Winter Solstice - The Fall Of Rome

Winter Solstice - The Fall Of Rome
Metalcore
erschienen am 07.03.2004 bei Metal Blade Records
dauert 40:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Following caligula
2. Calibrate the virus
3. Watcher
4. Courtesy bow
5. The fall of rome
6. Malice in Wonderland
7. 55/23
8. The hampton roads
9. To the nines
10. L'aeroport

Die Bloodchamber meint:

Trägt eine Cd den Titel „The Fall of Rome“ kommen mir Vorstellungen von Power Metal, Progressive oder Melodic Metal in den Sinn. Bestes Beispiel sind sicherlich VIRGIN STEELE, die solche Themen bislang wohl am eindrucksvollsten vertont haben. Der Bandname der vorliegenden Promo WINTER SOLSTICE (Wintersonnenwende) klingt ebenfalls nach einem romantischen Erlebnis. Doch falsch gedacht: hier gibt’s eine ordentliche Portion Thrash/Metalcore.
Drummer Duke Coneo sagt über das Album: „Der langsame Niedergang von etwas, das einst groß und majestätisch war, ist so voll von Epik, dass wir quasi nicht umhin konnten, ein gewissenhaftes Metal-Album darüber zu schreiben“. Doch wo bitte ist dieses Gefühl vom Ende einer Kultur, von Epik und Atmosphäre? Vielleicht war dieses Thema für die Jungs aus Virginia noch ein wenig zu hoch oder in Verbindung mit Metalcore nicht möglich, denn hier findet sich nicht die Spur von alldem. In der Schule hieß es nun: „Thema verfehlt! Setzen sechs!“. Da wir uns aber hier mit schöner Musik beschäftigen, sollten wir den Jungs noch eine Chance geben.
Die 10 Songs sind alle von der härteren Sorte, bieten treibendes Riffing und fette Breaks. Nur beim Titelsong „The Fall of Rome“ wird’s ganz ruhig und erstmal die Akustikgitarre ausgepackt. Der Song an sich ist nicht wirklich schlecht, aber auch keine Obergranate, im Grunde genommen nichts Besonderes. Das gesamte Album ist ansonsten nicht schlecht eingespielt. Durchaus talentierte Jungs haben sich an ein viel zu schwieriges Thema gewagt und den Metalcore dabei nicht neu erfunden, wobei sie die melodischen Parts etwas geringer präsentieren, als man es von Bands wie UNEARTH gewohnt ist. Großartige Feinheiten sind in die einzelnen Songs nicht eingebaut worden, was dafür sorgt, dass sich die Lieder nicht groß voneinander unterscheiden. Mal etwas thrashiger wie beim Opener „Following Caligula“, mal etwas melodischer wie bei „To the Nines“, aber im Grunde genommen nie mit großen Abwechslungen plätschert das Album dahin. Nur ganz selten erreichen den Hörer ein paar clean gesungene Parts, aber die sorgen nicht für eine Besserung, denn der Gesang von (zum Glück inzwischen Ex-Bandmitglied -> siehe Bloodchamber-News: http://www.bloodchamber.de/news/2005-02/2395/) Matt Tarpey ist nicht das Beste, was die Metalcorewelt zu bieten hat. Die meisten Shouts klingen gezwungen und keuchend, statt kräftig und inspiriert.
Vom ersten Eindruck und der Aufmachung hätte ich der Band glatt 10 Punkte gegeben. Dank der Themaverfehlung sind es noch 8. Aufgrund der Abwechslungslosigkeit noch 7, dazu kommt der miese Gesang und fertig sind 5 Punkte für eine Band, von der ich mir wirklich mehr erhofft habe. Vielleicht klappt es ja mit einem neuen Sänger besser, denn der Rest der Truppe (vor allem die Gitarrenarbeit) weis durchaus zu überzeugen. So, ihr Pisser! Jetzt setzen und fleißig Hausaufgaben machen, damit das noch was wird mit der Karriere! Wir sind hier ja hier nicht im Disneyland!
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