Devil's Train - Devil's Train

Devil's Train - Devil's Train
Hard Rock
erschienen am 17.02.2012 bei Ear Music
dauert 41:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fire And Water
2. Devil's Train
3. Roll The Dice
4. To The Ground
5. Forever
6. Sweet Devil's Kiss
7. Find New Love
8. Room 66/64
9. Coming Home
10. Yellow Blaze
11. The Answers
12. American Woman

Die Bloodchamber meint:

Mit ordentlich Dampf auf dem Kessel rollt der Teufelszug los, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man sich die Besetzungsliste anschaut: Neben dem noch recht unbeleckten Gitarristen Laki Ragazas finden sich dort nämlich die erfahrenen Jari Kainulainen (Bass, u.a. Ex-STRATOVARIUS, Ex-EVERGREY), Jörg Michael (Schlagzeug, u.a. Ex-STRATOVARIUS, Ex-MEKONG DELTA, Ex-AXEL RUDI PELL) und MYSTIC PROPHECY Mainman R.D. Liapakis. Entgegen dem, was die aufgezählten Namen verheißen, widmen sich DEVIL’S TRAIN aber nicht dem Power Metal sondern kräftigem Hard Rock, der nicht nur aufgrund des Sheriffsterns im Logo eine spürbare Westernnote hat.

Gänzlich unbeeindruckt vom Retrotrend der letzten Jahre ist der „Devil’s Train“ eine gut geölte Maschine, an der nichts knarzt oder rumpelt. Stattdessen geht das Quartett gerne knackig-kernig voran und fährt die Gitarre auch mal breitwandig krachend und voluminös auf. Gerade in den flotteren Liedern ist das sehr ansprechend umgesetzt und geht gleich ins Bein, zumal die raue Note von R.D.s Stimme bestens dazu taugt, der Musik eine zusätzliche emotionale Dimension sowie eine kleine Note Wüstenstaub zu verleihen. Selbst wenn mir persönlich sein Gesang besser gefällt, wenn er Gas gibt, muss ich eingestehen, dass er auch das ruhige „The Answers“ mit seiner Stimme veredelt und zudem weitere, selten gehörte Facetten seiner Stimme zeigt.

Als sehr gute Einfälle für die Erhöhung der Haltbarkeit des Albums entpuppen sich auf Dauer die gerade in den nicht so voranpreschenden Liedern vergrößerten Freiheiten für launige Gitarrenspielereien („Find New Love“) und im abschließenden THE GUESS WHO Cover „American Woman“ (einige auch in der Version von Lenny Kravitz bekannt) auch mal am Schlagzeug. Das einzig irritierende an „Devil’s Train“ ist im Grunde das latente Gefühl, das Album würde sämtliche Problemfelder und Klippen eher wegen der Routine der beteiligten Musiker umschiffen als aus unbedingtem Willen oder unbändiger Leidenschaft. Am feinen Gesamteindruck ändert sich dadurch jedoch vorerst nichts und in gewissem Sinne erhöht es sogar das Interesse an der Liveperformance der Band.
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