Funeral Circle / Lord Vicar - Split (EP)

Funeral Circle / Lord Vicar - Split (EP)
Doom Metal
erschienen am 13.05.2011 bei Northern Silence Productions
dauert 21:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. LORD VICAR - The Fear of Being Crushed
2. FUNERAL CIRCLE - The Hexenhammer
3. FUNERAL CIRCLE - Burning a Sinner (WITCHFINDER GENERAL Cover)

Die Bloodchamber meint:

LORD VICAR, die Nachfolger der legendären REVEREND BIZARRE pflegen die Tradition gemeinschaftlicher Veröffentlichungen mit gleichgesinnten Bands. In diesem Falle haben sie sich mit den Kanadiern von FUNERAL CIRCLE zusammengetan, deren Schaffen noch nicht sonderlich weit in die Vergangenheit zurückreicht. Auf diesem Split-Release bekommen wir traditionellen Doom geboten, der tief in den Fußstapfen von BLACK SABBATH und Konsorten steht. Und LORD VICAR eröffnen den Reigen, der für sie zwar nur aus einem Song besteht, es aber dafür in sich hat.

"The Fear of Being Crushed" ist ein Stampfer, dem man deutlich anhört, dass hier der Gitarrist von REVEREND BIZARRE am Werke ist. Zäh sich dahinschleppende Riffs erfreuen das Herz des Traditionalisten, immer mit einer Portion morbiden Grooves angereichert. Doch dies allein füllt noch nicht die knapp 14 Minuten, die dieses Stück andauert, denn hier werden auch wundervolle akustische Passagen eingearbeitet, zum einen als Intro und dann noch einmal ein knapp zweiminütiges Stück im späteren Verlauf der Nummer. Hier kommen auf einmal ganz andere Gefühle auf, alles wird fragil und sensibel und Vokalist Chritus hat auf einmal gar nichts mehr von Ozzy an sich, was zu COUNT RAVEN-Zeiten ja noch recht stark der Fall war. LORD VICAR machen hier Doom aus dem Lehrbuch und wer nicht weiß, was es mit dieser Musik auf sich hat, kann es mit diesem Stück lernen.

Bei den Jungs von FUNERAL CIRCLE sieht es ähnlich, aber doch anders aus. Auch hier sind Traditionalisten am Werke, bei denen die Bewunderung eines Tony Iommi nahezu aus jedem Akkord spricht. Der Sound, in dem die beiden Stücke präsentiert werden, klingt deutlich weniger modern und hat den antiquierten Charme der frühen Siebziger, wobei ich nicht beurteilen möchte, ob das an den Kosten gelegen hat oder gewollt ist. FUNERAL CIRCLE gehen deutlich simpler zu Werke als ihre großen Brüder auf Finnland, die Songs sind kurz und haben den Titel Song auch eher verdient, da sie recht traditionell aufgebaut sind und klar dem Strophe-Refrain-Schema folgen. "The Hexenhammer" ist wohl Geschmackssache, der prägnante Chorus kann einem bei mehrfachem Hören schon etwas über werden. Die Cover-Version von WITCHFINDER GENERALs "Burning a Sinner" kommt da noch etwas runder daher. FUNERAL CIRCLE präsentieren uns hier keine musikalischen Großtaten, doch zeigt sich hier doch eine junge Band mit einigem Potenzial.

Insgesamt ist dies eine empfehlenswerte Veröffentlichung für alle, die nach mehr Stoff aus der finnischen Doom-Schmiede lechzen. Die beiden Songs der kanadischen Newcomer nimmt man da gerne mit, wenn sie auch nicht den zentralen Kaufanreiz darstellen.
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