40 Watt Sun - The Inside Room
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Restless
2. Open My Eyes
3. Between Times
4. Carry Me Home
5. This Alone
Die Bloodchamber meint:
Es gibt Menschen, von denen sagt man, sie trügen ihr Herz auf der Zunge. Diese Menschen sind authentisch, machen wenige Umschweife, verstellen sich nicht. Das kann eine angenehme Eigenschaft sein, aber nicht zwangsläufig. Auf jeden Fall weiß man schon nach kurzer Zeit, woran man bei ihnen ist. Mit 40 WATT SUN verhält es sich genau so. Was die drei Herren aus Großbritannien wollen, machen sie direkt in den ersten zwei Minuten ihres Albums "The Inside Room" deutlich und danach sollte dem Hörer klar sein, ob er dieser Band ebenso schnell und hoffnungslos verfallen ist, wie es bei mir geschehen ist, oder ob ihn das alles doch eher kalt lässt.
Dieses Album ist aus einem Guss, gradlinig und unkompliziert. 40 WATT SUN sind traurig. Sie machen langsame Songs. Sie beschränken sich aufs Wesentliche. Sie sind zu dritt und liefern klassische Handarbeit ab. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Nichts ist übermäßig kompliziert, alles geht in eine Richtung: Melancholie, Traurigkeit, Schönheit. Die Instrumentalfraktion empfängt uns mit klassischem Doom, bleischwer und heftig verzerrt dahinkriechende Saiteninstrumente, die in ihrer Reduziertheit immer wieder Momente ergreifendster Grazie entfalten. Und dann der großartige Gesang, der letztlich das Schaffen dieser Band nicht ganz unwesentlich mitträgt.
Patrick Walker hat eine in diesem Kontext außergewöhnliche Stimme. Nicht weil sie so unglaublich geschult wäre oder vollkommen einzigartig. Nein, sie ist einfach keine typische Metal-Stimme, aber sie passt sich perfekt in den musikalischen Kontext ein. So manches Mal musste ich an die besten Momente von Michael Stipe von R.E.M. denken, die Gesangslinien würden auch einer Indie-Band der Kategorie LOW wunderbar zu Gesicht stehen. Dies verleiht dem Ganzen etwas sehr Fragiles und vollkommen Unheroisches. Hier hat man nicht das Gefühl, dass sich jemand in Pose wirft, um auf Teufel komm raus ein bestimmtes Image zu kreieren. Diese Gefühle scheinen einfach aus tiefem Herzen zu kommen und eben das macht sie so ergreifend.
Dieses Rezept gilt für das ganze Album, ohne jede Ausnahme. Jedoch unterscheiden sich die Songs qualitativ ein wenig. Alles bewegt sich auf sehr hohem Niveau, doch stechen der Opener "Restless" und "Carry Me Home" ein wenig hervor. Bei aller Begeisterung, die dieses Album auslösen kann, gilt es für den seriösen Rezensenten doch, einen Rest kritischer Distanz zu wahren und letztlich gibt es eines zu bemängeln: Eben dass das Album so aus einem Guss ist, nimmt ihm auch auf Dauer ein bisschen Spannung. Alle Songs für sich gesehen sind sehr gut bis großartig, doch in Reihe etwas vorhersehbar. Es fehlen ein paar kleinere Überraschung, ein Kontrapunkt, der die Aufmerksamkeit des Hörers wieder steigen lässt. Auf die komplette Distanz machen sich einfach gewisse strukturelle Ähnlichkeiten bemerkbar, die durch wenige forderndere Breaks bereits aufgelöst würden.
