The Outside - The Outside

The Outside - The Outside
Melodic Thrash Metal
erschienen am 15.06.2012 bei SAOL
dauert 42:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Empire
2. The Worm
3. Revolt Of Reason
4. Blood Runs Black
5. My Revolution
6. Impurity
7. Spores Of Greed
8. We Are Sin
9. Perfect Reign
10. The Stench

Die Bloodchamber meint:

Zwar sind sie mittlerweile in Berlin ansässig, doch THE OUTSIDE sind sicher das, was man eine Multikulti-Truppe nennen darf. Das 2008er Ursprungstrio um die Chilenen Sergio Klein an der Gitarre und Alberto Atalah an den Drums sowie den deutschen Sänger Roland B. Marx wuchs zum Quartett an, als der türkische Bassist Halid Pestil die Band komplettierte. Entgegen aller Hoffnungen oder wahlweise auch Befürchtungen schlägt sich dieser multikulturelle Hintergrund von THE OUTSIDE aber nicht weiter in deren Sound nieder.

Mit Folklore hat das Quartett nämlich nichts am Hut, viel lieber frönen die Jungs auf „The Outside“ dem Thrash Metal. Dieser präsentiert sich allerdings nicht besonders räudig, sondern ausgesprochen melodisch. Da die zehn Songs des Albums darüber hinaus mit einem leichten progressiven Anstrich aufwarten, lässt sich der musikalische Ansatz von THE OUTSIDE ganz gut mit dem von NEVERMORE vergleichen. Ähnlich wie bei den Amerikanern haben wir es hier mit einer ausgezeichneten Instrumentalfraktion zu tun, aus der besonders die Gitarrenarbeit von Sergio Klein hervorsticht. Dessen anspruchsvolle, aber stets nachvollziehbare Riffs und vor allem Melodien sorgen immer wieder für eingängige Momente, die man sich gerne öfter anhört.

Spieltechnisch steht die Rhythmusfraktion dem Gitarrenhelden nicht nach, allerdings sind die Songs sehr auf Mid-Tempo geeicht, sodass die Band trotz der an sich überzeugenden Instrumentalarbeit mangels Tempovariation Gefahr läuft, sich in gleichförmig klingenden Songs zu verlieren. Hinzu kommt der für manche Ohren sicher äußerst gewöhnungsbedürftige Gesang von Roland B. Marx, der mit leichtem Hang zur Theatralik zwischen thrashigem Knurren und gemäßigten Power Metal-Vocals changiert. Diese Mängel schmälern den ansonsten positiven Eindruck von „The Outside“.

Bedenkt man jedoch, dass es sich hier erst um das Debüt von THE OUTSIDE handelt, relativieren sich diese Schwächen wiederum ein wenig. Wer also trotz der genannten Minuspunkte ein Auge zudrücken kann oder dem Gesang von Marx zugeneigt ist, der kann guten Gewissens die Punktzahl um eine Note nach oben schrauben. Denn Potential ist reichlich vorhanden im Hause THE OUTSIDE, mit mehr Variabilität in punkto Geschwindigkeit sowie verbesserten Vocals ist für folgende Alben mehr drin als eine nur überdurchschnittliche Bewertung.
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