Katergon - Argonaut

Katergon - Argonaut
Post Rock / Doom Metal / Progressive Rock
erschienen am 18.05.2012 bei Dirty And Weird Music
dauert 61:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Mountain Of Sins
2. Shores Of Redemption
3. An Old Man's Reflection
4. When Silence Takes Over
5. Weakened Hands
6. As We Sail The Waters Of Oblivion

Die Bloodchamber meint:

Die Schweizer KATERGON haben ihr Debütalbum "Argonaut" bereits vor geraumer Zeit veröffentlicht, doch es wäre eine Schande, es einfach im Orkus der Geschichte verschwinden zu lassen. Auch wenn bereits deutlich mehr als ein Jahr vergangen ist, seitdem die Argonauten in See gestochen sind, zeigt sich bei jedem Hördurchgang, dass KATERGON ein Händchen dafür haben, eindrucksvolle Arrangements zu stricken und eine bezaubernde Atmosphäre zu kreieren. Nur wenn es darum geht, das vorliegende Album unter einen einfachen Begriff zu fassen, wird es schwer. Die Schublade, in der ich es gefunden hatte, war mit einem Schildchen beklebt, auf dem das Wort "Doom Metal" gedruckt stand. Doch beim Einhören in das Werk zeigte sich nur allzu schnell, dass KATERGON mit Doom im herkömmlichen Sinne nur bedingt etwas zu tun haben.

Der einfachste Anknüpfungspunkt dabei sind die schweren und tiefliegenden Gitarrenwände, die bisweilen aufgefahren werden. Auch die übermäßig langen Stücke können als Referenz dienen. Doch letztlich hat es sich damit schon. Denn über große Strecken ergehen sich KATERGON in filigranen und ausufernden Klangwelten, die zwischen Post und Progressive Rock angesiedelt sind. Die nur allzu oft unverzerrt gespielten Gitarren entwickeln dabei eine ruhige und melancholische Stimmung, die vor allem ab dem dritten Song so richtig ihre Wirkung entfaltet. Dazu gibt es ab und an ein wenig Piano oder Orgel und den ein oder anderen elektronischen Effekt, der das Klangspektrum erweitert.

Die stärksten Songs auf "Argonaut" finden sich nicht am Anfang und der Opener "The Mountain of Sins" zeigt auf Dauer einige Abnutzungserscheinungen. Doch ab "An Old Man's Reflection" haben sich die Schweizer vollends gefangen und bieten Material, das eine intensive Wirkung bietet. Dabei gelingt ihnen der Spagat zwischen fein geschliffenen, komplexen Arrangements und einem soliden Maß an Eingängigkeit. Spätestens im elegischen Abschlusswerk "As We Sail the Waters of Oblivion" sollte der aufmerksame Hörer so weit von diesem Werk ergriffen worden sein, dass auch die nicht ganz so eindrucksvollen ersten beiden Songs kein großes Thema mehr sind.

KATERGON sind eine spannende Band und es bleibt abzuwarten, was aus ihnen wird. "Argonaut" bewegt sich auf einem bemerkenswert hohen musikalischen Niveau und verfügt auch über ein ordentliches Maß an Originalität. Auch wenn die Vocals (die technisch einwandfrei sind) nicht unbedingt in jedem Moment meinen persönlichen Geschmack treffen und das Songmaterial nicht vollends auf einem Level ist, kann nur jedem Freund leicht progressiver und postrockiger Töne, der es nicht allzu laut und heftig braucht, angeraten werden, den Jungs eine Chance zu geben.
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