Eine wahre Freude zu hören, was der Metalcore-Boom für tolle Bands ins Rampenlicht holt; fast jede Woche gibt es eine neue zu entdecken. Alles hat jedoch auch seine Schattenseiten, dient die Bezeichnung Metalcore doch oft nur, wie schon beim Nu Metal (Unwort), als Verkaufsargument für stilistisch recht unterschiedliche Bands. Aber man hat’s ja sowieso immer schwer mit Stilzuschreibungen…

Century Media bewiesen auf jeden Fall mal wieder Treffsicherheit, als sie sich DIECAST ins Boot holten. Frischlinge sind die Jungs keineswegs mehr, schon seit 1997 rocken sie durch die Bostoner Hardcore-Szene, haben sage und schreibe schon 17 Gitarristen verschlissen und nun mit dem neuen Sänger Paul Stoddard ein neues Album am Start. Jenes bricht auf jeden Fall schön wütend durchs Gehölz, beschränkt sich aber keineswegs auf bloßes Geballer. Im Gegenteil: Wie bekomme ich so viele Breaks wie möglich in einen Song, scheint das Motto von DIECAST zu sein. Da kompakte Riffs, dort Gitarrengefrickel, hier Doublebassattacken, alles nachvollziehbar verschnürt, veredelt mit aggressivem Brüllen und klarem Gesang. Die Abwechslung kommt nicht zu kurz, der vertrackte Opener „Fire/Damage“ steht der knallharten, geradlinigen Dampfwalze „Rise And Oppose“ gegenüber, während "Savior" und „Sacrifice“ eher den melodiösen Gesang Paul Stoddards in den Vordergrund stellen.

Obwohl einige Parallelen zu Bands wie Killswitch Engage oder auch Unearth zu erkennen sind, geht die Band doch sehr eigenständig vor; ihr Schwerpunkt liegt viel mehr bei den Hardcore-Einflüssen. Das Scheibchen hinterlässt jedenfalls, nicht nur wegen der eingängigen Refrains, einen bleibenden Eindruck.