Forlorn Tales - Stories Once Told (EP)

Forlorn Tales - Stories Once Told (EP)
Pagan Metal
erschienen am 25.05.2011 als Eigenproduktion
dauert 23:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Giants arise
2. Serpent of Midgard
3. Aegir
4. Stories once told

Die Bloodchamber meint:

Mit FORLORN TALES sehen sich wieder einmal ein paar Jungs dazu berufen, schon tausendmal vertonte Geschichten der nordischen Göttersagen wieder einmal zu besingen. Wobei diesmal mit einem Ex-Mitglied der ehemaligen Metalcore-Kapelle MISERY SPEAKS ein Musiker an Bord ist, der bereits eine kleine Hintergrundgeschichte vorweisen kann. Viel gibt es zu FORLORN TALES aber nicht zu sagen. 2011 gegründet, „Stories once told“ ist ihre erste Veröffentlichung und in der Zwischenzeit haben sie ein mir nicht vorliegendes Debütalbum rausgebracht. Soviel zur Band.

Kommen wir zur Scheibe. Es geht hier gleich mit durchschnittlichem Pagan Metal zur Sache, der sich überwiegend im Midtempo abspielt. Das Grundgerüst der Musik bildet sich aus allgegenwärtigen Keyboards der Marke „UNTERMALEN! UNTERMALEN! UNTERMALEN! Wir sind überall anzutreffen und spielen immer das Gleiche, aber wir UNTERMALEN, OB IHR WOLLT ODER NICHT, VERDAMMT!!!“, sowie recht einfach gehaltener, wenn auch solider Gitarrenarbeit. Der Sound der Scheibe geht dabei für eine Demo absolut in Ordnung. Hin und wieder werden ruhige akustische Stellen in die Lieder eingebaut, um den Strom der Lieder etwas aufzulockern, da diese ansonsten ziemlich dahinplätschern würden. Der Gesang ist durchgehend heiß gekrächzt.
Generell kann man den Jungs ein gewisses Gespür für Harmonik nicht absprechen, so orientiert man sich bei den Lead-Melodien ein wenig an HEATHEN FORAY und BLACK MESSIAH und das immerhin, ohne vollkommen zu versacken. Die musikalischen Vorbilder werden zwar zu keinem Moment annähernd erreicht, glücklicherweise befindet man sich aber noch im Bereich des Soliden. Erst bei „Aegis“ und im Titellied kann man mit ein paar Lichtblicken aufwarten, die ordentliche Melodielinien aufweisen und deutlich machen, dass trotz des durchschnittlichen Gesamtbildes Potenzial bei den Jungs vorhanden ist, wobei mich erstgenanntes Lied irgendwie ständig an „Bifrost“ von HEATHEN FORAY erinnert. Inwiefern dieses Potenzial nach „Stories once told“ umgesetzt wurde, kann ich leider noch nicht sagen, da mir das Debüt der Nordrhein-Westfalen wie erwähnt nicht vorliegt.

Im Großen und Ganzen haben FORLORN TALES trotz der langweiligen ersten Hälfte und der zum Teil auch vor sich hinplätschernden zweiten gezeigt, dass in ihnen ein Gespür für Harmonien schlummert, das sich hier bloß hin und wieder zeigt und eindeutig komplett geweckt werden sollte. Zu mehr als einer soliden Note reicht das Gebotene zwar trotzdem nicht, Hardcore-Fans des Genres können aber gerne 1,5 Punkte draufpacken.
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