Olympos Mons - Conquistador
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Seven Seas
2. Stars
3. The last Light of the Moon
4. Wanted Man
5. Black
6. Through the Ice and Snow
7. Black Desireé
8. Cleopatra
9. The Princess of Saba
10. Lady in White
11. Conquistador
Die Bloodchamber meint:
Ich hab so das dumpfe Gefühl, dass letztens irgendwo in Skandinavien ganz heimlich ein Riesensack süsslicher Melodien geplatzt ist.
Und seltsamerweise scheinen ganze Horden von Musikern nur auf diese schmalzige Flut gewartet zu haben, um ohne Verzug die Keyboards zu satteln und den Zagenden entgegenzuschleudern: ''Det woll'n wa doch ma seh'n, ob sich da nich wat basteln lässt...''.
Sicher Dicker, basteln geht immer - also forsch an's Werk!
''Seven Seas'' eröffnet den bunten Reigen und schreckt mich sogleich mit seinen arg schlaffen Dudelsäcken ab, Mel Gibson übernehmen Sie! Die Kinderliedmelodie auf halber Strecke macht den STRATOVARIUS-Ripoff nicht unbedingt besser, so dass man leise fragen möchte, wer denn dieses Ei bitte als Opener gesetzt hat? Aber der Sänger gefällt schon mal durch seine mittlere Tonlage...
Wie es richtig geht, zeigt dann im Anschluss ''Stars'': Auftaktfanfaren, schönes (nicht unbedingt neues) Riff in der Strophe und mystische Keys - Ehrensache, dass auch der Chorus allererste Sahne ist. Sauber.
Derart versöhnt, kommt mit ''The last Light of the Moon'' der erste längere Song. Saftiges Riffing, ein agil knallender Bass und flächige Orgelkeys sorgen zunächst für Atmosphäre - im Refrain noch ein wenig Chor und ich registriere erste Bewegungen im Nackenbereich. Insgesamt wohl eher der Kategorie Stampfer zuzurechnen, bleibt auch Nummer drei ohne erkennbare Längen.
''Wanted Man'' ist dann recht flott, doch leider ebenso flott abgehakt: Ausgelutscht und trotz gewisser Widerhaken ziemlich belanglos, verabschiedet sich der Gesuchte alsbald aus meinem Ohr und ward nicht mehr gesehen.
Kommen wir daher mit ''Black'' umgehend zum dritten Argument FÜR diese Scheibe. Ich darf sagen: es ist vielleicht das zwingendste: Düster und bedrohlich ziehen die Finnen hier eine Soundwand auf, die einfach nur erhaben ist und in allen Details beängstigend perfekt zusammenpasst - so war das vom Metalgott mal vorgesehen!
''Through...'' kokettiert anschliessend mit ein paar barocken Keyboardspielereien, entwickelt sich jedoch - wie auch das folgende ''Black Desireé'' - schnell zu einer Uptempo-Mitsinghymne, wie sie im heiligen Metalbüchle steht. Das raubt mir nicht gerade den Verstand, fällt aber aufgrund der angemessenen Länge beider Tracks auch nicht negativ auf.
Mit ''Cleopatra'' und ''The Princess...'' gibt's dann laut Infoblatt eins der Alleinstellungsmerkmale von OLYMPOS MONS, nämlich orientalische Einflüsse. Die sind zwar durchaus vorhanden, allerdings in etwa so zwingend und nötig wie die Dudelsäcke in Song numero uno. Vorteil: Sie tun nicht ganz so weh.
Von den beiden Damen hat in der Folge dann auch einzig die Prinzessin etwas Schneid und sei hiermit zur Thronfolgerin Ägyptens empfohlen.
''Lady in White'' beendet die Frauenrunde schliesslich mit einem beherzten Griff in's Pissoir de cliché: Ob Text, ob Musik – wer hier weint, der weint wahrscheinlich vor Wut.
Der 11-minütige Schluss- und Titeltrack ''Conquistador'' schlägt sich zwar wieder recht gut, kann jedoch am Gesamtbild nicht mehr viel richten:
Es gibt eingängige, sehr gut arrangierte und produzierte Songs von ambitionierten Musikern, die im derzeitigen Umfeld nicht wirklich hervorstechen können. Richtig gut sind OLYMPOS MONS, wenn sie sich dunkleren Gefilden annähern und den Schalala etwas zurücknehmen; dann wirkt die Musik sofort mächtig (statt verspielt) und vermag den Hörer auch zu fesseln. Leider sind es oft gerade die Refrains, die zwar eingängig, aber irgendwie isoliert von der Strophe wirken und daher den finalen ''Bann'' verhindern.
