Rusting Sun - Behind The Shadows
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. I
2. II
3. III
4. IV
5. V
Die Bloodchamber meint:
Melancholisch-depressiver Black Metal mit vorhersehbaren Ausbrüchen erwartet den Hörer auf RUSTING SUNs Erstling "Behind The Shadows". Die Thüringer orientieren sich hier durchaus an Landsleuten wie NAGELFAR oder FARSOT, erreichen in den knapp 40 Minuten jedoch nur selten deren Sogwirkung, was vor allem an der Inkonsequenz liegt, welche die schmucklosen und zumeist überlangen Nummern durchzieht.
So wird die in den mittelschnellen, harmonisch durchaus gelungenen Passagen sorgsam aufgebaute Stimmung allzu oft durch gekünstelt wirkende Breaks eingerissen, wird dem Spannungsbogen gern weit vor dem wünschenswerten Klimax der Laufpass gegeben, während die zurückhaltenden Momente einen Tick zu lange in kompositorischen Warteschleifen verweilen. Gerade hier könnten Einwürfe wie der sporadisch auftauchende Klargesang und die längst nicht ausgereizte Hintergrundinstrumentierung Akzente setzen, die über den Showeffekt von "nur" ungewöhnlichen Ideen (wie etwa songinternen Fadeouts) hinausgehen - im gegenwärtigen Stadium versucht die Band allerdings noch zu verkrampft, Wirkgewalt durch zeitliche Dehnung zu erzwingen. Im Vergleich mit den soliden Prügelpassagen wirken diese Abschnitte unausgegoren, was dem - soundtechnisch übrigens hervorragend in Szene gesetzten - Gesamtbild von "Behind The Shadows" einen bitteren Beigeschmack verleiht.
Ein damit verwobener Schwachpunkt ist die quasi durchweg wiederholte Formel "lauter Einstieg, ruhiger Mittelteil, aufbäumender Schluss", die noch zu selten durch kompositorische Zwänge gerechtfertigt ist. Insgesamt wirkt die Abfolge der einzelnen Sequenzen ziemlich beliebig, was im Zusammenspiel mit den nur spärlich gestreuten (lyrischen, künstlerischen...) Bezugspunkten keinerlei Identifikation oder gar Vorstoß zum tieferen Gehalt der Scheibe zulässt. Klar, I bis V sind total avantgardistische Titelvarianten, die sich auch andere Bands der introvertierten Schule gern ans Revers heften - wenn man dem Hörer allerdings übergreifend derart wenig an die Hand gibt, dann sollte Interesse am eigenen Schaffen nur in homöopathischen Dosen erwartet werden.
"Behind The Shadows" ist eine offensichtlich um Abwechslung bemühte Scheibe, die ihr Heil mit wechselhaftem Erfolg zwischen bodenständigem Black Metal-Handwerk und atmosphärischem Finish sucht. Wer auf derlei Mixturen abfährt und ein großes Herz für den Untergrund hat, kann RUSTING SUN daher gerne auf die To do-Liste setzen - für eine echte Empfehlung reicht es aufgrund der angesprochenen Punkte allerdings nicht.
So wird die in den mittelschnellen, harmonisch durchaus gelungenen Passagen sorgsam aufgebaute Stimmung allzu oft durch gekünstelt wirkende Breaks eingerissen, wird dem Spannungsbogen gern weit vor dem wünschenswerten Klimax der Laufpass gegeben, während die zurückhaltenden Momente einen Tick zu lange in kompositorischen Warteschleifen verweilen. Gerade hier könnten Einwürfe wie der sporadisch auftauchende Klargesang und die längst nicht ausgereizte Hintergrundinstrumentierung Akzente setzen, die über den Showeffekt von "nur" ungewöhnlichen Ideen (wie etwa songinternen Fadeouts) hinausgehen - im gegenwärtigen Stadium versucht die Band allerdings noch zu verkrampft, Wirkgewalt durch zeitliche Dehnung zu erzwingen. Im Vergleich mit den soliden Prügelpassagen wirken diese Abschnitte unausgegoren, was dem - soundtechnisch übrigens hervorragend in Szene gesetzten - Gesamtbild von "Behind The Shadows" einen bitteren Beigeschmack verleiht.
Ein damit verwobener Schwachpunkt ist die quasi durchweg wiederholte Formel "lauter Einstieg, ruhiger Mittelteil, aufbäumender Schluss", die noch zu selten durch kompositorische Zwänge gerechtfertigt ist. Insgesamt wirkt die Abfolge der einzelnen Sequenzen ziemlich beliebig, was im Zusammenspiel mit den nur spärlich gestreuten (lyrischen, künstlerischen...) Bezugspunkten keinerlei Identifikation oder gar Vorstoß zum tieferen Gehalt der Scheibe zulässt. Klar, I bis V sind total avantgardistische Titelvarianten, die sich auch andere Bands der introvertierten Schule gern ans Revers heften - wenn man dem Hörer allerdings übergreifend derart wenig an die Hand gibt, dann sollte Interesse am eigenen Schaffen nur in homöopathischen Dosen erwartet werden.
"Behind The Shadows" ist eine offensichtlich um Abwechslung bemühte Scheibe, die ihr Heil mit wechselhaftem Erfolg zwischen bodenständigem Black Metal-Handwerk und atmosphärischem Finish sucht. Wer auf derlei Mixturen abfährt und ein großes Herz für den Untergrund hat, kann RUSTING SUN daher gerne auf die To do-Liste setzen - für eine echte Empfehlung reicht es aufgrund der angesprochenen Punkte allerdings nicht.