VOLXSTURM aus Schwerin sind mittlerweile schon seit 20 Jahren aktiv und blicken auf eine Doppel-DVD, diverse Splits und nun vier Alben zurück. Anlässlich des Jubiläums hat man sich zu der neuen Scheibe „Ein kleines bißchen Wut“ etwas besonderes einfallen lassen und veröffentlicht die Scheibe in einem Buch und mit Bonus-DVD, dazu aber später mehr.

Im Mittelpunkt steht aber wie immer die Musik und davon gibt es auch dieses Mal 45 Minuten Street Punk, wie es heutzutage heißt. Oi! Punk, Skinhead Rock 'n' Roll oder was auch immer trifft aber genauso zu. Apropos, VOLXSTURM kommen aus dem Osten, sind Skinheads, aber keine politischen Wirrköpfe. „Ein kleines bißchen Wut“ muss sich allerdings an seinem eigenen Vorgänger „Lichter meiner Stadt“ messen lassen und kann im Vergleich dazu nur verlieren. Denn wenn VOLXSTURM das ultimative Album in ihrer Bandkarriere geschrieben haben haben, dann ist es „Lichter meiner Stadt“. „Ein kleines bißchen Wut“ setzt mehr auf die Ohoho-Mitsingspielchen und ist räudiger und wütender geworden. Glücklicherweise ziehen die Schweriner nach ruhigeren Nummern auch immer wieder das Tempo an wie z.B. mit „Schiss vor Punk“. Trotzdem ist ihnen kein musikalischer Meilenstein gelungen, aber sie spielen immer noch im vorderen Drittel der Szene mit.

Kommen wir noch kurz auf Buch und DVD zu sprechen. 64 Seiten über die Band, edel aufgemacht, in Bild- und Textform von nahen und fernen Bekannten der Band müssen erstmal getoppt werden. Ein feines Teil. Das kann man allerdings von der DVD nicht sagen, denn wer braucht 26 Minuten von einer Art Spielfilm, der die Entstehung des Albums beschreibt? Und wer braucht eine Art Videospiel, bei dem man die Band begleitet und auswählen kann wie die Szene weitergeht? Peinlich wird dann schon fast der Videoclip zu „Ich hab die Strasse geseh'n“, in dem die Band zum Playback vor der Kamera herumpost.

Also am besten die DVD vergessen, denn CD und Buch liefern in Kombination genug Qualität ab, dass ein Kauf mehr als gerechtfertigt ist.