Dead Head Down - Blutrodung

Dead Head Down - Blutrodung
Thrash Metal
erschienen im April 2012 als Eigenproduktion
dauert 38:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Zwang
2. With Broken Hands
3. Ich Schür' Das Feuer
4. Relentless Doom
5. Burning Bridges
6. Menschenfein
7. Fleischwolf
8. Death Warranty
9. Judgement
10. Am Ende Hass

Die Bloodchamber meint:

Bei einem Freund der Land- und Forstwirtschaft wie mir kann eine Band mit einem Titel wie „Blutrodung“ und dem unterhaltsam gezeichneten Menschenharvester auf dem Cover schnell kleine Bonuspunkte sammeln. Ausschlaggebend ist jedoch auch bei DEAD HEAD DOWN wie immer die Musik, bei der die Münsteraner sich redlich mühen, an Gefährlichkeit dem Maschinenmonstrum in nichts nachzustehen, dabei vor lauter Garstigkeit aber die Hörbarkeit in die zweite Reihe verbannt haben. Das liegt vor allem an den wüsten, nicht wirklich nachvollziehbaren Mustern folgenden Sprüngen zwischen Gebrülle, Gekeife, Gewürge und Gekrächze von Sänger Striego. Immerhin ist er mit so viel Einsatz dabei, dass man gut und gerne fürchten darf, er reißt sich gleich eigenhändig die Stimmbänder aus dem Rachen, um einen damit zu verhauen („Ich schür‘ das Feuer“). Im Verbund mit der sehr direkten Produktion sorgt das für maximalen „Auf’s Maul“-Faktor, ganz ohne dicke Hose.

Wie groß der Spaß daran ist, das linke Ohr von der schrillen Leadgitarre abgesägt zu bekommen, während Striego das rechte malträtiert und der Rest der Band einem Holzscheite auf den Kopf schlägt, können allerdings wohl nur die ganz Harten treffend einschätzen, weil der Rest vorher in irgendeiner Form abgeschaltet hat. Das ist schade, weil einige Ideen, nicht nur in „Fleischwolf“ und „Am Ende Hass“, im Grunde recht gelungen sind, die Band sich aber immer wieder selbst im Weg steht, wenn massiv in den Liedfluss eingegriffen wird, auch in Form von völlig aus der Luft gegriffen wirkenden Breaks und anderen Arten von Vollbremsungen, die das jeweilige Lied nicht nur im buchstäblichen Sinn keinen Deut voranbringen. Mag sein, dass DEAD HEAD DOWN einen tieferen Sinn in ihrem Schaffen versteckt haben, der sich mir schlicht nicht erschließt, aber daran zweifle ich nicht erst nach einigem Nachdenken.
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