Staind - Staind
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Eyes Wide Open
2. Not Again
3. Failing
4. Wannabe (Feat. Snoop Dogg)
5. Throw It All Away
6. Take A Breath
7. The Bottom
8. Now
9. Paper Wings
10. Something To Remind You
Die Bloodchamber meint:
Manchmal erinnere ich mich an die Zeit zurück, in der „It’s Been Awhile“ und „Outside“ meine Begleiter an trostlosen Tagen während der Bundeswehrausbildung waren. Eingängige Balladen, mitreißende Texte, unheimliche Emotionen, Welthits! STAIND durchschritten mit „Break the Cycle“ eine Tür zu Jahren des kommerziellen Erfolgs, die sie mit ihrem Majordebüt „Dysfunction“ schon leicht aufgestoßen hatten. Mit drei Alben in Folge landeten sie auf Rang 1 der amerikanischen Charts, Gold- und Platinauszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten und vor allem Fronter Aaron Lewis dürfte sich auch unabhängig von seinen drei Grammy Nominierungen in die Herzen von Millionen von Fans gesungen haben.
Die Zahlen und Fakten sprechen für sich. Doch Erfolg ist häufig ein zeitlich begrenztes Phänomen. Vor allem in Europa geriet die Band aus Springfield in den letzten Jahren zunehmend ins Abseits. „Chapter V“ und „The Illusion of Progress“ versumpften im Chartmittelmaß und die Rufe nach den „alten“ STAIND wurden lauter – und STAIND geben nun ihre Antwort.
Mit dem selbstbetitelten Album wagt man einen weiten Schritt zurück. So aggressiv und treibend hat man die Band seit „Dysfunction“ nicht mehr gehört. Gleichzeitig vernachlässigt man die in der vergangenen Dekade ständig erweiterten musikalischen Kompetenzen nicht, streut gekonnt stimmige Refrains ein und schmettert Gitarrensolos um sich, wie sie das Majordebüt niemals hätte präsentieren können. Die perfekte Fusion aus alter Härte und balladenhafter Filigranität der Neuzeit möchte man meinen, doch ganz so einfach ist es nicht. STAIND leben vor allem durch ihr starkes Songwriting und ihre eingängigen Melodien. Fusion hin oder her – auch 2011 muss dieses Konzept erst einmal aufgehen.
Mit „Eyes Wide Open“ gibt man gleich die Antwort auf die angesprochenen Rufe nach vergangener Direktheit und Aggression. Moderne, tief gestimmte Gitarren gehen eine kriegerische Auseinandersetzung mit überraschend harten Shouts ein und münden in einen typischen STAIND-Refrain, der durchaus gefällt. An die neue Gangart muss man sich erst einmal gewöhnen, doch schon jetzt ist deutlich spürbar: diese Band hat viel zu verarbeiten und noch mehr zu erzählen. Emotionale Wutausbrüche durchdringen „Staind“ immer wieder. Auch das phasenweise an ALTER BRIDGE erinnernde „Not Again“ wird hier und da von gewaltigen Schreien eruptiert. „Failing“ könnte stellvertretend für STAIND 2011 stehen, kombiniert der Song doch alle bekannten und neuen Trademarks geschickt miteinander. Für Irritationen mag das Duett mit SNOOP DOGG bei „Wannabe“ sorgen. Der Rapper zeigt aber keine so lethargisch-bekiffte Stimme, wie man sie von ihm gewöhnt ist, sondern bringt sich durchaus unterstützend in den Song ein. Gewöhnungsbedürftig bleibt dies allemal. Mit „The Bottom“ gibt es eine moderne Rocknummer, die bereits auf dem Transformers-Soundtrack verbraten wurde. Der einzige Titel, der ein wenig aus dem Raster fällt, ist die abschließende Ballade „Something to Remind You“, bei der Aaron gewohnt gefühlvoll und melancholisch den Seelenschmerz herausträllert – ohne dabei die Stärke der einleitend erwähnten Welthits erreichen zu können.
