Various Artists - Noisy Hours - Indigestible Sounds

Various Artists - Noisy Hours - Indigestible Sounds
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Zero signal: Grow in Hell
2. Rain: Headshaker
3. Last Rites: Mind Prison
4. Agabus: The Hive of Damage
5. Dolly Varden: Pensiero Criminale
6. Melancholy Soul: Watching the Whole World Burning
7. Captura: Vortice
8. Cold Void: Fistfucking Armageddon (Perverted Edition)
9. Killing Creed: The Hollow Man
10. Brainsick: Snow White
11. Lab 01: Mix (I'm)
12. Bloody Tears: Black Society
13. Holy Martyr: The Call to the Arms
14. Los Pirates: Los Pirates
15. Crenshaw: Fly-up
16. Anna Void: Morpho
17. Maledicta: The Dark Alchemy of the Elements
18. SKW: White Noise

Die Bloodchamber meint:

Zugegebenermaßen: Ich habe mich verdammt schwer getan das vorliegende Album näher in Augenschein zu nehmen. Das ganze hat gleich mehrere Gründe:
1. Es handelt sich um einen Sampler
2. Er kommt aus Italien!
3. Die Tracks sind völlig willkürlich zusammengeworfen worden
4. Viele Stücke entziehen sich gänzlich meinem Musikgeschmack
5. Es ist jede Menge Müll zusammengekommen
6. Der Albumtitel bedeutet so viel wie „schwerverdauliche Stunden“
7. Der Sampler wurde von unseren Italienischen Kollegen von „Noisy Hours“ (sprich: „laute Stunden“ zusammengestellt)
Okay, genug auf die Tränendrüse gedrückt! Jetzt ist es an der Zeit die Stücke möglichst Objektiv zu bewerten und die herrlichen Erbsen von den unbequemen Schoten zu trennen.
Größtes Manko des Samplers ist, dass die Lieder wie gesagt völlig willkürlich zusammengestellt wurden. Ein Death Metal Song folgt einem Power Metal Stück und dann kommt Thrash, dann plötzlich Core und wieder Melodic. Auweia, so kann das doch nicht klappen! Den Start machen jedenfalls ZERO SIGNAL mit einem sehr brutalen Death/Thrash Bastard. Das Teil an sich rockt übel los und ist auf jeden Fall ein gelungener Opener. Doch gleich darauf wird jeder, der sich auf eine abgefahrene Core Scheibe freut total enttäuscht, denn dank RAIN folgt ein typisch italienischer Melodic Metal Song: eierlos, 3 Minuten gleich bleibender Rhythmus und gähnende Langeweile.
Weichen wir also von der übliche Betrachtung der Reihenfolge der Cd folgend ab und filtern wir das Positive aus den Reihen. Zum einen sind da die erwähnten ZERO SIGNAL, aber auch LAST RITES (Melodischer Thrash Metal -> eine Review gibt’s bereits auf der Bloodchamber: http://www.bloodchamber.de/cd/l/1346/) und auch das folgende „The Hive of Damage“ von AGABUS, die einen Metalcore Knaller mit Nu Metal Einflüssen feinster Sorte präsentieren. CAPTURA liefern ein nettes, allerdings nicht überragendes Thrash Stück ab, das ruhig und traurige „Fly Up“ von CRENSHAW ist ein nettes Zwischenstück und auch MALEDICTA bieten mit ihrer Mischung aus Gothic/Black/Power Metal zwar ein gewöhnungsbedürftiges, aber annehmbares Teil. Und das war’s auch schon an Positivem! Mit SKW und LOS PIRATES sind noch zwei abgedrehte Stücke dabei, die irgendwo im Sparwasser der positiv erwähnten Bands dümpeln und nicht vollends überzeugen können.
ANNA VOID bekommen mit ihrem Versuch ein drückendes Doom Werk zu schaffen ordentlich Schlagseite und COLD VOID bringen das DOOM Gewebe des Samplers dank lächerlicher Vocals und uninspirierten Black Metal Einflüssen endgültig zum Einsturz.
Doch das ist noch lange nicht alles, denn es gibt noch eine Menge fieser Trümmer auf dem italienischen Sampler.
Trümmerstück eins: KILLING CREED, diese Band bietet eine spacige Mischung aus Death/Thrash und weiß der Geier was und kommt nie auf einen grünen Zweig. Okay, sie wollten wenigstens noch innovativ sein.
Trümmerstück zwei: BRAINSICK, die 6 Italiener probieren es mit einer Art Alternative/Crossover und haben dabei scheinbar gar keine Ahnung, was sie anrichten: miese Produktion, wirres Geseiere des Sängers und Musiker, die ihre Instrumente offensichtlich falsch herum halten. Ganz mieses Kino!
Trümmerstück drei: LAB 01! Krank, ohne Roten Faden und irgendeinen Sinn poltert dieses elektronische (sorry, aber ich hab echt keine Ahnung was es darstellen soll) Teil durch die Boxen und schnell wieder raus -> Weiterdrück-Garantie!
Trümmerstück vier: BLOODY TEARS! Hallo?!? Merkt ihr nicht, dass selbst der Sänger um Hilfe schreit. Power/Thrash für die Mülltonne! Kollege sj viel vor Schreck aus dem Türrahmen! Und tschüß…
Und es nimmt kein Ende -> Trümmerstück fünf: DOLLY VARDEN. Hier versuchen zwei abgedrehte Musiker uns mit italienischem Gesang und ein paar Core Einflüssen zu begeistern, was mächtig in die Hose geht. Zum einen ist die Sprache in diesem Paket verpackt recht gewöhnungsbedürftig und zum anderen kann der Mann gar nicht singen ohne einen drei Meter langen Stock im Arsch zu haben!
So, das war´s! „Indigestible Sounds“ ein Sampler für die Tonne!



Okay, ich geb´s ja zu. Hier stehen erst 16 von 18 Bands! Aber ihr wollt doch nicht wirklich hören, was sich hinter den letzen beiden versteckt, oder???
Na gut! Leider liegen unter den Trümmern noch zwei Minen in Form von ganz schlimmen Arschbomben versteckt!
Arschbombe 1: MELANCHOLY SOUL, die versuchen einen herzerweichenden Depri-Song auf den Tisch zu knallen und die Tränen bei den sonst so harten Hörern hervor zu treiben. Jungs, ihr habt es geschafft! Was habe ich geweint! Vor Schmerz und Angst diesen Titel noch länger hören zu müssen. Die beschissene Produktion wird nur noch von dem absolut grauenhaften Gesang getoppt! Kollege sj versuchte nun auf dem Zahnfleisch aus dem Türrahmen zu kommen…
Arschbombe 2: Ja, hier geht wirklich alles hoch! HOLY MARTYR. Sorry, was soll ich dazu sagen? Bei der doch recht guten Produktion hätten kleine Kinder beim Besuch von Oma und Opa im Seniorenheim eine mitreißendere Session eingespielt! Der Sänger keucht mit einer solch breiten Brust voran, dass ihm bei jedem Liveauftritt nach fünf Minuten der eigene Anus um die Ohren fliegt. Da wird das Publikum nicht nur von beschissener Musik, sondern auch noch von Originalkacke zugemeiert!
So, jetzt reicht´s endgültig! Merkt euch ZERO SIGNAL, LAST RITES, AGABUS, CAPTURA, CRENSHAW, MALEDICTA und wegen mir noch SKW und LOS PIRATES. Den Rest bitte gar nicht erst antesten. In diesem Sinne: Ciao und jetzt bitte raus aus meinem Cd-Spieler!
-