Psykra - Terra π
Progressive Black Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 37 min
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 37 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Fortuna Influenza
2. Terra π
3. Evaporation
4. Horses of Diomedes
5. Ostrakismos
Die Bloodchamber meint:
Was die Sachsen-Anhaltiner von PSYKRA auf ihrer Eigenproduktion ''Terra π'' präsentieren, ist sicher vieles, aber einfach ist es nicht.
Der Blick auf die Credits offenbart dem geneigten Hörer zunächst einige Vorlieben der Band, und da finden sich unter anderem so illustre Gäste wie David Lynch, Dödheims Gard oder Franz Kafka. Dementsprechend sperrig kommen mir beim ersten Hören dann auch die Songs entgegen.
Gerade der durchwachsene Opener ist ein Stück, bei dem es durchzuhalten gilt, denn hier wird ziemlich ausgiebig gebreakt, die Riffs sind teilweise richtig anstrengend und lassen das Lied auf mich wie einen ''Torwächter'' wirken, der ungebetene Gäste unfreundlich aber bestimmt zurückweisen soll.
Wer sich davon nicht beeindrucken lässt, bekommt in den folgenden 37 Minuten den Soundtrack zu einem krassen Film geliefert, der sich mit solch angenehmen Dingen wie Seuchen, Leichen und Atomkrieg beschäftigt. Die Musik könnte man dabei grob dem Black Metal zuordnen, vor diesen Stilkarren wurden jedoch kurzerhand mehrere wilde Rösser gespannt, die über die Distanz der Platte nur allzu gerne zeigen, dass sie einen eigenen Kopf besitzen: Schwarzmetallische Verwüstung, maschinell anmutende Riffgeschwader, jazzige Passagen oder auch mal das blanke Chaos – hier gibt es meist alles zusammen in einem Song.
Daneben fällt auf, dass PSYKRA recht häufig mit dissonanten Melodieläufen arbeiten, um eine psychotische Stimmung zu erzeugen. Das ist zwar überaus effektiv und beklemmend, es macht ''Terra π'' aber für den Liebhaber eingängiger Liedkultur eher uninteressant.
Vereinzelt liess mich die Musik übrigens darüber sinnieren, wie Marylin Manson wohl klingen würde, wenn er mit SOAD ein abgefahrenes Black-Metal-Projekt betriebe...
Die kehligen Keif- und Grunzlaute des Sängers gehen durchweg in Ordnung, in den häufig eingeflochtenen semi-cleanen Schreipassagen wäre es allerdings angebracht, etwas weniger gekünstelt auf ''krank'' zu machen. Bei der eh vorhandenen Komplexität des Materials wird das nämlich auf die Gesamtdauer mitunter recht ermüdend, ergo nervig.
Insgesamt haben wir es aber bei ''Terra π'' durchaus mit einem ambitionierten und interessanten Album zu tun, dem in meinen Augen noch etwas Feinschliff fehlt.
Wenn es dem Dreier gelingt, die Kompositionen kompakter, in sich geschlossener zu gestalten und den Gesang in etwas kontrolliertere Bahnen zu lenken, dürfte sich mein Grinsen demnächst verbreitern:
Den hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft anstehenden Nachfolger behalte ich jedenfalls schon mal fest im linken Auge.
Aufgeschlossenen Metalfans sei hiermit an's Herz gelegt, die Hörproben auf www.psykra.de zu entdecken und sich ihr eigenes Urteil zu diesem ungewöhnlichen Neuzugang zu bilden.
Von mir gibt es hier und heute 6,5 Punkte mit Tendenz nach oben.
Der Blick auf die Credits offenbart dem geneigten Hörer zunächst einige Vorlieben der Band, und da finden sich unter anderem so illustre Gäste wie David Lynch, Dödheims Gard oder Franz Kafka. Dementsprechend sperrig kommen mir beim ersten Hören dann auch die Songs entgegen.
Gerade der durchwachsene Opener ist ein Stück, bei dem es durchzuhalten gilt, denn hier wird ziemlich ausgiebig gebreakt, die Riffs sind teilweise richtig anstrengend und lassen das Lied auf mich wie einen ''Torwächter'' wirken, der ungebetene Gäste unfreundlich aber bestimmt zurückweisen soll.
Wer sich davon nicht beeindrucken lässt, bekommt in den folgenden 37 Minuten den Soundtrack zu einem krassen Film geliefert, der sich mit solch angenehmen Dingen wie Seuchen, Leichen und Atomkrieg beschäftigt. Die Musik könnte man dabei grob dem Black Metal zuordnen, vor diesen Stilkarren wurden jedoch kurzerhand mehrere wilde Rösser gespannt, die über die Distanz der Platte nur allzu gerne zeigen, dass sie einen eigenen Kopf besitzen: Schwarzmetallische Verwüstung, maschinell anmutende Riffgeschwader, jazzige Passagen oder auch mal das blanke Chaos – hier gibt es meist alles zusammen in einem Song.
Daneben fällt auf, dass PSYKRA recht häufig mit dissonanten Melodieläufen arbeiten, um eine psychotische Stimmung zu erzeugen. Das ist zwar überaus effektiv und beklemmend, es macht ''Terra π'' aber für den Liebhaber eingängiger Liedkultur eher uninteressant.
Vereinzelt liess mich die Musik übrigens darüber sinnieren, wie Marylin Manson wohl klingen würde, wenn er mit SOAD ein abgefahrenes Black-Metal-Projekt betriebe...
Die kehligen Keif- und Grunzlaute des Sängers gehen durchweg in Ordnung, in den häufig eingeflochtenen semi-cleanen Schreipassagen wäre es allerdings angebracht, etwas weniger gekünstelt auf ''krank'' zu machen. Bei der eh vorhandenen Komplexität des Materials wird das nämlich auf die Gesamtdauer mitunter recht ermüdend, ergo nervig.
Insgesamt haben wir es aber bei ''Terra π'' durchaus mit einem ambitionierten und interessanten Album zu tun, dem in meinen Augen noch etwas Feinschliff fehlt.
Wenn es dem Dreier gelingt, die Kompositionen kompakter, in sich geschlossener zu gestalten und den Gesang in etwas kontrolliertere Bahnen zu lenken, dürfte sich mein Grinsen demnächst verbreitern:
Den hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft anstehenden Nachfolger behalte ich jedenfalls schon mal fest im linken Auge.
Aufgeschlossenen Metalfans sei hiermit an's Herz gelegt, die Hörproben auf www.psykra.de zu entdecken und sich ihr eigenes Urteil zu diesem ungewöhnlichen Neuzugang zu bilden.
Von mir gibt es hier und heute 6,5 Punkte mit Tendenz nach oben.