen sich Synthesizer-Drums, Elektro-Fitzeleien und auch mal das eine oder andere Riff. Selbst hübsche Keyboardmelodien kann man heraushören, und gerade diese verleihen den Songs zumindest eine Art Persönlichkeit.
Was dann aber das ganze Hörerlebnis beinahe negiert, sind wieder einmal die Vocals. Ich kann förmlich die Schweißperlen auf des Sängers Stirn sehen, als er versucht hat, einen möglichst facettenreichen Gesang einzuspielen. Teilweise klappt das auch ganz gut, aber spätestens, wenn er zum rollenden ‚R’ ansetzt, rollen sich bei mir ebenso die Fußnägel hoch. So angestrengt und gekünstelt auf geheimnisvoll und theatralisch getrimmt, sorgt er zunächst für unfreiwilliges Gelächter und danach für ein Herunterschrauben des Lautstärkepegels. Zudem sind die vorgetragenen Lyrics auch noch in deutsch verfasst (nur der Opener ist in slowakisch), was ich normalerweise auch befürworte, aber bei (zum Glück nur selten auftretenden) banalen One-Linern wie „Das Leben ist nur ein Spiel“ drehen sich meine Nägel auch noch spiralförmig um die eigene Achse.
Für die instrumentale Leistung und die saubere Produktion gibt es solide 6 Punkte, aber beim Gesang muss ich mindestens noch mal die Hälfte abziehen. Macht also 3 Punkte für diese letztendlich unbefriedigende Leistung.

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