Charing Cross - Back For Attack (EP)

Charing Cross - Back For Attack (EP)
Hard Rock
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 19:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Back For Attack
2. Judgement Day
3. Still Inside My Heart
4. Shadow
5. Rumble

Die Bloodchamber meint:

Aber hallo ! Endlich flattert mal wieder ne echte Underground Perle mit der Reviewpost auf meinen Schreibtisch. Die Eidgenossen CHARING CROSS haben nämlich mit ihrem ersten offiziellen Output „Back For Attack“ ein richtiges Schmankerl rausgehauen. Zeitloser Hardrock wird uns hier aufgetischt, der stilistisch (natürlich) nicht ganz weit weg von Landsmännern wie Gotthard, Krokus oder Crystal Ball ist, aber durchaus auch Einflüsse von einer Band wie Dokken (als die noch gut waren) erkennen lässt.
Los geht’s mit dem Titeltrack, einer recht schnellen, groovigen Nummer, die sofort ins Ohr geht und mit einem großen Refrain aufwarten kann. Schon hier fällt der gute Gesang von Frontmann Peter Hochuli auf, der variabel und auch hoch singen kann, ohne dass sich einem dabei der Magen umdreht. Aber auch die Saitenfraktion haut gut rein und verpasst dem Song eine gesunde Härte, bei etwas fetteren Drums könnte das Ganze auch locker als Melodic Metal durchgehen. Auf jeden Fall Bombe, der Track.
Das darauf folgende „Judgement Day“ schlägt etwa in dieselbe Kerbe, ist nicht ganz so eingängig, hat dafür aber eine coole Bridge am Start. Guter Stoff !
Mit „Still Inside My Heart“ gibt's dann die obligatorische, in diesem Genre nun mal unvermeidlich Ballade, die aber ebenfalls sehr gelungen ist, da sämtlicher Kitsch direkt vor den Aufnahmen anscheinend über Bord geworfen wurde. Gewisse Gesangsfetischisten würden Herrn Hochuli zwar unterstellen, dass er nicht immer ein überragendes Volumen in seine Stimme legen kann, mir persönlich macht’s aber trotzdem richtig Spaß.
Der vermutlich untypischste Track der EP heißt „Shadow“, da das Stück insgesamt sehr modern wirkt und sich etwas mit dem traditionellen Hardrock beißt, den man bis hierhin gehört hat. Dafür hat er aber das beste Gitarrensolo der Scheibe in der Hinterhand und macht nach ein paar Durchläufen auch klar, dass der Fünfer sich nicht unbedingt limitieren lassen will. Gelungen.
Zum Abschluss gibt’s dann mit „Rumble“ den simpelsten Song der Schweizer zu hören. Das Stück lebt in erster Linie von seiner Mitgröl-Struktur, wurde aber ebenfalls mehr als amtlich in Szene gesetzt.
Die Produktion und Aufmachen der Scheibe sind übrigens ebenfalls erste Sahne, so dass „Back For Attack“ im Endergebnis einen absolut kompakten und professionellen Eindruck macht. CHARING CROSS müssen sich mit dieser Leistung nicht vor oben genannten Vorbildern verstecken, weshalb letztlich nur eine Frage offen bleibt : wo bleibt der Plattenvertrag ?
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