Omnia - Musick & Poetree

Omnia - Musick & Poetree
Folk
erschienen am 16.09.2011 bei Alive
dauert 42:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Free
2. Stand Up
3. Fee Ra Huri
4. I Don't Speak Human
5. Xtatica
6. Gröne Lunden
7. Fuck Her Gently
8. Who Are You?
9. Lili Marleen
10. Het Dorp
11. Mercy Seat
12. Sheebeg Sheemore

Die Bloodchamber meint:

Bereits bei der Gestaltung dieser CD lässt sich erkennen, dass es sich bei OMNIA um eine außergewöhnliche Band handelt, bei der nicht nur die Musik im Vordergrund steht. OMNIA steht für viel mehr ein, als die gewöhnliche Musikwelt es schaffen kann. Eine Ode an die Natur, ein Rückruf zur Menschlichkeit, quasi ein Hoffnungsschimmer in dieser Welt voller mutierten Affen, wie sie es selber nennen. Dazu kommt noch das Motto „Musick is just the sound our life makes while we live it“. Und da es sich hier um ein bilderbuchmäßiges Leben, ganz im Sinne der alten Fabeln und Märchen handelt, gibt es keinen Radau, sondern folkloristische Lieder, besinnliche Texte und viel Gefühl.

Mit einer ruhigen Gitarre und einer sonoren Gesangsstimme beginnt CD Nummer eins. Das Motto lautet „Free“, welches zusammen mit zarten Instrumentalstimmen und aussagekräftigen Texten über die persönliche Freiheit durchaus authentisch wirkt, den Hörer sogar fesseln kann. Wie bei einem Gedicht steckt hinter diesen Worten viel Sinn und Phantasie. Das ist wohl der wichtigste Bestandteil dieser Musik, denn obwohl die Produktion professionell wirkt, können diese seicht vor sich hin fließenden Kompositionen nicht großartig punkten. Dafür wirken sie auf Dauer zu aufgesetzt. So setzt die erste CD des Albums bis zu ihrem Ende auf softe und nachdenkliche Melodien, und schweift beim letzten Stück „Xtatica“ vollständig in die naturbehafteten Klängen ab, welche mit folkloristischen Instrumenten den Zuhörer glatt in die Anfänge der menschlichen Evolution zurückwerfen.
Auf der nächsten Scheibe erwarten einem vor allem traditionelle Werke wie „Gröne Lunden“ oder „Sheebeg and Sheemor“, welche in der ganz eigenen, und natürlich ruhigen, Fassung vorgetragen werden. Dazu gibt es mit Songs wie „Fuck Her Gently“ oder „Lilli Marleen“ auch etwas zu schmunzeln, wobei auch solche Lieder völlig ernst und aus tiefsten Beweggründen mit aufgenommen wurden. So wird „Fuck Her Gently“ als eines der besten Liebeslieder der Welt bezeichnet, vorgetragen von dem zärtlichsten Paar der Welt, während bei „Lilli Marleen“ versucht wird aufzuzeigen, wie stark Musik sein kann und wie sie sogar eine Brücke zwischen verfeindeten Nationen schlagen kann.

Ein folkloristisches Album, welches mehr bieten will als nur Musik. Ein Lebensberater für diese hektischen Zeit, und das können OMNIA auch überzeugend vermitteln. So versteht es sich von selbst, dass man sich für „Musick and Poetree“ Zeit nehmen muss, ansonsten wird man an der viel zu ähnlich klingenden Musik nicht viel Freude haben. Denn das einzige, was hier zählt, sind die Worte.
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