Burn My Shadows - Havoc

Burn My Shadows - Havoc
Epic Death Black Metal
erschienen am 29.10.2010 bei Medusa Productions
dauert 61:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Last Moment
2. Warimpulse
3. Splitted Heaven
4. Weg der Verzweiflung
5. Devil Behind the Mask
6. Forwards
7. Damned to be Undead 1
8. Silence that be Inherent
9. Rabenschrei

Die Bloodchamber meint:

Damals, im Jahr 2008, haben sich aus verschiedenen Gründen die Gruppierungen GROLL und DARK FACES aufgelöst, zusammengefunden und BURN MY SHADOWS gegründet. Die eine Band Black Metal, die andere Melodic Death Metal, und nun? Das ist die große Frage, denn wie die bayerische Truppe um Sänger Eugen auf ihrem Erstling „Havoc“ zeigt, ist es mit Melodic Death Metal of blackened Darkness nicht getan.

Stürmisch beginnt die Scheibe mit „The Last Moment“, definitiv melodisch, und mit gefühlten tausend Spuren gleichzeitig. Mal hier ein Synthesizer Sound, dann mal wieder ein knallendes Feuerwerk, welche das sowieso schon filigrane und mehrstimmige Zusammenspiel aus zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Gesang um weitere Feinheiten bereichern. Zumindest solange bis das fiese Gekeife einsetzt, und mit Double Bass und stumpfen Rhythmusgitarren die Richtung ganz klar Black Metal heißt. Doch auch dies will nicht lange andauern, denn immerhin kann man durch ein paar Background Gesänge und langsamere Momente das ganze noch weiter ausbauen, so dass man fast schon von Epic Metal sprechen kann.
Nicht fehlen dürfen bei diesem sechs Minuten langen Einsteiger natürlich diverse Soloarbeiten an Gitarre und Bass, die weit abseits von monotonen Stilbrüchen den Sound weiter in Richtung Power Metal schwenken lassen. Wie man das ganze nun nach rund sechs Minuten einordnen könnte, weiß ich immer noch nicht. Doch fest steht, dass BURN MY SHADOWS einen sehr vielschichtigen Weg gehen. Ihren ganz eigenen Weg. So wird bei jedem Song tief aus den Genretöpfen geschöpft, wodurch selbst der elfminütige „Rabenschrei“ keine Spur von Langeweile hinterlassen kann. Gerade das ist es, was diese Band so interessant macht. Ein akkustischer Traktorstrahl für den Zuhörer. Unberechenbar und abwechslungsreich gibt es das Beste aus den besten Musikrichtungen zu hören, bestens produziert von Ex-NECROPHAGIST Stephan Fimmers. Keine Spur einer wilden Anneinanderreihung von Auszügen der bekannten Genregrößen, im Gegenteil, in sich abgeschlossene Kompositionen mit logischen Abläufen. Bestes Beispiel dafür ist mein absoluter Favorit „Devil behind the Mask“, welcher mit sanften Keyboardklängen anfängt und sich mit einigen Breaks hocharbeitet bis hin zu den scheußlichsten Auswürfen menschlicher Gesangskünste, unterlegt mit einem epischen Unterton von Keyboard und Rhythmusgitarre.

Wenn ein Sound schon mal so vielschichtig und facettenreich daherkommt, dass er nicht mit wenigen Worten umschrieben werden kann, dann ist das ein Signal für alle Leser sich dringendst mal ein paar Takte im Internet anzuhören. Das zumindest kann ich hier an dieser Stelle jedem Fan von… Metal nur dringendst ans Herz legen.
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