Wieviele Platten ihr euch aus der Sparte ''Sonatovarius Ray'' in den Schrank stellen wollt, überlasse ich euch; von mir gibt's heute 7 Punkte, weil ''Conquistador'' zwar beileibe nicht schlecht ist, ich im Zweifelsfall aber immer zu SONATA oder GUARDIAN greifen würde.
Und seltsamerweise scheinen ganze Horden von Musikern nur auf diese schmalzige Flut gewartet zu haben, um ohne Verzug die Keyboards zu satteln und den Zagenden entgegenzuschleudern: ''Det woll'n wa doch ma seh'n, ob sich da nich wat basteln lässt...''.
Sicher Dicker, basteln geht immer - also forsch an's Werk!
''Seven Seas'' eröffnet den bunten Reigen und schreckt mich sogleich mit seinen arg schlaffen Dudelsäcken ab, Mel Gibson übernehmen Sie! Die Kinderliedmelodie auf halber Strecke macht den STRATOVARIUS-Ripoff nicht unbedingt besser, so dass man leise fragen möchte, wer denn dieses Ei bitte als Opener gesetzt hat? Aber der Sänger gefällt schon mal durch seine mittlere Tonlage...
Wie es richtig geht, zeigt dann im Anschluss ''Stars'': Auftaktfanfaren, schönes (nicht unbedingt neues) Riff in der Strophe und mystische Keys - Ehrensache, dass auch der Chorus allererste Sahne ist. Sauber.
Derart versöhnt, kommt mit ''The last Light of the Moon'' der erste längere Song. Saftiges Riffing, ein agil knallender Bass und flächige Orgelkeys sorgen zunächst für Atmosphäre - im Refrain noch ein wenig Chor und ich registriere erste Bewegungen im Nackenbereich. Insgesamt wohl eher der Kategorie Stampfer zuzurechnen, bleibt auch Nummer drei ohne erkennbare Längen.
''Wanted Man'' ist dann recht flott, doch leider ebenso flott abgehakt: Ausgelutscht und trotz gewisser Widerhaken ziemlich belanglos, verabschiedet sich der Gesuchte alsbald aus meinem Ohr und ward nicht mehr gesehen.
Kommen wir daher mit ''Black'' umgehend zum dritten Argument FÜR diese Scheibe. Ich darf sagen: es ist vielleicht das zwingendste: Düster und bedrohlich ziehen die Finnen hier eine Soundwand auf, die einfach nur erhaben ist und in allen Details beängstigend perfekt zusammenpasst - so war das vom Metalgott mal vorgesehen!
''Through...'' kokettiert anschliessend mit ein paar barocken Keyboardspielereien, entwickelt sich jedoch - wie auch das folgende ''Black Desireé'' - schnell zu einer Uptempo-Mitsinghymne, wie sie im heiligen Metalbüchle steht. Das raubt mir nicht gerade den Verstand, fällt aber aufgrund der angemessenen Länge beider Tracks auch nicht negativ auf.
Mit ''Cleopatra'' und ''The Princess...'' gibt's dann laut Infoblatt eins der Alleinstellungsmerkmale von OLYMPOS MONS, nämlich orientalische Einflüsse. Die sind zwar durchaus vorhanden, allerdings in etwa so zwingend und nötig wie die Dudelsäcke in Song numero uno. Vorteil: Sie tun nicht ganz so weh.
Von den beiden Damen hat in der Folge dann auch einzig die Prinzessin etwas Schneid und sei hiermit zur Thronfolgerin Ägyptens empfohlen.
''Lady in White'' beendet die Frauenrunde schliesslich mit einem beherzten Griff in's Pissoir de cliché: Ob Text, ob Musik – wer hier weint, der weint wahrscheinlich vor Wut.
Der 11-minütige Schluss- und Titeltrack ''Conquistador'' schlägt sich zwar wieder recht gut, kann jedoch am Gesamtbild nicht mehr viel richten:
Es gibt eingängige, sehr gut arrangierte und produzierte Songs von ambitionierten Musikern, die im derzeitigen Umfeld nicht wirklich hervorstechen können. Richtig gut sind OLYMPOS MONS, wenn sie sich dunkleren Gefilden annähern und den Schalala etwas zurücknehmen; dann wirkt die Musik sofort mächtig (statt verspielt) und vermag den Hörer auch zu fesseln. Leider sind es oft gerade die Refrains, die zwar eingängig, aber irgendwie isoliert von der Strophe wirken und daher den finalen ''Bann'' verhindern.
Wieviele Platten ihr euch aus der Sparte ''Sonatovarius Ray'' in den Schrank stellen wollt, überlasse ich euch; von mir gibt's heute 7 Punkte, weil ''Conquistador'' zwar beileibe nicht schlecht ist, ich im Zweifelsfall aber immer zu SONATA oder GUARDIAN greifen würde.