Minsk Security - Reign Of Iniquity
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Chapter II
2. The Prostration
3. Behind Triviality
4. Dirge Of Men
5. Ungenesis
6. A Life By The Sword
7. Through The Eyes Of A Martyr
8. Become The Legend
9. Monoliths
10. An Ode To Agony
11. Chapter Closed
Die Bloodchamber meint:
Kinder, wie die Zeit vergeht. Die Kritik zum Debüt von MINSK SECURITY war einer meiner ersten Texte für die Bloodchamber und jetzt stehen wir hier, dreieinhalb Jahre später. Die weißrussische Inkassobande, Entschuldigung, das Schweizer Thrashkommando will die Sache jetzt „kompromissloser, kompakter und eingängiger“ anpacken, eine weitere Parallele?
Das rumpelig-ruppige Kickstart-Intro verspricht viel, das danach bestenfalls teilweise eingelöst wird. Wüstes Auskeulen trifft auf nicht immer sonderlich filigrane Melodie – der Ohrwurm „Behind Triviality“ hat zum Beispiel im Gesang wie an der Gitarre ein paar krumme Momente – und ungeschlachtes tiefes Gebrüll wechselt sich ab mit einer dunklen klaren Stimme samt Unterton, den man sich nicht schönhören kann, sondern mögen muss. In Verbindung mit dem recht rohen Klang ist das wie ein Versuch, mit Gewalt, sprich Hammer und Axt, aus einem Haufen Mett eine Skulptur zu formen. Trotz filigraner Verzierungen wie in „Dirge Of Men“ soll die Skulptur aber nicht die feine Kulturszene zu Ahs und Ohs verführen, sondern Kritiker notfalls durch Zusammenbrechen erschlagen.
Das liegt auch daran, dass die Kombination immer noch nicht so ausgegoren ist, dass sie mit feinen Momenten oder überwältigendem Songwriting punkten könnte. In den bollerndsten Momenten wecken MINSK SECURITY leise Erinnerungen an die noch völlig ungeformten SHADOWS FALL Ende der 90er, die daneben platzierten Antipoden „melodisch hell“ und „düster schleppend“ sind dagegen wie eine das Liebesspiel im Zelt unterbrechende Maglite bzw. wie eine über den Kopf geworfene Wolldecke, am hellichten Tag auf einem Open Air – „Ungenesis“ ist nur anstrengend, sonst nichts.
Einigermaßen interessant ist „Reign Of Iniquity“ dennoch, weil die mal gelungene, öfter krude Mischung der Stimmungen Wiedererkennungswert hat und, wenn sie denn funktioniert, kleine Hits generiert, neben dem erwähnten „Behind Triviality“ in erster Linie „Through The Eyes Of A Martyr“ und das schön schräg gesungene „An Ode To Agony“. Auf die gut 40 Minuten ist das insgesamt aber deutlich zu anstrengend, zu grobschlächtig und bisweilen gar ein bisschen unbeholfen wirkend für eine gute Note.
Das rumpelig-ruppige Kickstart-Intro verspricht viel, das danach bestenfalls teilweise eingelöst wird. Wüstes Auskeulen trifft auf nicht immer sonderlich filigrane Melodie – der Ohrwurm „Behind Triviality“ hat zum Beispiel im Gesang wie an der Gitarre ein paar krumme Momente – und ungeschlachtes tiefes Gebrüll wechselt sich ab mit einer dunklen klaren Stimme samt Unterton, den man sich nicht schönhören kann, sondern mögen muss. In Verbindung mit dem recht rohen Klang ist das wie ein Versuch, mit Gewalt, sprich Hammer und Axt, aus einem Haufen Mett eine Skulptur zu formen. Trotz filigraner Verzierungen wie in „Dirge Of Men“ soll die Skulptur aber nicht die feine Kulturszene zu Ahs und Ohs verführen, sondern Kritiker notfalls durch Zusammenbrechen erschlagen.
Das liegt auch daran, dass die Kombination immer noch nicht so ausgegoren ist, dass sie mit feinen Momenten oder überwältigendem Songwriting punkten könnte. In den bollerndsten Momenten wecken MINSK SECURITY leise Erinnerungen an die noch völlig ungeformten SHADOWS FALL Ende der 90er, die daneben platzierten Antipoden „melodisch hell“ und „düster schleppend“ sind dagegen wie eine das Liebesspiel im Zelt unterbrechende Maglite bzw. wie eine über den Kopf geworfene Wolldecke, am hellichten Tag auf einem Open Air – „Ungenesis“ ist nur anstrengend, sonst nichts.
Einigermaßen interessant ist „Reign Of Iniquity“ dennoch, weil die mal gelungene, öfter krude Mischung der Stimmungen Wiedererkennungswert hat und, wenn sie denn funktioniert, kleine Hits generiert, neben dem erwähnten „Behind Triviality“ in erster Linie „Through The Eyes Of A Martyr“ und das schön schräg gesungene „An Ode To Agony“. Auf die gut 40 Minuten ist das insgesamt aber deutlich zu anstrengend, zu grobschlächtig und bisweilen gar ein bisschen unbeholfen wirkend für eine gute Note.