Panzerchrist - Regiment Ragnarok

Panzerchrist - Regiment Ragnarok
Death Metal
erschienen am 15.04.2011 bei Listenable Records
dauert 45:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prevail
2. Panzer Regiment Jylland
3. Metal Tribes
4. Impact
5. For the Iron Cross
6. We march as one
7. The Armour of Armageddon
8. Ode to a Cluster Bomb
9. King Tiger
10. Feuersturm
11. Time for the Elite
12. Trenches

Die Bloodchamber meint:

Würde man behaupten, audiovisuelle Gewalt wirke sich hin und wieder positiv auf die momentane Stimmung und die Psyche aus, würden dem sicher viele beipflichten. Sei es der Samstagabend-Horrorfilm zur Entspannung nach einer harten Woche, die Genugtuung verschaffenden Klänge Klein-Justins, der bei der Supernanny von seiner Mutter verhauen wird oder schlicht und ergreifend die neue PANZERCHRIST. Läuft zweitgenannte Option zu einem gewissen Grade auch unter „psychische Gewaltanwendung“, so ist letztgenannte Möglichkeit ohne jeden möglichen Schaden zu genießen – zumindest ohne geistigen.

Denn nachdem man von diesem Panzer überrollt wurde, wird es um den Körper umso schlechter stehen. Schaut man sich das Albumcover sowie die Songtitel vom neusten Streich der Dänen an, so wird schließlich schnell klar, worauf man sich einlässt. Rasende Doublebass- und Blastbeatgewitter, brutale Death Metal-Riffs und hasserfülltes Gekeife sind die Essenz von „Regiment Ragnarok“. An sich zwar sicher nicht jedermanns Sache, doch können PANZERCHRIST mehr, als nur mit Geschwindigkeit niederzuwalzen. So gehen die Dänen hin und wieder dissonant und chaotisch zur Sache, sogar den ein oder anderen Melodiepart findet man bei näherem Hinhören. Jedoch behält die kompromisslose Brutalität letztendlich immer die Überhand.

Als gutes Beispiel für dieses nahtlose Zusammenspiel aus verschiedenen Stimmungen ist „Ode to a cluster bomb“ anzuführen, welches mit seiner Melodieführung gar Elemente aus der Richtung DISSECTION & Friends aufweist. Immer wieder verweben die PANZERCHRISTen ihre nackte Gewalt mit Reduktionen auf’s Midtempo und damit einhergehenden melodischen, in „Impact“ sogar beinahe verträumten Parts. Der Fokus liegt jedoch klar darauf, die größtmögliche Menge Hackfleisch aus dem Publikum zu extrahieren. Um es kurz zu machen – dies gelingt PANZERCHRIST zu jeder Sekunde.

Die bis zum Maximum getriggerten Drums und die Gitarrenarbeit haben in der Tat viel Charme. Wenn die gepanzerten Dänen all ihre Hasshymnen auch noch live wie im Studio umsetzen können, dann habe ich da wohl eine weitere Band aus diesem Musikbereich für mich entdeckt. Feiertauglich ist „Regiment Ragnarok“ jedenfalls allemal, ebenso wie für private Stunden.

Habe ich bis vor Kurzem nur über Freunde von den Dänen gehört, ohne sie zu kennen, bin ich umso erstaunter, dass so eine Band an mir vorbeigezogen ist. Erfreulich ist auch die Nachricht, dass es Möglichkeiten gibt, die Herren dieses Jahr auch in Deutschland zu begutachten. Anhänger von schnellem und brutalem Todesmetall sollten sich die Scheibe auf jeden Fall auf die "Must hear"-Liste schreiben.
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