Helhorse - For Wolves And Vultures

Helhorse - For Wolves And Vultures
Sludge Metal / Stoner Rock
erschienen am 24.10.2011 bei Mighty Music
dauert 48:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Skull Sun
2. Djöullinn Er Danskur
3. Last Temptation
4. House Of Roosters
5. Get Drunk, Get Mad, Get Even
6. Deathride
7. Black Weed
8. Lowered Expectations And Muted Sexuality
9. 237
10. White Light, Black Hope

Die Bloodchamber meint:

Zwischendurch ist es immer wieder von Bedeutung, sich über die wesentlichen Dinge Gedanken zu machen. Zum Beispiel über das, was dem Leben eines Musikrezensenten Würze verleiht. Sind es die ausschweifenden Parties? Die Groupies? Das viele Geld? Natürlich sind dies Annehmlichkeiten, an die man sich als Bloodchamber-Mitarbeiter gerne gewöhnt. Doch die echten Highlights liegen an anderer Stelle. Klar, es ist super, das neue Album der Lieblingsband zwei Wochen vor den anderen hören zu dürfen. Doch es ist noch besser, auf eine vollkommen unbekannte und obskure Band zu stoßen, deren Musik zu hören und festzustellen, dass hier gerade eine echte Granate aus dem Nichts aufgetaucht ist.

So geschehen mit HELHORSE. Zugegeben, der Name ist nicht das Beste an der Band aus Kopenhagen, die im Jahr 2009, als sie noch DØDNING hieß, bereits eine EP veröffentlicht hat. Aber ihr Debüt "For Wolves and Vultures" hat es in sich. Die Dänen spielen eine brachiale und melodische Mischung aus Sludge Metal und Stoner Rock. Das Album hat eine tolle Produktion verpasst bekommen und die um eine halbe Oktave tiefergelegten Gitarren grooven und drücken gleichermaßen. Dazu kommt die Arbeit zweier Vokalisten, die sich wütendes Gebrülle und melancholischen Gesang teilen. Dabei verfallen sie aber nie in die stereotypen Schemata, die man von einer Myriade Metalcorebands verpasst bekommt. HELHORSE haben ein echtes Talent dafür, eigenständige und abwechslungsreiche Songs zu schreiben, die man sich etliche Male anhören kann.

Einen besonderen Akzent bekommt die Musik noch dadurch verpasst, dass eine Reihe Songs mit einem warmen und altmodischen E-Piano verziert werden. Alles in allem ergibt dies einen Sound, der genau das bietet, was man von einem modernen Album dieser Spielart erwarten kann. Nicht nur die Vielschichtigkeit im Gesamtsound, sondern auch die kompositorische Abwechslung überzeugt. Seien es drückende Nummern wie der Opener oder "House of Roosters" oder ein so sphärisches und episches Stück wie "White Light, Black Hope", hier passt einfach jeder Ton. Nur die inzwischen anachronistische Lachnummer, einen Hidden Track hinter die letzte offizielle Nummer zu setzen, ist meiner bescheidenen Meinung nach einfach überflüssig. Zum Glück ist es in diesem Falle bereits nach gut zwei Minuten Wartezeit ausgestanden.

Da kaum ein Mensch diese Band zu kennen scheint und es sich bei "For Wolves and Vultures" um eine echte musikalische Perle handelt, kann ich nur wärmstens dazu raten, unseren nördlichen Nachbarn ein Ohr zu leihen und sich von ihnen überzeugen zu lassen, dass es keinen Headlinerstatus braucht, um ausgezeichnete Musik zu machen. HELHORSE haben vielleicht einen blöden Namen, aber sie haben auf jeden Fall unsere Aufmerksamkeit verdient.
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