Memory Driven - Animus
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Empty Gesture
2. Die To Breed
3. So It Seems
4. Ava's Song
5. These Aren't The Chords You're Looking For
6. A Tempt
7. Group Departure
8. Black = Light
9. Unveiled
Die Bloodchamber meint:
Manchmal ist es ein schwieriges Ding mit der Entscheidungsfindung. In solchen Situationen ist das Rezensieren ein Kampf. Man kennt es aus Filmen und Cartoons: Auf der linken Schulter sitzt ein kleiner Junge in roten Strumpfhosen und flüstert einem zu, dass gnadenlose Verrisse doch viel mehr Spaß machen als alles andere. Auf der anderen Seite ein kleines Kerlchen im Nachthemd, das unentwegt auf die stärkeren Momente des Albums hinweist. Bisweilen kann sich die Situations so weit verschärfen, dass man vor lauter Diskussionen kaum noch Musik zu hören bekommt. Zuletzt geschehen mit dem 2011er-Release "Animus" der US-Band MEMORY DRIVEN.
Progressive Doom Metal soll das Thema sein, also ein musikalischer Sektor, der auf absehbare Zeit hin wenig Grammy-verdächtig bleiben wird. Sperriges Zeug also. Mit einer entsprechenden Grundhaltung sollte das eigentlich zu klären sein. Doch MEMORY DRIVEN machen es einem nicht einfach, wobei allerdings nicht die Komplexität des Materials schuld ist, sondern vielmehr die Frage, als wie gelungen man dies alles bezeichnen darf. Zunächst eine Einschränkung: So irrsinnig progressiv ist "Animus" gar nicht. Über die Maßen doomig allerdings auch nicht. Gut, hier gibt es tiefergelegte Gitarren, weitgehend die langsamere Gangart, teils ausufernde Kompositionen. Dazwischen aber immer wieder viele kleine Rock-Elemente, der ja neuerdings Post-Rock heißt, so wie Raider Twix. Musikalische Fähigkeiten muss man den Jungs aus Oklahoma auch durchaus zusprechen. Wo zur Hölle ist denn nun das Problem?
Das liegt ganz einfach daran, das MEMORY DRIVEN sich so gut wie nie zur Eindeutigkeit entschließen können. Das Album pendelt beständig zwischen "Hey, das ist ja doch ganz okay!" und "Hmm, so wahnsinnig spannend ist das aber nicht." Weder wahre Begeisterung noch blankes Entsetzen manifestiert sich hier irgendwo. Es gibt eine Reihe netter Melodien und hübscher Gitarrenarbeit, die dann aber wieder von langweiligen und wenig aussagekräftigen Riffs konterkariert wird. Es gibt diese Vocals, die technisch in Ordnung und zugängig sind, aber dann doch das gewisse Etwas vermissen lassen. Und dann gibts Songs, die vor sich hin dümpeln und auf einmal überrascht doch wieder ein starker Moment. Insgesamt beschreibt das Album eine Aufwärtbewegung, denn nach den zwei Instrumentalen "Ava" und "These Aren't The Chords You're Looking For" wird das Gesamtniveau etwas höher als auf der ersten Albenhälfte.
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass MEMORY DRIVEN mit "Animus" beileibe kein schlechtes Album abliefern. Dafür bleiben sie aber zwischen den Stühlen hängen. Gutes Doom-Flair kommt hier kaum auf und progressiv geht weitaus spannender. Für ein eher (Post-)Rock-betontes Album bleibts zu langatmig. Letztlich ist "Animus" irgendwie... akzeptabel. Hurra, eine Wertung ist gefunden! 6 Punkte!
Progressive Doom Metal soll das Thema sein, also ein musikalischer Sektor, der auf absehbare Zeit hin wenig Grammy-verdächtig bleiben wird. Sperriges Zeug also. Mit einer entsprechenden Grundhaltung sollte das eigentlich zu klären sein. Doch MEMORY DRIVEN machen es einem nicht einfach, wobei allerdings nicht die Komplexität des Materials schuld ist, sondern vielmehr die Frage, als wie gelungen man dies alles bezeichnen darf. Zunächst eine Einschränkung: So irrsinnig progressiv ist "Animus" gar nicht. Über die Maßen doomig allerdings auch nicht. Gut, hier gibt es tiefergelegte Gitarren, weitgehend die langsamere Gangart, teils ausufernde Kompositionen. Dazwischen aber immer wieder viele kleine Rock-Elemente, der ja neuerdings Post-Rock heißt, so wie Raider Twix. Musikalische Fähigkeiten muss man den Jungs aus Oklahoma auch durchaus zusprechen. Wo zur Hölle ist denn nun das Problem?
Das liegt ganz einfach daran, das MEMORY DRIVEN sich so gut wie nie zur Eindeutigkeit entschließen können. Das Album pendelt beständig zwischen "Hey, das ist ja doch ganz okay!" und "Hmm, so wahnsinnig spannend ist das aber nicht." Weder wahre Begeisterung noch blankes Entsetzen manifestiert sich hier irgendwo. Es gibt eine Reihe netter Melodien und hübscher Gitarrenarbeit, die dann aber wieder von langweiligen und wenig aussagekräftigen Riffs konterkariert wird. Es gibt diese Vocals, die technisch in Ordnung und zugängig sind, aber dann doch das gewisse Etwas vermissen lassen. Und dann gibts Songs, die vor sich hin dümpeln und auf einmal überrascht doch wieder ein starker Moment. Insgesamt beschreibt das Album eine Aufwärtbewegung, denn nach den zwei Instrumentalen "Ava" und "These Aren't The Chords You're Looking For" wird das Gesamtniveau etwas höher als auf der ersten Albenhälfte.
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass MEMORY DRIVEN mit "Animus" beileibe kein schlechtes Album abliefern. Dafür bleiben sie aber zwischen den Stühlen hängen. Gutes Doom-Flair kommt hier kaum auf und progressiv geht weitaus spannender. Für ein eher (Post-)Rock-betontes Album bleibts zu langatmig. Letztlich ist "Animus" irgendwie... akzeptabel. Hurra, eine Wertung ist gefunden! 6 Punkte!