Liv Kristine - Libertine

Liv Kristine - Libertine
Rock
erschienen am 07.09.2012 bei Napalm Records
dauert 41:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Interlude
2. Solve Me
3. Silence
4. Vanilla Skin Delight
5. Panic
6. Paris Paris
7. Wait For Rain
8. Love Crime
9. Libertine
10. Meet Me In The Red Sky
11. The Man With The Child In His Eyes

Die Bloodchamber meint:

Ach ja, da war ja noch was. Dieses harmlose Stück Musik, was so häufig bei mir im Hintergrund vor sich hin gedudelt ist. Der Nachfolger zu einer CD, die selbst das Tier von einem Manne namens Björn zu zähmen vermochte. Das vierte Solo-Album von LIV KRISTINE.

Roter Sonnenschirm zu rotem Kleid? Und es ist kein Blut oder so? Nää, das is doch kein Metal! Stimmt. Denn auch auf ihren Solo-Pfaden bleibt die präsente Norwegerin ihrer Pop-Rock-Schiene treu. 11 im Schnitt dreieinhalb Minuten lange Songs, die niemandem wehtun, aber auch nicht wirklich nerven. Und sogar gelegentlich aufhorchen lassen. Mal fluffig rockend, dann selbstverständlich auch mal balladesk, aber immer wie auf die Sängerin zugeschnitten. Was bei LEAVES EYES' eher peinlich wirkt, stört hier nicht im Geringsten, da von Vornherein mit offenen Karten gespielt wird.

Wer dieses Album hört, der weiß, dass er nebenbei noch eine Schnitte mit Anspruch ohne Angst vor Kopfschmerzen verspeisen kann. Im Gegenzug bekommt er aber durchaus auch alles andere als langweilige Reißbrettkost vorgesetzt. "Solve Me" versprüht wunderschöne Frühlingsatmosphäre, "Silence" kann mit einem unerwarteten Klimax aufwarten, das Duett mit Tobias Regner auf "VanillaSkinDelight" überrascht durch neue Nuancen. Der Titeltrack darf gar sogar mit etwas mehr Strom hantieren. Ganz offensichtlich bemüht man sich wie auch bei den Vorgängern um Abwechslung. Mein kleiner persönlicher Hit ist und bleibt mit Abstand aber das schnuckelige "Paris Paris", das zwar voll von Kitsch, aber auch ebenso voller Lebensfreude und Sommergefühlen steckt.

Somit kann ich auch hier dem weltoffenen Musikfreund nur mal zur Probesession raten. Es tut auch bestimmt nicht weh und ist bei weitem nicht so schrecklich wie vielleicht anfangs vermutet.
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