Nevea Tears - Do I Have To Tell You Why I Love You?

Nevea Tears - Do I Have To Tell You Why I Love You?
Emocore
erschienen am 24.01.2005 bei Alveran Records
dauert 41:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Who Would Be Tom Selleck?
2. Helium Queen
3. The Space Coyote
4. Today Cake, Tomorrow Spraying For Roaches
5. *Heavy Breathing*
6. Xiaoyu 74
7. Bellendaine
8. Act 1; Scene 1
9. No One Ever Shuts Up!
10. In Sickness And In Health

Die Bloodchamber meint:

Nevea Tears aus Südkalifornien sind ein weiteres Pflänzchen aus dem momentan sehr fruchtbaren Emocore-Garten. Daran lässt schon das Bandfoto keine Zweifel aufkommen: die Musiker schauen aus wie die Jungs, oder das Mädel (hier sitzt nämlich ne Frau hinter der Trommelbude), von nebenan und tragen kurze Unfrisuren mit oder ohne feschen Seitenscheitel. Auch der Sound auf „Do I Have To Tell To You Why I Love You?” hält keine das Genre revolutionierende Überraschungen parat. Harte wechseln sich mit hochmelodischen Parts ab, krächzend-aggressive Vocals stehen dem Emo-typischen knatschigen, klaren Gesang gegenüber.

Doch mit einem ganz besonderen Gimmick wollen sich die Jungens und das Mädel von Nevea Tears vom Wust der Emo-Kapellen abheben. Sie präsentieren nämlich eine Mischung aus Hardcore, Emo und Techno (!). Klingt abschreckend, geht leider auch in die Hose. Der Techno-Anteil beschränkt sich nämlich auf ein paar erschreckend willkürlich eingestreute Beats und wenig dezente Keyboardeskapaden der Marke Underoath. Die Soundspielereien erscheinen zu allem Übel auch noch recht unprofessionell, wie auf dem Heimcomputer entstanden, sind häufig unpassend und nicht songdienlich platziert. Da soll der Schuster lieber doch bei seinen Leisten bleiben.

In einigen Momenten, besonders den wuterfüllten, klingen Nevea Tears doch ganz brauchbar; heftige Riffs und arschtretende Breakdowns gestalten das Ganze teilweise sogar mitreißend. Wenn da nicht der Technobeat vom Schnäppchenmarkt wieder unvermittelt auftauchen würde. Die melodischen, von Gitarrist Greg Gillis klar gesungenen Parts sind recht belanglos, häufig zu weinerlich (das will in diesem Genre schon was bedeuten) und wenn dann noch das weibliche Stimmchen dazwischen tönt, verkommt alles endgültig zum Kitsch.

Alles in allem nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Beinharte Emo-Fanatiker, besonders welche, die auf Underoath und From Autumn To Ashes abfahren, könnten an dem Scheibchen jedoch Gefallen finden.
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