Patrik Carlsson - Phraseology

Patrik Carlsson - Phraseology
Rock
erschienen in 2004 bei Lion Music
dauert 73:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Jimi's Tribute
2. Survivor
3. Still Believe
4. Twilight Zone
5. Aeryn Sun
6. Epsilon Indi
7. High Pitch
8. Mosquito
9. Guardian Angel
10. Supernova
11. Exotic Bossa
12. Smooth Rider
13. Andrea, It's Xmas
14. Lisa's Passion for Heavy Metal
15. Cartoon Hippie

Die Bloodchamber meint:

Patrik Carlsson ist ein junger, aufstrebender Gitarrist aus den schier endlosen Weiten Schwedens. Und nicht nur das! Laut Beipackzettel haben wir es hier bereits mit dem designierten Nachfolger von Yngwie Malmsteen zu tun. Deutlich beeinflusst von Steve Vai und nach Veröffentlichungen von Songs auf der Shawn Lane Remembered vol. I & II bringt Carlsson nun sein erstes Soloalbum ans Tageslicht.
Der auch als Lehrer an einer Schule arbeitende Carlsson bietet dem Freund gemütlicher Gitarrenmusik mit „Phraseology“ sicherlich ein interessantes Album, stellt sich aber vielleicht die Ansprüche etwas zu hoch. Großer Vorteil ist zum einen die glasklare Produktion, die wirklich aber auch keinen pupsbreit Platz zum Meckern lässt, sowie die Tatsache, dass Carlsson wirklich ein begnadeter Gitarrist ist. Doch allein dieses Talent reicht nicht aus, um auch mitreißende Songs spielen zu können. Vielleicht kann er das sogar, nur leider befinden sie sich nicht auf diesem Album. Die Titel „Epsilon Indi“, „Exotic Bossa“, „Andrea, it’s Xmas“ oder „Cartoon Hippie“ sind einfach nur abgedreht und verwirrend. Hier werden höchstens Leute mit brutalem Gitarrenfetisch auf ihre Kosten kommen. Dazu kommen dann Countrysongs wie „Twilight Zone“ die überhaupt nicht auf die Scheibe passen. „Aeryn Sun“ ist der einzige richtig ruhige Titel (erinnert in Auszügen an die DIRE STRAITS) und es wäre schön gewesen, wenn es noch mehr davon gegeben hätte. Dazu gibt es noch die Ballade „Supernova“, die mich aber persönlich nicht vom Hocker reißt. Erwähnenswert ist noch der Song „Mosquito“, der mich irgendwie an die Hintergrundmucke von Larry Laffer erinnert. Die übrigen Songs zeugen ebenfalls von einer Menge Talent und guter Gitarrenhandhabung, hauen aber im Grunde genommen niemanden vom Hocker. Dennoch ist es beachtlich ein beinahe 75 Minuten langes Instrumental Album rauszuhauen, was dennoch recht abwechslungsreich ist.
Für jemanden, der als „der neue Yngwie“ angepriesen wird, war das ein zu dürftiges Album. Lassen wir den Satz außer acht und stellen uns vor, dass es sich hier einfach um einen talentierten, jungen Gitarristen aus Schweden handelt, der uns mal sein Können präsentieren möchte, kann man sagen: „der Junge hat seine Sache wirklich gut gemacht!“. Außer dem Song „Lisa´s Passion for Heavy Metal“ (der ruhig mal von Metalfans angetestet werden kann) ist diese Instrumentalscheibe aber wirklich nur was für Freunde reiner Gitarrenmucke, die auch mal etwas abgedrehter und verfrickelter sein darf. Für mich bleibt der große schwedische Star Zlatan Ibrahimovic mit einem fuckin' geilen Hackentor bei der EM2004. In diesem Sinne, ab in die Rinne...
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