„Staind“ steht für Aufbruch. Für einen langen und harten Weg, den die Band zurückgelegt hat und möglicherweise auch für einen ähnlich intensiven Weg, den sie noch vor sich hat. Das Album könnte die Reißleine für die Band auf dem europäischen Markt sein. Es sollte allerdings klar sein, dass nicht einfach alles gut wird, nur weil man alte, erfolgreiche Konzepte mit Erfahrungen der letzten Jahre verbindet. Nicht alles ist perfekt auf „Staind“, aber das Album strahlt phasenweise eine ähnliche Intensität wie „Break the Cycle“ aus und das ist bereits aller Ehren wert.
Die Zahlen und Fakten sprechen für sich. Doch Erfolg ist häufig ein zeitlich begrenztes Phänomen. Vor allem in Europa geriet die Band aus Springfield in den letzten Jahren zunehmend ins Abseits. „Chapter V“ und „The Illusion of Progress“ versumpften im Chartmittelmaß und die Rufe nach den „alten“ STAIND wurden lauter – und STAIND geben nun ihre Antwort.
Mit dem selbstbetitelten Album wagt man einen weiten Schritt zurück. So aggressiv und treibend hat man die Band seit „Dysfunction“ nicht mehr gehört. Gleichzeitig vernachlässigt man die in der vergangenen Dekade ständig erweiterten musikalischen Kompetenzen nicht, streut gekonnt stimmige Refrains ein und schmettert Gitarrensolos um sich, wie sie das Majordebüt niemals hätte präsentieren können. Die perfekte Fusion aus alter Härte und balladenhafter Filigranität der Neuzeit möchte man meinen, doch ganz so einfach ist es nicht. STAIND leben vor allem durch ihr starkes Songwriting und ihre eingängigen Melodien. Fusion hin oder her – auch 2011 muss dieses Konzept erst einmal aufgehen.
Mit „Eyes Wide Open“ gibt man gleich die Antwort auf die angesprochenen Rufe nach vergangener Direktheit und Aggression. Moderne, tief gestimmte Gitarren gehen eine kriegerische Auseinandersetzung mit überraschend harten Shouts ein und münden in einen typischen STAIND-Refrain, der durchaus gefällt. An die neue Gangart muss man sich erst einmal gewöhnen, doch schon jetzt ist deutlich spürbar: diese Band hat viel zu verarbeiten und noch mehr zu erzählen. Emotionale Wutausbrüche durchdringen „Staind“ immer wieder. Auch das phasenweise an ALTER BRIDGE erinnernde „Not Again“ wird hier und da von gewaltigen Schreien eruptiert. „Failing“ könnte stellvertretend für STAIND 2011 stehen, kombiniert der Song doch alle bekannten und neuen Trademarks geschickt miteinander. Für Irritationen mag das Duett mit SNOOP DOGG bei „Wannabe“ sorgen. Der Rapper zeigt aber keine so lethargisch-bekiffte Stimme, wie man sie von ihm gewöhnt ist, sondern bringt sich durchaus unterstützend in den Song ein. Gewöhnungsbedürftig bleibt dies allemal. Mit „The Bottom“ gibt es eine moderne Rocknummer, die bereits auf dem Transformers-Soundtrack verbraten wurde. Der einzige Titel, der ein wenig aus dem Raster fällt, ist die abschließende Ballade „Something to Remind You“, bei der Aaron gewohnt gefühlvoll und melancholisch den Seelenschmerz herausträllert – ohne dabei die Stärke der einleitend erwähnten Welthits erreichen zu können.
„Staind“ steht für Aufbruch. Für einen langen und harten Weg, den die Band zurückgelegt hat und möglicherweise auch für einen ähnlich intensiven Weg, den sie noch vor sich hat. Das Album könnte die Reißleine für die Band auf dem europäischen Markt sein. Es sollte allerdings klar sein, dass nicht einfach alles gut wird, nur weil man alte, erfolgreiche Konzepte mit Erfahrungen der letzten Jahre verbindet. Nicht alles ist perfekt auf „Staind“, aber das Album strahlt phasenweise eine ähnliche Intensität wie „Break the Cycle“ aus und das ist bereits aller Ehren wert.