Golem [Ita] - One Bullet Left

Golem [Ita] - One Bullet Left
Modern Melodic Death Metal
erschienen am 11.03.2011 bei Southern Brigade Records
dauert 44:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. One Bullet Left
2. It's A Long Night
3. No Remorse
4. Psyco Born
5. Sometimes
6. A Second Life
7. We Say No
8. The Joker
9. My Race
10. The Dance Before
11. End Of Days
12. The Remain

Die Bloodchamber meint:

Nach einer längeren Albumauszeit melden sich die italienischen GOLEM mit ihrem neuen Album „One Bullet Left“ zurück und bleiben den aktuellen Entwicklungen in Göteborg hart auf den Fersen, wenn sie nicht sogar einen Schritt weiter gehen. In Punkto Modernität und Eingängigkeit braucht man sich Anno 2011 weder vor IN FLAMES noch vor SONIC SYNDICATE zu verstecken – ja, richtig gelesen. Es ist fast schon aufdringlich, wie sehr sich das Album von Anfang an in die Ohren schmiegt, so leicht zugänglich ist die Kombination aus einfachen Riffs, Keyboard- & Elektrosamplebombast und dem trotz überwiegend rauem, melodeathigen Gesang eher beschaulichen Aggro- und Bösewichtappeal am Mikrofon. „It’s A Long Night“ zum Beispiel ist wie für die Metaldisko geschrieben, zu „No Remorse“ mit leichter HIM oder gar THE RASMUS-Ecke lässt sich bestimmt prima ein mittelschneller Schieber tanzen oder auf dem Sofa schmusen, nur beim Refrain muss man kurz stoppen und ihn zwingend mitsingen.

Radiotauglichkeit und Hitpotential von fast ausnahmslos jedem Song stehen auf der einen Seite, auf der anderen die Frage, inwiefern so etwas noch Metal ist. Naja, bei aller Liebe zu Tradition und mehr oder weniger zähneknirschendem Respekt vor totalem Purismus, GOLEM bauen auf einer klaren Metalbasis, selbst wenn diese in Effektfeuerwerk und Hitschema auch mal besser verborgen ist. Das muss man nicht mögen, kann man aber. Wesentlich störender ist mit der Zeit, dass der Eindruck sich mehr und mehr Bahn bricht, GOLEM würden sich regelmäßig selbst recyclen. Darüber können auch kleine Gimmicks wie das Anziehen der Stellschraube in „We Say No“, das tatsächlich etwas andere „The Joker“ und der ganz schön nach vorne gehende, größte Hit des Albums „The Remain“ nicht hinweg täuschen. Besonders, wenn selbst die Refrainmelodien auf Dauer immer austauschbarer wirken und werden.

Freunde von Modernisierung und Easy Listening Melo Death sollten GOLEM auf jeden Fall antesten, auch wenn sie nicht so einfallsreich und speziell sind wie ihre Landsleute RAINTIME. Vielen anderen könnte es schwerfallen, bei der örtlichen Großraummetaldisko auch nur ein Lied durchzuhalten, damit rechnen es zu müssen sollten sie aber, denn „One Bullet Left“ ist prädestiniert für genau diese Veranstaltungen.


Übrigens, würde ich nur nach der Promo gehen, müsste ich locker zwei bis vier Punkte abziehen, denn bei allem Verständnis für Absicherungen gegen schwarze Schafe unter den Promoempfängern, aber geschätzte 40-50 Voice Over Einlagen auf 12 Lieder einer digitalen Promo sind deutlich jenseits des Erträglichen.
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