Neben den klassischen Wiedergängern im Thrash Revival, die sich auf Bay Area und / oder Teutonien berufen, hat der wahlweise Punk, Bier & Party oder Toxic Thrash, bei dem sich die Bands von TOXIC HOLOCAUST über GAMA BOMB bis MUNICIPAL WASTE deutlicher in der Botschaft als im Klang unterscheiden, mittlerweile eine Menge Freunde gefunden. Da passt diese Neuauflage des 2009er Debüts von FOG OF WAR ziemlich gut ins Bild. Nachdem die Demo „Metal Will Fuck You In Hell“ (!) und die EP „Confessions Of A Thrashoholic“ mit großartig quatschigen Namen auftrumpfen, ist „Fog Of War“ zumindest um eine Spur mehr Seriosität bemüht, bevor dann mit drei Bonustracks im Gepäck doch 50 Minuten lang einfach drauflos gezömmelt wird, für den maximalen Mosh- und Rübeabschraubfaktor.

Drosselungen des rasenden Galopps dienen vor allem der Erhöhung der Aggression samt wiederkehrendem Crewshouting, hier und da baut man in das rumpelnde Inferno gerne mal ein melodisches Solo ein, aber die Hauptsache ist: Es gibt ordentlich auf die Mütze. Der punkige Old School Anklang kommt weniger von der verwendeten Anzahl der Akkorde, die die drei doch übersteigt, als von dem immer leicht zum Sprechrhythmus neigenden Gesang – „Kills On Contact“ ist fast mehr gesprochen als gesungen. Ein paar Momente wilder Raserei, einige spitze Schreie („M.O.S.H.“) und buchstäblich ein paar Bier („Six-Packin‘ Heat“) später ist der Spaß vorbei. Man steht schweißnass, mit heiserer Kehle und der liebgewonnenen Mischung aus leichtem Schwindel und schmerzendem Nacken nach mehr als einer Dreiviertelstunde Bangen vor den Boxen und denkt im doppelten Sinn: Kann man so machen.

Alle drei oben genannten Bands haben noch mehr oder weniger Vorsprung, können sich aber auf eine Abreibung von FOG OF WAR gefasst machen, wenn sie selbst nicht am Ball bleiben und die Kalifornier hoffentlich demnächst nachlegen.