Hexenhammer - Divine New Horrors

Hexenhammer - Divine New Horrors
Death Metal
erschienen am 07.02.2005 bei Twilight
dauert 35:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hell Force One
2. Blasting Composition
3. Litany Of Curses
4. Less Than Nothing
5. Devouring Embryos
6. Exhumed & Consumed
7. Bloodkicked
8. Rebel Amok Suicide
9. Enter My Tomb
10. Self
11. Tortured Existence
12. Devils Breath

Die Bloodchamber meint:

HEXENHAMMER aus Deutschland – die dann wider Erwarten doch keinen Black Metal spielen – werfen nach einer selbstbetitelten Mini mit ''Divine New Horrors'' ihren ersten Longplayer auf einen gut gesättigten Markt. Angesichts der hochklassigen Eigenproduktionen der letzen Zeit werden sie es in meinen Augen allerdings schwer haben, mehr als zwei ihrer zehn Füße auf den Boden zu bekommen, denn dafür ist die gebotene Melange bei allem Engagement einfach zu unauffällig.

Zu den Basics: Der Fünfer zockt recht amerikanischen Death Metal irgendwo zwischen floridianischen Metzgerkapellen wie etwa BRUTALITY und neueren Eiterbeulen vom Schlage DYING FETUS. Versetzt wird das ganze mit reichlich Technik und prinzipiell lässt man auf weiten Strecken der Bassdrum freien Lauf, wobei wurscht ist, ob geblastet oder gemosht.
Das geht auch ganz gut ab und profitiert anfangs von der Tatsache, dass mir derartige Tonkunst in letzter Zeit nicht allzuoft untergekommen ist. Nach dem dritten Durchlauf offenbaren sich dann jedoch bereits die ersten Abnutzungserscheinungen, da sich das Gehörte mangels Widerhaken auf kürzestem Weg von einem Ohr zum anderen begibt: Die Aufmerksamkeit lässt nach, manche Strukturen wollen sich partout nicht erschliessen, Abwechslung kämpft gegen beliebiges Gerödel – das macht, bei allem Respekt, nicht immer Spass.
Gerade die Fülle an Breaks, die günstigstenfalls für Abwechslung sorgen (''Litany...'', ''Exhumed & Consumed'', ''Tortured...''), desöfteren arg nach fiedelnder Verlegenheit riechen, bricht manchen Songs sauber das Genick So wird bei ''Devouring Embryos'' zunächst mittels extrem langsamer Riffs schön Stimmung gemacht, um dann mal eben einen Uptempopart nachzuschmeissen, der in etwa so erfüllend ist wie 'ne Salami in der Turnhalle. ''Less than nothing'' verwöhnt mit schönen Leads, wirkt gegen Ende hin jedoch etwas planlos. Titel wie ''Rebel Amok Suicide'' oder ''Self'' sind dann lediglich ein Mehr des Immergleichen und als einzelne Songs gar nicht mehr wirklich präsent.
So ist ''Divine New Horrors'' über weite Strecken eine Ansammlung von Teilen, die nicht unbedingt in gute, mitreissende Songs münden, was angesichts des spielerischen Potenzials ein wenig schade ist.

Mit ''Enter my Tomb'' schaffen es HEXENHAMMER allerdings, der Scheibe noch einen Überhammer zu verpassen, der sich gewaschen hat. Mit klarem Konzept und einem mörderischen Groove wird hier ein Brett aufgefahren, das wohl auch seiner Andersartigkeit wegen dem Rest der Songs die Show stiehlt und mich wahrhaft begeistert. Vielleicht einer der Gründe, warum das übrige Material merkwürdig blass bleibt...

Ergo: Sechs Punkte stehen für knapp über Durchschnitt und mehr isses einfach nicht.
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