A Sound Of Thunder - Out Of The Darkness

A Sound Of Thunder - Out Of The Darkness
Power Heavy Metal
erschienen am 23.03.2012 bei Nightmare Records
dauert 61:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Day I Die
2. The Nightwitch
3. Kill That Bitch
4. Murderous Horde
5. A Sound Of Thunder
6. Out Of The Darkness
7. Calat Alhambra
8. Fight Until The End
9. This Too Shall Pass
10. Discovery

Die Bloodchamber meint:

Man könnte meinen, es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis nach der symphonischen und dann der okkult-rockigen die nächste Raketenstufe im Frontfrauen Metal gezündet wird. Zumindest liegt der Gedanke nah, wenn im Abstand von vier Wochen erst A SOUND OF THUNDER losdonnern und dann die HUNTRESS auf die Jagd geht (Entschuldigung, aber wie nahe liegt so eine Ausdrucksweise bei diesen Bandnamen?). Aus der amerikanischen Hauptstadt kommt die 2009 gegründete, nach einer Kurzgeschichte von Ray Bradbury benannte Band um vier bisher nicht nennenswert in Erscheinung getretene Musiker, die auf ihrem Labeldebüt ein sehr unterhaltsames Heavy Metal Potpourri mit Blick in mehrere verwandte Genres veranstalten.

Gerade die enorme Bandbreite die Frontfrau Nina Osegueda – soweit mir bekannt weder verwandt noch verschwägert mit dem 15 Jahre älteren DEATH ANGEL Frontmann Mark – abruft und beherrscht, sorgt dafür, dass man sich im einen Moment noch in Sicherheit wiegt und die Atmosphäre aufsaugt, begleitet von klassischen Hard Rock Riffs z.B. in der zweiten Hälfte des Openers, bevor „Kill That Bitch“ zum ersten Mal deutlich die energische und garstige Seite sowohl Ninas als auch der Band hervorkehrt. Exemplarisch ist ebenso „Murderous Horde“, das nach einer ganzen Zeit des Anschleichens angetrieben von der aufdrehenden Gitarre mit Berserkergebrüll über die Unschuldigen herfällt. Damit sind wir beim zweiten dicken Trumpf von A SOUND OF THUNDER angekommen, denn neben dem ansprechend die Stimmungen untermauernden Schlagzeug, überzeugt die Gitarre auf ganzer Linie: Eher lässig vorgetragene Fingerfertigkeit in den immer etwas rockigen Soli, eine kraftvolle, melodische Powerkante und die gelegentliche scharfe Thrashklinge wechseln sich hervorragend und schlüssig ab, was das Gesamtwerk deutlich über die bloße Summe der Einzelteile erhebt. Ganz großes Hut ab vor Josh Schwartz!

Aufgrund des eher stimmungs- als hymnengeladenen Gesamtbildes und dem Klang der Gitarre wird „Out Of The Darkness“ eher Freunde des klassischen Heavy Metal als HAMMERFALL-Hectoren begeistern, dabei ist das Album problemlos stark genug, um beide Gruppen zu überzeugen. Wer sofort den besten Eindruck von A SOUND OF THUNDER haben will, hört sich den mächtigen Titeltrack an, der über den anderen Liedern thront, weil er das Feuer der Band am besten einfängt und Nina mit RAVEN-Frontmann John Gallagher einen würdigen „Gegner“ hat, was beide anstachelt.
Ein begeisternder Anfang, fern jeglichen Theaterdonners.
-