Ich mag Black Metal, ich stehe auf Doom Metal und höre sehr gerne Sludge. Soweit so gut. Wenn man nun aber , wie die Belgier ALKERDEEL, alles in einen Hexenkessel wirft, wird da sicherlich ein Gebräu draus, das eine bestimmte Geschmacksrichtung haben dürfte und so ziemlich jedem anders schmecken müsste.

Um es gleich mal ganz frei heraus zu sagen: Pfui Spinne! Ich gehöre mit absoluter Sicherheit zu den Leuten, die bei Songs mit einer Spielzeit von >20 Minuten wild onanierend die Strasse hoch und runter laufen (wer jetzt das Kopfkino einschaltet hat selber Schuld), aber dann muss das auch von vorne bis hinten Hand und Fuß haben. ''Morinde'' hingegen langweilt mich extrem und lässt so jede Schwellung im Anflug verschwinden. Zum einen schafft die Band es nicht über so einen langen Zeitraum ein wenig Spannung aufzubauen, zum anderen macht der sehr rohe und ungeschliffene Sound auch so einiges kaputt, da dieser es nicht schafft die eh schon kaum vorhandenen Feinheiten herauszufiltern. Sieht man sich hingegen die beiden Shorttracks an, sieht die Sache schon etwas anders aus. Sicherlich sind auch diese eher schlicht gehalten und begeistern mich nun auch nicht sonderlich, aber immerhin kommen sie als eigene kleine Einheit zur Geltung, was die Frage aufwirft, was diese band im Stande ist zu schaffen, wenn man mal ein Album mit frischem Klang und nur solche Stücken an den Start bringen würden.

Mein Geschmack ist ''Morinde'' nicht. Puristen können da wohl eher ihre Freude dran haben. Ich möchte das Werk von ALKERDEEL am besten Mal mit einem billigen Minz-Kaugummi vergleichen. Kau auf diesem Ding mal 2 Stunden rum und dann sag mir, dass das noch schmeckt. Mehr als gute Ansätze kann ich hier beim besten Willen nicht ausmachen.