Nebenbei gesagt: Dass dies ihr Debutalbum ist, heißt nicht, dass es sich um Neulinge handelt. 40 WATT SUN ist nämlich die Nachfolgeband der britischen Doomer von WARNING, die zwischen 1999 und 2006 immerhin zwei Alben rausgebracht haben. Wer also ein Faible für melancholische Musik hat, sollte 40 WATT SUN unbedingt einen Versuch gewähren. Auch wenn es objektiv gesehen kein perfektes Album ist, so ist es eines, das Gefühle zu wecken versteht wie kein zweites, das in der letzten Zeit veröffentlicht wurde. Das ist die Stärke dieser Band, die sie vor vielen anderen auszeichnet. Ich für meinen Teil weiß, das wird der Soundtrack für jeden auch nur ansatzweise bewölkten Tag in den kommenden Monaten.
Dieses Album ist aus einem Guss, gradlinig und unkompliziert. 40 WATT SUN sind traurig. Sie machen langsame Songs. Sie beschränken sich aufs Wesentliche. Sie sind zu dritt und liefern klassische Handarbeit ab. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Nichts ist übermäßig kompliziert, alles geht in eine Richtung: Melancholie, Traurigkeit, Schönheit. Die Instrumentalfraktion empfängt uns mit klassischem Doom, bleischwer und heftig verzerrt dahinkriechende Saiteninstrumente, die in ihrer Reduziertheit immer wieder Momente ergreifendster Grazie entfalten. Und dann der großartige Gesang, der letztlich das Schaffen dieser Band nicht ganz unwesentlich mitträgt.
Patrick Walker hat eine in diesem Kontext außergewöhnliche Stimme. Nicht weil sie so unglaublich geschult wäre oder vollkommen einzigartig. Nein, sie ist einfach keine typische Metal-Stimme, aber sie passt sich perfekt in den musikalischen Kontext ein. So manches Mal musste ich an die besten Momente von Michael Stipe von R.E.M. denken, die Gesangslinien würden auch einer Indie-Band der Kategorie LOW wunderbar zu Gesicht stehen. Dies verleiht dem Ganzen etwas sehr Fragiles und vollkommen Unheroisches. Hier hat man nicht das Gefühl, dass sich jemand in Pose wirft, um auf Teufel komm raus ein bestimmtes Image zu kreieren. Diese Gefühle scheinen einfach aus tiefem Herzen zu kommen und eben das macht sie so ergreifend.
Dieses Rezept gilt für das ganze Album, ohne jede Ausnahme. Jedoch unterscheiden sich die Songs qualitativ ein wenig. Alles bewegt sich auf sehr hohem Niveau, doch stechen der Opener "Restless" und "Carry Me Home" ein wenig hervor. Bei aller Begeisterung, die dieses Album auslösen kann, gilt es für den seriösen Rezensenten doch, einen Rest kritischer Distanz zu wahren und letztlich gibt es eines zu bemängeln: Eben dass das Album so aus einem Guss ist, nimmt ihm auch auf Dauer ein bisschen Spannung. Alle Songs für sich gesehen sind sehr gut bis großartig, doch in Reihe etwas vorhersehbar. Es fehlen ein paar kleinere Überraschung, ein Kontrapunkt, der die Aufmerksamkeit des Hörers wieder steigen lässt. Auf die komplette Distanz machen sich einfach gewisse strukturelle Ähnlichkeiten bemerkbar, die durch wenige forderndere Breaks bereits aufgelöst würden.
Nebenbei gesagt: Dass dies ihr Debutalbum ist, heißt nicht, dass es sich um Neulinge handelt. 40 WATT SUN ist nämlich die Nachfolgeband der britischen Doomer von WARNING, die zwischen 1999 und 2006 immerhin zwei Alben rausgebracht haben. Wer also ein Faible für melancholische Musik hat, sollte 40 WATT SUN unbedingt einen Versuch gewähren. Auch wenn es objektiv gesehen kein perfektes Album ist, so ist es eines, das Gefühle zu wecken versteht wie kein zweites, das in der letzten Zeit veröffentlicht wurde. Das ist die Stärke dieser Band, die sie vor vielen anderen auszeichnet. Ich für meinen Teil weiß, das wird der Soundtrack für jeden auch nur ansatzweise bewölkten Tag in den kommenden Monaten.