Elend - Sunwar The Dead

Elend - Sunwar The Dead
Metal
erschienen am 13.09.2004
dauert 58:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Chaomphalos
2. Ardour
3. Sunwar the dead
4. Ares in their eyes
5. The hemlock sea
6. Le terre n'aime pas le sang
7. A song of ashes
8. Laceration
9. Poliorketika
10. Blood and grey skies entwined
11. Threnos

Die Bloodchamber meint:

ELEND ist ein Bandname, der sicherlich bei deutschen Rezensenten direkt ein Grinsen auf die Lippen zaubert; man denkt direkt: Ist der Bandname hier Programm? Nun, um ELEND richtig eingehend zu beschreiben, müsste man eigentlich einen Roman verfassen. Dafür haben wir hier leider aber keinen Platz, außer in den Klolumnen vielleicht. Deswegen verfasse ich hier eine Kurzfassung:

Wie klingt ELEND? Nun, nimmt man den "Der Herr der Ringe"-Soundtrack, entfernt die schönen Melodien (oder aber man nimmt diesen furchtbaren Gollums Song als Beispiel), bringt ein paar Opern-dramatische Momente hinzu, legt einige Rausch&Pfeifeffekte drauf und ein etwas monoton-gelangweilter Sänger und eine Sängerin dürfen ein paar Zeilen dazu lullen – fertig ist die Musik von Elend. Schön produziert, aber inhaltslos. Laut Information seitens Promomaterial orientieren sich ELEND am französischen musique conrète Stil. Ob dem nun so ist, muss ich mangels Kenntniss diese französischen klassischen Stilrichtung mal offen lassen, allerdings sind wir ein Metal Webzine, weswegen ich schon erwarten darf, das ich zumindest eine Gitarre höre, was hier nicht der Fall ist.

Wem könnte so was gefallen? Nun, Freunde von SAVIOUR MACHINE dürften hier aufhorchen, denn ELEND sind durchaus mit den Bibel-Rockern vergleichbar. Nur sind sie leider wesentlich schlechter. Wo SM noch mit genialen Melodien und packenden Momenten greifen kann, fängt man bei Elend eher an zu schnarchen. Es klingt hart, denn die Musiker haben sich sicher verdammt viel durch den Kopf gehen lassen (Immerhin besteht ELEND aus einem 50köpfigen Orchester, das Ensemble Orphique), aber alleine die Sänger sind eine so derbe Fehlbesetzung, dass man schreiend davon läuft. Spannung kommt keine auf, obwohl an einigen Stücken extrem gut komponierte düstere Soundtrack-Momente aufkommen (a song of ashes), aber die Instrumentalen Stücke alleine allerdings reißen die Kohlen auch nicht mehr aus dem Feuer; genannt werden muss hier noch La Terre n’aime pas le sang, der Song klingt wie aus einem Alien Soundtrack).

Fazit: ELEND haben einen schönen Soundtrack komponiert, dem es leider an überraschenden dramatischen Momenten, schönen Melodien und einer guten Vocalbesetzung mangelt. Gerade letzt genannter Minuspunkt reißt die Platte locker 3 bis 4 Punkte runter, denn man kann sich die Songs nicht ohne zu gähnen anhören. Mit einem Sänger wie Eric Clayton (SM) und einer packender erzählten Story (die Story wird seit nunmehr 5 Alben erzählt und ist somit für Ersthörer auch absolut nicht nachvollziehbar) wären hier locker 9 Punkte drinnen gewesen, so sind es 3 Punkte, wegen des echt guten Orchesters und der durchaus gelungenen düsteren Momente der Musik. Nur für Liebhaber klassischer Musik (aber die erwarten bessere Sänger), oder Fans der vorangegangen Scheiben. So sag ich nur: Schade drum!
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