Sober Truth - Outta Hell (Special Edition)

Sober Truth - Outta Hell (Special Edition)
Modern Thrash Metal
erschienen am 24.09.2011 bei Bret Hard Records
dauert 65:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Introduction Part III
2. Outta Hell
3. My Life
4. Future Lies
5. Soulless
6. Leave Me Alone
7. I Believe
8. One By One
9. Liar
10. Taste
11. Victim
12. Introduction Part IV
13. F.R.E.A.K.
14. Parasite
15. Repression
16. Painless

Die Bloodchamber meint:

Das Original von „Outta Hell“ haben SOBER TRUTH 2009 veröffentlicht, nachdem die Platte aber seit einiger Zeit praktisch ausverkauft ist, wurden nochmal die Pressen angeworfen und eine „Special Edition“ gebastelt, bei der auch etwas an der Tracklist geschraubt wurde: Am Ende finden sich als Bonus vier neue Lieder, über Bord gegangen sind dafür die alten Boni, darunter leider auch „Taste“ in der wundervollen Version mit Kim Petras.

Das Bonner Quartett hat sich dem modernen Thrash verschrieben und setzt auf krachenden Groove, der oft in Melodien aufgelöst wird, um dann hier und da in zünftige Bang- und Moshparts zu münden. Als genau zu dieser Beschreibung passendes Beispiel darf „Future Lies“ herhalten, das Grundrezept bleibt aber meist ähnlich. Zu den Stärken gehören sicher die prägnanten und schwungvollen Gitarren, die auch mal ganz dezent ein MACHINE HEAD Quietschen andeuten, oft aber einfach die große Bratpfanne auffahren, und ganz allgemein das gute Händchen für dynamische Rhythmuswechsel, die sofort ins Tanzbein gehen.

Eine etwas zwiespältigere Angelegenheit ist der Gesang und Gestus von Torsten Schramm, dessen leicht nöliger Unterton in der Stimme nicht jedermanns Sache sein muss, erst recht wenn er sich in die größte in diesem Umfeld vorstellbare Pose wirft („I Believe“), es zu sehr nach Radiomikro-Effekt klingt oder kurzzeitig auch die Sperenzchen (z.B. das „Ah Ah, Oh Oh, Uh, Uh“ in „One By One“) übertrieben werden. Stimmen mit einem deutlich eigenen Charakter haben nun mal die Eigenheit zu polarisieren.

Wenn das Gesamtgefüge stimmt, treten jedoch die Eigenheiten einzelner Bandmitglieder oder einer Abteilung geschmackübergreifend in den Hintergrund. Die Balance zwischen Gefühl und Gewalt geht in „One By One“ prima auf, so wie auch „Liar“ überzeugt. Der leicht schräge Refrain trägt zur enormen Wirkung von „Taste“ ebenso positiv bei wie zur Bandhymne „Victim“. Da können die mit einem etwas wuchtigeren und aggressiveren Tenor versehenen vier neuen Lieder nicht ganz mithalten, obwohl die giftigere Ausrichtung SOBER TRUTH durchaus steht. Und wenn die Band auf dem nächsten Album ihre Livequalitäten noch besser einfangen und umsetzen kann, wird sich auch die Wertung dementsprechend entwickeln.
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