Wolfen - Chapter IV

Wolfen - Chapter IV
Power Thrash Metal
erschienen am 27.01.2012 bei Pure Legend Records
dauert 67:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Revolution / Evolution
2. D.F.A.I.T.
3. The One
4. Nefilim
5. Hole In The Sky
6. I Am I
7. Dolor Mundis
8. Unbroken
9. Birmingham 6
10. Soul Collector
11. White Chapel
12. Demons

Die Bloodchamber meint:

Eine ganze Menge Wasser ist den Rhein hinabgeflossen, seit WOLFEN zum letzten Mal von sich haben hören lassen. Aber wenn ich lese, was Kollege Meyer zum Vorgänger geschrieben hat, hat sich die lange Zeit gelohnt, denn „Chapter IV“ ist ein unterhaltsames Stück thrashiger Power Metal geworden. Dabei ist das Grundrezept bei vielen Liedern sehr ähnlich, Raubeinigkeit in den Strophen trifft auf melodische Mitsingrefrains. Dank einem angenehmen rollenden Basisgroove, der der Band im Blut zu liegen scheint, kann man problemlos an jeder Stelle in das Album einsteigen und fühlt sich sofort willkommen.

Diverse US Metal Vergleiche erschließen sich mir nicht wirklich, weil WOLFEN gerade durch die Verquickung von Brachialem wie „Nefilim“ oder in Teilen „Unbroken“ mit Hochmelodischem meinem Dafürhalten nach bis Unterkante Oberlippenbart teutonisch klingen. Aber wahrscheinlich liegt das nur an meiner persönliche Einordnung der mal mehr, mal weniger verhüllten Muskelspiele. Der raue Unterton, den die Stimme von Frontmann Andreas auch in den klareren Momenten hat, hebt die Cheesyness einzelner Refrains etwas zum Guten auf, sonst hätte zum Beispiel bei dem gelungenen hymnischen Stampfer „I Am I“ das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen können. Andererseits wirkt das bei den vereinzelt angeschlagenen zarteren Tönen doch ein wenig roh, so dass „Hole In The Sky“ oder das für den vorhandenen Spannungsbogen viel zu lange „Dolor Mundis“ keine Triumphzüge sind.

Zwischen vielen guten Liedern, das „Scheidungsduett“ („Free at last, after 16 years“) „Birmingham 6“ mit Gastsängerin Verena Alexandra ist in jedem Fall noch zu nennen, hat sich die ein oder andere Unauffälligkeit versteckt und an den 67 Minuten Spielzeit kann man sich, lässt man das Album komplett durchlaufen, doch ziemlich satt hören. Dennoch ist „Chapter IV“ insgesamt ein schön kerniges Album, mit dem WOLFEN unter Garantie auch live punkten werden.
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